Im Herbst 1990 kommt der naive Westler Martin Wolf als freier Dozent nach Sachsen-Anhalt, wo er in Dessau und Aken den maroden Zustand der ehemaligen DDR erlebt. Seine Aufgabe ist es, den „Werktätigen“ das neue System der sozialen Marktwirtschaft in einer Demokratie zu erklären. Dabei trifft er auf eine Vielzahl von Menschen: Parteisekretäre, mutige Demonstranten, Wendehälse und Verlierer der Einheit. Hautnah erlebt er ihre Reaktionen auf die einschneidenden Veränderungen in ihrem Leben. Kleine Geschichten über Einkaufserlebnisse, Besuche in Gasthäusern und Einblicke in marode Volkseigene Betriebe fügen sich zu einem Gesamtbild der DDR und ihrer Menschen zusammen. Martin erzählt humorig-ironisch und manchmal bitterernst von seinen Erfahrungen in den Jahren 1990/91. Der Leser wird mit Fakten versorgt und kann die Ursachen für den Zustand der DDR von 1990 nachvollziehen. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen Martin und Doro, deren zögerliche Annäherung die Neugier und Spannung bis zur letzten Seite aufrechterhält.
Jürgen Waschek Boeken
