Kaum einer gab sein Leben so leidenschaftlich der Literatur hin wie der Basler Matthyas Jenny. Zeitlebens schwamm er gegen den Mainstream.Von der Hippie-Insel Ios und der Künstlerkommune in Carona bis zur Kleinbasler Wohnung mit Druckmaschine in der Waschküche, vom Undergroundpoeten und Verleger zum Topmanager einer Verlagsauslieferung, vom Literaturaktivisten zum Buchhändler und Organisator von über 2000 Lesungen - und dabei alleinerziehender Vater zweier Kinder: Kompromisslos ging der «Mann, der keinen Schlaf kannte», seinen Weg.Er widmete er sich nicht nur der Literatur anderer, sondern war auch selbst Schriftsteller. Bisher unveröffentlichte Manuskripte und Tagebucheintragungen geben einen faszinierenden Einblick in das Schaffen eines Menschen, der mit Poesie die Welt retten wollte.«Die Nachtmaschine» ist mehr als eine Biografie, es ist ein Buch über eine literarische Ausnahmeerscheinung und dabei selbst Literatur. Aus der der Sicht seiner beiden Kinder Caspar und Zoë geschrieben und mit Originaltexten angereichert, entsteht ein dreistimmiges Werk über und mit Matthyas Jenny, der sich mit der Virtuosität eines Verwandlungskünstlers immer wieder neu erfand, als wäre er eine Figur in einem Roman.
Caspar Jenny Boeken



Schonungslos denunziert der Roman die menschliche Beziehung als ein von Kalkül und Machtbesessenheit bestimmtes Verhältnis. Der Biss des Warans ist der Biss der „Alten“, einer Mutter, die ihre Töchter buchstäblich zu Tode beisst. Die Familie als todbringender Ort korrespondiert mit Ausrottungsfantasien, wie sie in jeder faschistoiden Ideologie vorherrschen. Der Vernichtungswille der Alten geht Hand in Hand mit rassistischen Motiven, die im Schrecken des Völkermords gipfeln. Der Waran steht für das irrationale und amoralische Wesen des Menschen. Er schafft Strukturen, die für andere den Tod bedeuten. Doch Ran, das Opfer, wird selber zum Täter. Der Pessimismus nährt sich aus der Einsicht, dass Gewalt stets Gewalt erzeugt. Der Roman erzählt die Geschichte einer Familie, die ihre Selbstzerfleischung über Generationen weiterträgt.
Im Rückstoss des Tages
Gedichte
Im Rückstoss des Tages: ein bezeichnender Titel für dieses Buch des Autors Caspar Jenny aus Basel. Aufgewachsen in einer Künstlerkommune übt er heute den Beruf des Kunstmalers und Autors aus und arbeitete an Illustrationen, Filmen und veröffentlichte in verschie-denen Literaturzeitschriften. Der vorliegende Gedichtszyklus durchläuft die Zeiten in verschiedenen Ebenen - so wie er eine Entwicklung vom Beginn eines Lebens bis zu seinem Ende verstanden werden kann, so bildet er auch einen Rahmen zwischen der Entstehung des Lebens auf der Erde bis zur heutigen Zeit. Beginnend mit dem Kapitel “Feuer und Schlamm” bis zu “Das Ende der Versteinerung” offenbaren uns die sprachschillernden Texte ein archaisches und gleichzeitig hochmodernes Denken, das wiederum einen Bogen schlägt von den anfänglichen zur postmodernen Gesellschaft.