Eine junge Israelin leistet ihren Wehrdienst auf einem Fortbildungsstützpunkt für höhere Offiziere ab. Die Kaserne gleicht einem Schiff, das die Mädchen für zwei Jahre auf ein fremdes Meer entführt. Träume von Karriere, Liebe und Familie sind an der Gangway abzugeben – denn in den Waffenkammern, Schreibstuben und Schlafsälen sind die jungen Rekrutinnen den Offizieren schutzlos ausgeliefert. 'Das Mädchenschiff' schildert schonungslos die Zustände bei den israelischen Streitkräften - und sorgte dadurch in Israel für einen Skandal.
Mikhal Zamir Boeken


Die Siedlung
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Einst wurde die Wohnsiedlung Newe Chanit (Oase des Speers) für die militärische Elite des Landes am Rande Tel Avivs erbaut. Heute stehen die bescheidenen Häuser mit den alten Gärten auf teurem Grund und Boden. Der gewiefte Immobilienmakler Gabi Chayek bemüht sich zielstrebig, die verbliebenen Rentner, Witwen und sonstigen Bewohner zum Verkauf zu bewegen, damit er dort Nobelunterkünfte hochziehen kann. Als Herr Glück eines natürlichen Todes in seinem Schreibwarenladen stirbt, soll auf seinem Grundstück ein Wellness-Center entstehen. Der Siedlungsrat wettert dagegen, vermutet er doch in Wahrheit einen Massagesalon, schlimmer noch: ein Bordell hinter dem Projekt. Der alte Herr Schwebel wiederum willigt angesichts des Angebots von drei Millionen Dollar sofort in den Verkauf ein, zum Entsetzen seiner Frau, die keinesfalls so ohne Weiteres ihren liebevoll gehegten organisch-biologischen Garten aufgeben möchte… Wie unter dem Brennglas zeigt Michal Zamir anhand der Schicksale der Bewohner von Newe Chanit den Status quo ihres von Widersprüchen geprägten Landes. Die Siedlung gibt auf literarisch brillante Weise Auskunft darüber, wie ein Land aus einer existenziellen Zerreißprobe heraus ebenso unaufhaltsam wie unvorbereitet auf eine gesellschaftliche Normalität zugesteuert ist – und wie diese „Normalität“ ihren ganz eigenen Irrwitz gebiert.