Vater und Sohn sind emotional entfremdet. Cornelius Kreutz, 44, kann die gefühlte Leere nicht länger ertragen und strebt nach Emanzipation. Sein Ziel ist es, sich von der Belastung des Vaters zu befreien, um ein freies Leben führen zu können.
Rainer Daus Boeken






Cornelius Kreutz, 45, kehrt in den Weihnachtsferien in seine Heimat zurück, um sich selbst, inneren Frieden und die Liebe zu suchen. Drei unterschiedliche Frauen bieten ihm ihre Liebe an. An Heiligabend, allein in einem Hotelzimmer, trifft er eine entscheidende Wahl.
Wolfram Harth, ein Schriftsteller, wird zu einer Live-Sendung nach Köln eingeladen, um mit anderen Teilnehmerinnen über »Die Rolle und Bedeutung der Frau in der zeitgenössischen Literatur« zu diskutieren. Während dieser Sendung kommt es zum Eklat mit der Feministin Isolde Schlingenflechter-Hatz, die ihm - sexistische - Passagen in seinen Romanen vorhält. Nach der Liveübertragung unterläuft Harth ein folgenschwerer Lapsus. Ein öffentlicher Shitstorm rollt über ihn hinweg. Doch dann nimmt die Situation eine weit dramatischere Wendung. Es geschieht, was er nur im Affekt dem Freund sagte. Damit gerät er ins Fadenkreuz polizeilicher Ermittlungen.
Der Lokführer Maximilian Brandt, 57 Jahre alt, beginnt seinen freien Tag mit dem Besuch des städtischen Friedhofs, auf dem sein Vater begraben liegt. Er hatte ihn gehasst. Um seine Mutter, die an Demenz erkrankt ist, kümmert sich Brandt regelmäßig. Jedoch erkennt sie ihren Sohn nicht mehr. Ein guter Freund, der Künstler geworden ist, zeigt ihm, ein sinnvolles und anderes Leben ist möglich, auch wenn man im Beruf ausgemustert wurde. Immer wieder wird Brandt mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Die vielen Verfehlungen im eigenen Leben steigen aus der Erinnerung auf, angestoßen durch äußere Anlässe. An einem Abend plant Brandt eine Prostituierte in Köln aufzusuchen, doch es kommt alles ganz anders. Im Zentrum dieser Erzählung stehen die Versuche, wie persönliche Schuld von sich gewiesen wird. Wie viel ist Schicksal und was eigene Verantwortung?
Dieser Gedichtband führt uns auf kriminalistisches Terrain. Abgründe öffnen sich, man fühlt sich in Episoden von Dostojewskis Romanen versetzt. Es geht Schlag auf Schlag, die Luft ist bleihaltig. Zwischendurch ein Atemholen beim Blumengießen im Garten. Von unmöglicher Rache berichtet ein surreales Amselgedicht. Ein Arbeitsunfall hinterlässt einen Mann in einem Zustand, der von anderen nicht mehr verstanden wird. Attentäter sind unterwegs, Sprenggürtel werden angelegt. Was haben sie vor? Die Wörter-Wucht des Klimadesasters sorgt für Beklemmungen. Auf beschwerliches Dichterleben kommt die Rede. Gruben mit kleinen gelben Baggern werden ausgehoben für tausende Coronatote. Die vielen Opfer der Pandemie, sie schweigen für ewig. Aber auch von Liebe und Küssen weiß ein Gedicht zu erzählen. Daus schreibt Prosagedichte, oft kantig und rau. Und bei vielen Texten fragt man sich: Ist es schwarzer Humor, der sich hier ausdrückt, oder ist es der pure Sarkasmus?
Die Gedichte handeln von Liebe, der Sehnsucht nach einem ersten Kuss, Sexualität. Es geht um die ganze Bandbreite dessen, was unser Dasein ausmacht im Kern. Ebenso leuchtet der Autor Sterben und Leid aus, weicht mit seiner Sicht nicht zurück, wenn Mord und Terror von sich reden machen. Kurzum: Die hier vorgelegten Gedichte sind in Versform gegossene Konzentrate aus Leben, Welt und Erfahrung. Reimlose, moderne Lyrik ist es, wie man sie unter anderem von Charles Bukowski her kennt oder dem frühen Gottfried Benn. Zynisch, sarkastisch oder brutal zuweilen im Ton, oft aber auch mit einer zärtlichen Spur. Die thematische Varianz der Gedichte ist hoch, sie sind auf Verständnis hin ausgelotet, die Kraft der Bilder immer im Blick.
Maximilian Brandt, 56, fuhr einst Güterzüge quer durch die Republik. Ruhiger wurde sein Leben erst, seitdem er mit einem gelben Dieseltriebwagenzug zwischen Siegen und Bad Berleburg pendelt. Er wohnt wieder in seiner Heimatstadt, pflegt seine Männerfreundschaften, sorgt sich um seine an Demenz erkrankte Mutter, versucht sein Vater-Trauma zu verarbeiten. Daneben besucht ihn regelmäßig am Wochenende eine junge Künstlerin, Tatjana, die ein bisschen Schwung und Abwechslung in sein eher gleichförmiges Leben bringt. Zufällig gerät Brandt in einen bewaffneten Raubüberfall; er provoziert einen der Gangster und fordert, dass der ihn erschießt. Die Novelle zieht die kurze Bilanz eines Lebens.
Ein Lastwagenfahrer überlegt, mit Hilfe der russischen Mafia seine Frau loszuwerden, weil sie nur noch zetert, keift und nervt. Ein kleiner Junge aus armen Verhältnissen bekommt unverhofft ein grünes Fahrrad von einem fremden Mann geschenkt. Oder da ist ein Scharfschütze, der nicht schießt, weil er jenen, den er erschießen soll, kennt. Das sind nur drei Beispiele aus dieser Sammlung von Kurzgeschichten. Oft spiegeln sie brutale, mitunter ungewöhnliche Situationen wider. Erzählt wird alles in einer harten, direkten und schnellen Sprache.
Gedichte in freien Rhythmen, wie man sie vom frühen Gottfried Benn kennt und vom Amerikaner Charles Bukowski; Gedichte, die es in sich haben: mal emotional, traurig, nachdenklich; mal einfach nur radikal ehrlich oder brutal realistisch. Gedichte geschrieben in einer harten, schonungslosen Sprache, wie man sie auch von Daus' Romanen und Erzählungen her kennt.
Vier Männer treffen sich zu einem feucht-fröhlichen Herrenabend, alles Männer um die 40, erfolgreich im Beruf. Es wird gesoffen, es werden Zigarren geraucht, es wird über Frauen gesprochen, deftig und ungeschminkt. Bis am Schluss eine Frau, Camilla, auftaucht, und dem Herrenabend eine blutige Wendung gibt.