Man ist, wer man beschließt zu sein. Victor Lustig, bekannt als der Mann mit den tausend Gesichtern, erfand sich sein Leben lang neu. Vom Taschendieb mauserte er sich zu einem der berühmtesten und kreativsten Trickbetrüger, Geldfälscher und Hochstapler der Geschichte. Neben seinem größten Coup, dem erfolgreichen Verkauf des Eiffelturms an einen Schrotthändler, gelang es ihm unter anderem, Al Capone übers Ohr zu hauen sowie dermaßen viel Falschgeld drucken und in Umlauf bringen zu lassen, dass er beinahe das gesamte amerikanische Finanzsystem aus den Angeln hob. Doch was passiert, wenn der scheinbar unverwundbare Charmeur beschließt, sich nicht länger an seine eigenen Regeln zu halten? Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel mit dem FBI und dem Secret Service und das Netz zieht sich langsam zu
Bastian Kresser Boeken





Gute Menschen, die Böses tun. Böse Menschen, die Gutes tun. Wie weit ist man für das Wohl seiner Familie bereit zu gehen? In einer Zeit, in der Mauern und Zäune errichtet werden, verschwimmen gleichzeitig die Grenzen der Moral. Bastian Kresser erzählt sieben miteinander verbundene Geschichten, verwoben in einen zutiefst bewegenden Roman über die unterschiedlichen Blickwinkel unserer Gesellschaft. Es geht etwa um einen spanischen Familienvater, der mit dem Verkauf von Stacheldraht Geld verdient, an dem sprichwörtlich Blut klebt, um eine ambitionierte Journalistin, die ihre Chance auf Berühmtheit erkennt, sich Flüchtlingen anschließt und dabei ihr Leben riskiert, oder um einen libyschen Fischer, der für ein besseres Leben seiner Familie zum Schlepper wird. Auf manchmal amüsante, manchmal ironische, manchmal tragische Weise zeigt Bastian Kresser auf, dass eine Kategorisierung der Welt in Gut und Böse so nicht möglich ist.
Ohnedich ist die Geschichte dreier Freunde, die sich gegenseitig ihr Leben definierten. Eine von ihnen ist nicht mehr da. Der Ich-Erzähler spricht mit ihr, will einen Tag ihres gemeinsamen Lebens festhalten – den Tag des großen Erdbebens. Schreibend holt er die Freundin in sein Leben zurück und im Erinnern entfaltet sich das Bild einer besonderen Verbundenheit. Der Erzähler will sich an alles erinnern, an jedes Gespräch, an jede Kleinigkeit. Nur indem er seine Freundin ganz gezielt wieder in seinen Alltag holt – so glaubt er –, kann er irgendwann einen Alltag ohne sie und ohne ihre permanente Anwesenheit führen.
1848 ereignet sich im gottverlassenen Dorf Hydesville etwas Unerklärliches. Die elfjährige Kate Fox und ihre vierzehnjährige Schwester Maggie behaupten, durch Klopfzeichen eine Verbindung zu den Toten aufbauen zu können. Binnen kürzester Zeit pilgern Massen an Menschen zu ihren Séancen, um die spiritistische Gabe der beiden entweder zu bestaunen oder sie zu entlarven. Ihre Kritiker können zeit ihres Lebens nicht beweisen, dass es sich um eine Täuschung handelt, und versuchen, mit allen Mitteln den Aufstieg der Schwestern in der Gesellschaft zu verhindern. Die älteste Schwester Leah setzt indessen als deren Managerin und Vorreiterin der Frauenbewegung alles daran, um aus Maggie und Kate die allerersten Frauen zu machen, die aus eigener Kraft den amerikanischen Traum verwirklichen. Und tatsächlich schaffen es die Fox-Schwestern, internationale Berühmtheit zu erlangen und für viele Frauen zu Vorbildern zu werden. Doch ein Leben im Rampenlicht hat seinen Preis. Ist es ein Wunder, ein Mysterium oder bloß etwas, das wir nicht kennen und unbedingt wissen wollen? Bastian Kresser gelingt es, aufzuzeigen, wie wir Fake News auf den Leim gehen, wie abhängig wir davon sind, weil uns die Wirklichkeit nicht mehr genügt. So ist dies geradezu das Buch unserer Zeit.
Piet
Roman
Fabian hat seinen ersten Roman veröffentlicht, jetzt sollte ein zweiter folgen, da sind er und sein Verleger einer Meinung. Aber er ist leer, kann keine Zeile schreiben. Sein Bruder Christoph weiß Rat: Fabian soll Piet kennenlernen, der voller Geschichten ist. So sitzt Fabian in Piets Souterrainwohnung, und tatsächlich: Piets Fotografien und Erzählungen faszinieren Fabian ungemein. Aber es tauchen Ungereimtheiten auf in Piets Großzügigkeit mit seiner Vergangenheit – oder seiner Version davon. Wer ist Piet? Was stimmt mit ihm nicht? Warum hat Christoph Fabian ausgerechnet zu ihm geschickt? Fabian wird benutzt, darüber ist er sich bald im Klaren, aber was für ein Spiel wird hier gespielt? Bastian Kresser führt souverän durch Innsbruck, Sylt, Mostar und Marrakesch, lässt seine Figuren selbst erzählen und seine Leser immer wieder in dieselbe Falle tappen: Dass sie glauben, was nur eine Facette der Geschichte ist – nicht jede Wirklichkeit ist die Wahrheit.