Die lyrischen Texte von Danica Vukicevic zeigen eine Wirklichkeit, die nicht so ist, wie sie scheint, obwohl sie manchmal hyperrealistische Bilder der äußeren Welt präsentiert. Diese Einblicke entspringen der Vorstellung, wie die Welt sein könnte, wie wir sie uns im Halbschlaf erträumt haben, in einer kindlichen Phantasie, die zu guter Literatur führt. Vukicevic erfasst die Zerstreutheit ihrer Umgebung und das Aufblitzen des Schönen im Alltag, sowie die fragile Erinnerung an die Leichtigkeit des Seins. Ihre Gedichte sind oft unbetitelt und erscheinen als Teile eines imaginären Ganzen, das jedoch Schauplatz von Kämpfen ist – zwischen Stärkeren und Schwächeren, Wünschen und Pflichten, der Grausamkeit der Transition und dem Bedürfnis, in Farben zu träumen. Ihre Texte zeigen uns eine unbekannte Perspektive auf die Welt, die längst banalisiert und entzaubert ist. Dennoch gelingt es der Dichterin, uns mit ihren Worten zu verzaubern und für einen Moment aus der Falle des Lebens zu entkommen. Es ist das uralte Paradoxon der Dichtung: Manchmal wird die komplexe Hässlichkeit der Realität präzise benannt, wodurch sie für einen Augenblick ihre Macht über uns verliert – eine schamanistische Bändigung der bösen Geister der Realität.
Danica Vukic evic Boeken
