Der Roman entführt in das pulsierende Berlin der 20er Jahre und beleuchtet den dramatischen Lebensweg einer jungen Frau aus einer wohlhabenden Familie. Nach ihrer Begegnung mit dem Schriftsteller Abel Driglin im Sanatorium folgt sie ihm nach Berlin, wo sie schnell in eine Karriere als Domina abrutscht. Ein tragischer Vorfall führt zu ihrem sozialen Abstieg und zur Rückkehr zu Driglin, der Rache übt. Mit satirischen Elementen und scharfer Gesellschaftskritik wird die Korruption der Zeit humorvoll und stilistisch gewandt dargestellt, während sich die Protagonistin in einem Strudel aus Scham und Verzweiflung verliert.
Der jüdische Autor Salamon Dembitzer nimmt Sie mit auf die Sommerfrische ins Heringsdorf der 30er Jahre. Zwischen allerlei Verwicklungen und einem Panoptikum an kuriosen Sommergästen zeigt sich das Seebad mit seinem Bade- und Kulturbetrieb von vor fast 100Jahren. Ein amüsanter Strandroman und ein historisches Zeitzeugnis zugleich. Viel Vergnügen in den Kaiserbädern der 1930er Jahre.
Gerade dreißig Stunden nach der Radioankündigung, dass Deutschland die neutralen Länder Belgien und Holland nicht angreifen werde, fallen die ersten Bomben auf Brüssel. Sylvian Horn und seine Freundin Malvine van Gent sind plötzlich auf der Flucht, verfolgt von den Deutschen und ohne Aussicht auf eine neue Heimat in Frankreich. Die Wehrmacht macht nicht an der Grenze halt, und der einzige Ausweg führt über Spanien nach Portugal, dem letzten offenen Hafen Europas. Dembitzer schildert eindringlich die Geschichte einer Liebe unter Bedingungen von Entbehrung, Furcht und Heimatlosigkeit. Der Fortsetzungsroman, der 1974 im 'Israelitischen Wochenblatt für die Schweiz' angekündigt wurde, erschien hier erstmals in der Originalsprache. Dembitzer verarbeitet seine eigenen Fluchterlebnisse von Belgien über Frankreich und Spanien nach Portugal. 1952 wurde das Buch unter dem Titel 'Visas for America. A Story of an Escape' in Australien veröffentlicht. Salamon Dembitzer, 1888 in Krakau geboren und 1964 in Lugano gestorben, emigrierte 1933 nach Holland und flüchtete 1940 nach Lissabon, um in die USA zu gelangen. Nach Jahren in New York lebte er bis zu seinem Tod in der Schweiz. In einer Leseprobe wird die innere Zerrissenheit der Protagonisten deutlich, während sie mit der Sinnlosigkeit ihrer Flucht und der Liebe ringen.
Ein fesselnder Berlin-Roman der 20er Jahre, der im kulturellen Zentrum der Stadt spielt, insbesondere im 'Harmonischen Café', wo es alles andere als harmonisch zugeht. Die Geschichte folgt dem Abstieg einer jungen Frau aus einer wohlhabenden Bremer Familie, die im Sanatorium den Schriftsteller und Arzt Abel Driglin trifft und ihm nach Berlin folgt. Dort bricht sie bald mit ihm und wird zur Domina eines Feuilletonchefs, den sie versehentlich zu Tode peitscht. Als sie an einer Geschlechtskrankheit leidet, sucht sie Hilfe bei Driglin, den sie zuvor verachtet hat. Doch dieser nimmt brutal Rache unter dem Vorwand der Fürsorge. Ihre Eltern wenden sich von ihr ab, und ihr Weg führt unweigerlich zum Straßenmädchen. Die Erzählung ist spannend und enthält zahlreiche satirische Elemente, darunter gelungene Karikaturen von Alfred Döblin und Alfred Kerr. Der Rezensent Albert Vigoleis Thelen lobt die stilistische Gewandtheit und den Humor des Autors, der mit Schadenfreude die Korruption schildert. Trotz der wahrheitsgetreuen Darstellung wird das unhandliche Format des Buches kritisiert, das das Lesen in der Straßenbahn erschwert. Dieser Mangel wird nun endlich behoben.
