Lyrische Texte reflektieren eine komplexe und oft verwirrende Welt, in der die Suche nach Wahrheit zunehmend herausfordernd wird. Inmitten von Falschmeldungen und einer Vielzahl subjektiver Wahrheiten bieten die Gedichte einen kritischen Blick auf aktuelle Ereignisse und gesellschaftliche Phänomene. Elemente des Surrealismus durchziehen die Werke, während sie gleichzeitig Hoffnung vermitteln. Die Texte werden durch eindrucksvolle Bilder des Berliner Künstlers Wolfgang Wende ergänzt, die die poetischen Inhalte visuell unterstützen.
Hubert Achenbach Boeken






Schwerkraft und Weite
Zeitreflexionen
Es geht in diesem Buch um die Verrücktheit der Menschenwelt, die aus den Fugen geraten ist und den Versuch das alles zu verstehen in zum Teil drastischen Überhöhungen. Dabei blitzen aber auch immer wieder eigene Erinnerungen auf wie die "Taschenmessergeschnitzten wasserräder aus weidenstöckchen" oder filigrane Naturerscheinungen wie "Die ganze himbeerzarte welt in einem Tropfen tau an der spitze eines grashalmes" ... neben totalen Zerstörungen: "Sie haben den planeten tatsächlich in die luft gejagt sitzen jetzt auf den bruchstücken" ... Unsere Bemühungen der Wirklichkeit hinters Licht zu schauen sind ... "wie der versuch einen blecheimer voll sonnenlicht in die nacht schütten zu wollen um die vogellaute sichtbar zu machen bevor die orchideen erwachen" Die Texte bewegen sich im Spannungsfeld zwischen der Schwerkraft die alles zusammen hält und einer Weite nach der sich die Seele sehnt: "die seele wirft keinen schatten - er wäre so groß wie drei sonnen." Sie werden treffend ergänzt mit Bildern und Kollagen des Künstlers Juri Mann.
Naturgedichte. Kurzgedichte in Anlehnung an die japanische Gedichtform der Haikus.
Zwischen Zeilen aus Löss, geschriebenen und gezeichneten, bewegt sich der Gedichtband von Hubert Achenbach und Hildegard Steil. Landschaft, Natur und Alltägliches in mehr oder weniger knappen Gedichten werden den Leser faszinieren und zwar vom ersten Moment an. Wer in den Texten allerdings nur eine heile Welt sucht, wird sie allenfalls vordergründig finden. Fragile Natur wird genau beobachtet und man spürt zwischen den Zeilen, dass hinter jeder Idylle auch Vergänglichkeit und Zerfall schlummern. Immer wieder überrascht der federleichte Umgang mit der Sprache Blättersprache, Blumensprache, Klangsprache, Lösssprache. Wortzeilen und Zeichenstriche wirken wie feine Gespinste, aus der lössgeformten rheinhessischen Heimatlandschaft der Autoren gewoben, die auch letztendlich die Menschen formt, … wir sind der wandernde löss. Da sind noch Stille und Schönheit einer unscheinbaren Birke am Weg oder die betäubende stille im Hohlweg, die zu uns sprechen. Die kleinen Texte sind, wie die Zeichnungen, lyrische Momentaufnahmen über den Zustand unserer Welt und deren rasante Veränderung. Es ist die Poesie, die dieser Welt noch einen Sinn zu geben scheint. Naturbilder, gezeichnete wie geschriebene als poetisch-zarte Atempausen in einer hektischen Zeit: Kleine Ruhepunkte, kleine Ausrufezeichen, aber immer auch Denkanstöße, in fast zeitloser Wirklichkeit auf der einen und poetisch tiefer Wahrheit dahinter auf der anderen Seite. Auch der Heimatbegriff wird dichterisch sensibilisiert, immer neu variiert, manchmal voll Wehmut und Erinnerung an alte, vergangene Tage, mitunter auch kritisch, wenn es um die Umwelt … die sehnsucht der ruccolablüten nach etwas mehr wildnis … und um die Zukunft geht: ... das klappern kommt heute / von störchen zurückgekehrt / mit den sumpfdotterwiesen ... oder: der krumme weg / führt zum glück/ gerade linien der kultur / zwingen den blick ... . Joachim Schaab, Autor, Alzey
Flügelschläge der Stille ist eine Hommage an die stille Kraft der Natur jenseits aller Unzulänglichkeiten des heutigen menschlichen Alltages. Hubert Achenbach zeigt eine Altersweisheit, mit der er aus der Stille, mitunter auch aus einer Hängematte, beobachtet, den Finger in so manche befremdliche Wunde der Gesellschaft legt ohne verurteilen zu wollen. Augenblickerlebnisse auf seinen Reisen durch die thailändische Natur mit ihren vielfältigen Erscheinungsformen , ob Meer, Regenwald, Pflanze oder Tier, werden tief reflektiert und in eine intensive lyrische Form ohne überflüssige Wortakrobatik gebracht. Auch der Dichter versucht fest zu halten, wissend, dass es nichts Haltbares gibt. Weiter gereifte Gedichte voller Abgeklärtheit und mit der Gewissheit, dass dennoch nichts endgültig ausgeträumt ist. Ein gewisser innerer Friede ist beim Lesen spürbar.
Im Augapfellicht
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Im Augapfellicht ist wie ein Überlebenskampf oder eine Metamorphose, bei der sich der aus Rheinhessen stammende Dichter Hubert Achenbach neu erfunden hat. Gedichte voller stark wirkender Wortbilder und Impressionen, dann wieder sensibel beobachtend und auch mitunter desillusioniert über das menschliche Handeln.