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Bookbot

Franziska Streun

    22 juni 1963
    Rückkehr ohne Wiederkehr
    Mordfall Gyger
    Die Baronin im Tresor
    unlebbar
    • Der 75-jährige Fred bricht in seiner Wohnung zusammen. Seine Nachbarin Nicole und ihr Sohn Leo finden ihn und alarmieren den Notarzt. Dieser verordnet dem Alleinstehenden Bettruhe, und Nicole übernimmt widerwillig die Aufgabe, regelmässig nach ihm zu schauen. Fred nutzt die Gelegenheit, sein Gewissen zu erleichtern. Doch Nicole hat mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen. Nach und nach realisiert sie, dass ihre traumatische Kindheit auf verhängnisvolle Weise mit Freds Vergangenheit verknüpft ist. Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Die daraus konstruierte Handlung ist jedoch frei erfunden. Franziska Streun verbindet in «unlebbar» die jahrelangen Nachrecherchen zu ihrem 2013 erschienenen Buch «Mordfall Gyger – eine Spurensuche» über das Tötungsdelikt am 14-jährigen Beat Gyger im Jahr 1973 mit dem Schicksal einer Frau, die als Kind in dieser Zeit von Männern aus demselben Kreis missbraucht wurde. Mit ihrem verstörenden Kammerspiel gibt die Autorin all jenen eine Stimme, die Opfer schwerster Gewalt wurden und werden, ohne darüber reden zu können.

      unlebbar
    • Das Leben der aus dem Pariser Zweig der Rothschild-Dynastie stammenden Baronin Betty Lambert, geschiedene von Bonstetten, geschiedene von Goldschmidt-Rothschild, spiegelt die Geschichte des 20. Jahrhunderts wider. Die jüdische Adlige floh nach dem Ersten Weltkrieg aus ihrer arrangierten ersten Ehe von Frankfurt am Main in die Schweiz und lebte während Jahrzehnten auf dem Bonstettengut in Thun/Gwatt. Dort hielt sie Hof, empfing das internationale Geistesleben, half Verfolgten auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus, fungierte als informelle nachrichtendienstliche Anlaufstelle und wurde ihrerseits vom Schweizer Geheimdienst kritisch beobachtet.Das Gästebuch der Grande Dame vom Thunersee liest sich wie ein ‹Who is Who› der ersten Hälfte des 20. Marc Chagall, Greta Garbo, Carl Zuckmayer, Alexander von Stauffenberg oder US-Geheimdienstchef Allen Welsh Dulles.

      Die Baronin im Tresor
    • Mordfall Gyger

      Eine Spurensuche

      Jedes Jahr, wenn die Schausteller an Pfingsten in Thun mit Wohnwagen, Putschautos und Rösslispiel auffahren, erinnere ich mich anden Mord an Beat Gyger. Es war Pfingstsamstag, 9. Juni 1973, ein vorsommerlicher und sonnigerTag. Eigentlich hätte der 14-Jährige seiner Grossmutter eine Nachrichtüberbringen sollen. Stattdessen ging er auf den ‹Budeler›, wie derBudenplatzvon den Einheimischen genannt wird. Am Morgen daraufentdeckten zwei Reiterinnen den Ermordeten. Er lag bäuchlings im Lindenbachgrabenzwischen Riggisberg und Schwarzenburg. Damals war ich zehn Jahre alt. Diese Tat und die darauffolgenden Gerüchteerschütterten meine kindlichen Vorstellungen einer heilen Welt. Ein Mord in Thun, ich war geschockt. Jeder weitere Besuch der Chilbiwar in meiner Kindheit verbunden mit der Verunsicherung, dass auchmir etwas zustossen könnte. Seither löst jeder Rummelplatz sofort dieselbenGefühle von damals aus: das Unvermögen zu fassen, dass einsolches Ereignis geschehen konnte, und ausufernde Vorstellungen darüber, was Beat Gyger wohl erlebt haben könnte. Vor einigen Jahren erzählte mir Bernhard Gyger seine Geschichte überden Verlust seines Bruders. Wieder packte mich dieses Gefühl des Unfassbaren, gepaart mit dem Versuch, im Ansatz erahnen zu können, wieein ungeklärtes Tötungsdelikt ein Leben von einer Sekunde auf die andereverändert und fortan prägt. Ich fragte ihn, ob er und seine Familiemir eine Spurensuche erlaubten – ich las Zeitungsberichte, stöberte inArchiven, sprach wiederholt mit der Familie, kontaktierte Klassenkollegen, Lehrer, Schausteller, Verdächtigte, befragte Zeitzeugen, Nachbarn, Witwen von Fahndern, den einstigen Fahndungsleiter, den damals zuständigenUntersuchungsrichter, heutige Fahnder, ehemalige Reporter, Psychiater, über 200 Personen. Die Spuren, die mir suspekt oder sogar verdächtig schienen, verfolgteich vertiefter und suchte zu diesen Themen mehrere Personen auf. Vonder Polizei liess ich mich über die Fahndungsarbeit von heute informieren, hörte mir ihre Beurteilung der damaligen Polizeiarbeit an, recherchierteüber andere Mordfälle, studierte die mögliche Palette von psychologischenAuswirkungen nach Traumata. Zudem verarbeitete ich diemir vorliegenden Akten und Notizen zum Fall Gyger, die ein mittlerweileverstorbener Fahnder für sich angelegt und kopiert hatte. Insgesamtumfasst der Fall Gyger zehn Bundesordner. EinigePersonen wollten –aus welchen Gründen auch immer – nicht über Beat Gyger und dasTötungsdeliktsprechen und verweigerten die Auskunft. Andere redetenzwar, doch sie ärgerten sich darüber, dass in alten Erinnerungen gewühltund dieses Drama 40 Jahre später wieder aufgewärmt wird. Wiederumandere bezeichneten diese Spurensucheals ausserordentlichwichtig. Der Mordfall Gyger ist auch nach 40 Jahren ungeklärt. Aus dem Vorwort von Franziska Streun

      Mordfall Gyger
    • Rudolf von Wattenwyl wandert 1866 nach Argentinien aus, um das wilde Abenteuer zu suchen und vor einer Liebschaft zu flüchten, die seines Standes unwürdig ist. Er baut eine Hazienda, züchtet Vieh, amtet als Friedensrichter, jagt Pumas, leitet ein Schützenkorps und wird von Indios überfallen. Wieso aber kehrt er 1876 zurück in die Schweiz? Und was ist aus Hannah, seiner grossen Liebe, geworden? Franziska Streun lässt das Leben des Abenteurers im Wechsel zwischen Realität und Fiktion anhand seiner Originalkorrespondenz und eines fiktiven, intimen Tagebuchs aufleben. Gottlieb Künzi aus Uttigen besucht Rudolf von Wattenwyl im Spätsommer 1876 in der Pampa von Argentinien. Während einer Büffeljagd werden sie von Indios gefangen genommen und auf ein Bahngleis gefesselt. Künzi kann sich befreien und damit auch seinem Freund das Leben retten. Künzi und von Wattenwyl, dessen Haar wegen dieses Vorfalles von einem Tag auf den anderen ergraut ist, kehren danach in die Schweiz zurück. Diese Geschichte erzählen sich die Familien von Wattenwyl und Künzi seit Jahrzehnten. Ist dies so geschehen? Oder ähnlich? Oder reinen Abenteurerfantasien entsprungen? Fakt ist, dass Rudolf von Wattenwyl (1845–1914) mit zwei Engländern 1866 nach Argentinien auswanderte und 1876 in die Schweiz zurückkehrte. In diesen zehn Jahren hat er Überfälle von Indios erlebt, er hatVerbrecher verfolgt und ist selber zum Gaucho geworden, der im Wald, im Zelt und schliesslich in seiner eigenen Hazienda ‹Los Alfonsitos› in Fraile Muerto in der Provinz Cordoba gewohnt hat. Er züchtet Vieh, produziert Käse, erlebt Heuschreckenplagen, rettet Verunfallte vor dem Tod – und berichtet seiner Mutter und seinen Geschwistern über all die Jahre in ausführlichen Briefen, wie die Menschen dort leben, wie sie reisenund sich betrügen. Die im Original Französisch und Englisch geschriebenen Briefe sind als eindrückliches Zeitdokument in den Roman eingebunden. Aus dem Nachwort von F. S.

      Rückkehr ohne Wiederkehr