Die malerische Kulisse Portugals. Das Dröhnen der Boliden auf der Rennstrecke von Estoril. Und eine Frau, die mit einer männerdominierten Wirtschaftswelt kollidiert. Als erfolgreiche Fernsehmoderatorin wird sie häufig für Marketing-Events gebucht. Diesmal soll sie gleich einen ganzen Monat für die Präsentation eines luxuriösen Sportwagens zur Verfügung stehen. Autos haben sie nie interessiert, doch die Aussicht ist verlockend: Das neue Modell wird auf der ehemaligen Formel 1-Rennstrecke im portugiesischen Estoril den Vertragshändlern aus der ganzen Welt vorgeführt. Sie akzeptiert. Und damit beginnt ein Sturz in die Katakomben des Big Business – dorthin, wo sich die Grenzen von Geld, Gier, echten Gefühlen und glitzernden Oberflächen verwischen. Denn im Zentrum wirtschaftlicher Macht gelten eigene Gesetze. Christiane Neudecker, für ihre klare, atmosphärische Prosa vielfach ausgezeichnet, gelingt mit „Boxenstopp“ ein literarischer Trip in die Abgründe der Wirtschaftswelt, ins marode Innere unserer Gesellschaft: poetisch, zornig, hochaktuell.
Christiane Neudecker Boeken






Am Anfang steht der Tod. Jemand versinkt zwischen geborstenen Eisschollen und eine Leiche baumelt von der Decke eines Theaters. Die Todesfälle liegen Jahrzehnte auseinander, doch es ist der gleiche Todestag: der 16. Januar. Im Winter 1912 ertrank Georg Heym beim Schlittschuhlaufen, 1995 werden die Novizen einer elitären Schauspielschule im gerade wiedervereinten Berlin auf sein verrätseltes Faust-Fragment angesetzt. Angestachelt von ihrem Professor verstricken sie sich immer tiefer in den Gedankenlabyrinthen des genialischen Dichters. Der psychologische Druck steigt, Konkurrenz entflammt, Wahn und Wirklichkeit beginnen zu verschwimmen. Dann wird ein Toter auf der Probebühne der Schule gefunden. War es Mord, Selbstmord – oder doch ein Teufelspakt?
Schatten, die sich von einem selbst lösen. Kinderspiele, die zu tödlichen Geisterbeschwörungen werden. Eine verhängnisvolle Begegnung mit einem Erlkönig der Neuzeit. Ein Schachspiel mit einem Toten. Sportsgegner, die sich einfach nicht besiegen lassen wollen – oder zu sehr ... Neudecker erzählt mit hypnotischer Spannungskunst von dem winzigen Spalt, der sich von Zeit zu Zeit in unserer modernen, nur scheinbar rationalen Welt auftut.
In der Stille ein Klang. Erzählungen. Originalausgabe
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In 13 kraftvollen Erzählungen verbindet das Debüt einer jungen deutschen Autorin Alltagsgeräusche mit tiefen Stille-Abgründen. Geschichten über einen Klangdesigner in Dubai, ein getrenntes Paar in Paris und eine Passantin, die ihrem toten Vater begegnet, schaffen eine eindrückliche Stimme der deutschsprachigen Literatur.
Sieben Geschichten über das Unheimliche und den alltäglichen Grusel, inspiriert von Autoren wie Moshfegh und Atwood. Christiane Neudecker vereint dunkle Erzählkunst mit der modernen, digital geprägten Welt und zeigt, wie das Unheimliche direkt unter unserem Alltag lauert.
Sommernovelle
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Es ist der Sommer, den sie nie vergessen werden. In ihren Ferien arbeiten zwei 15-jährige Schülerinnen auf einer Vogelstation direkt am Meer. Bei flirrender Hitze streifen sie über die Insel und lauschen den Trillergesängen der Austernfischer, sie trinken eisgekühlte Limonade, zählen Silbermöwen am Himmel und führen Kurgäste durch das schillernde Watt. Doch dann holt eine Realität sie ein, mit der sie nicht gerechnet hatten. Denn was geschieht, wenn man sich mitten in der Lebenslüge eines anderen Menschen befindet? Mit leuchtender Erzählkraft entführt Christiane Neudecker ihre Leser an die stürmische Nordsee, hinein in die Turbulenzen des Erwachsenwerdens – und in die Magie des Sommers von 1989.
Eine abgründige Dreiecksgeschichte vor dem Hintergrund des exotischen, politisch abgeschotteten Burma Burma, im Herbst 2004: Ein Mann hetzt durch das Land. In der so faszinierenden wie bedrohlichen Welt des abgeschotteten Militärstaates sucht er die Frau, die ihn soeben verlassen hat. Je tiefer aber der Deutsche in das Innere von Burma vordringt, desto mehr verliert er nicht nur ihre Fährte, sondern auch: sich selbst. Was wie eine traumhafte Abenteuerreise begann, wird zu einer verschlungenen Irrfahrt in das eigene Ich – und in die Untiefen der Vergangenheit. Denn in einem Land, das so vieles verbirgt, kann man sich auf nichts verlassen – schon gar nicht auf sich selbst.
