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Christoph Linher

    Farn
    Ungemach
    Das isolierte Individuum
    • Schon bei Aristoteles steht das identitätstheoretische Postulat vom Menschen als ein zôon politikón. Dementsprechend kann die Abhängigkeit des Individuums von einem psy- chosozialen System als primäre condition humaine betrachtet werden ? das Ich gewinnt durch das Gegenüber eine Ahnung vom eigenen Selbst. Was geschieht nun aber, wenn die Voraussetzungen eines solchen Systems nicht mehr gegeben sind? Wenn das Individuum plötzlich völlig isoliert und radikal zurückgeworfen ist auf das eigene Ich? Welche Strategien zur Aufrechterhaltung des Identitätskontinuums werden ergriffen, wo droht eine Diffusion respektive Dissoziation der Persönlichkeit und welche Absichten verfolgt der Autor, wenn er seinen Protagonisten in die Isolierung ?verbannt?? Diesen Fragen soll anhand von Arno Schmidts Schwarze Spiegel, Marlen Haushofers Die Wand und Thomas Glavinic' Die Arbeit der Nacht nachgegangen werden.

      Das isolierte Individuum
    • Die moribunde Großtante, die schweigsame Pflegehelferin, das Dorf „wie ein vom Rest der Welt gelöstes Binnenland“: Hierher verschlägt es den Rechtsanwalt Maurig auf Einladung dieser Großtante, von deren Existenz er bisher nicht gewusst hat. Obwohl von der Welt- und Lebenserzählung seiner greisen Verwandten mehr und mehr vereinnahmt, beschließt Maurig, seinen Aufenthalt für unbestimmte Zeit zu verlängern. Im Dorf trägt sich Merkwürdiges zu: Wölfe werden gesichtet, ein plötzliches Vogelsterben setzt ein, ein verschrobener Nebenerwerbsbauer demontiert sein eigenes Haus. Derweil beginnt die Großtante zu genesen, entgegen allen Erwartungen. In dem Maße, in dem sich ihr Zustand bessert, verschlechtert sich allerdings der ihres Großneffen. Was für diesen mit einem Krankenbesuch begonnen hat, wird zum Kampf gegen das Schwinden der eigenen Kräfte, zum Versuch einer Selbstbehauptung, in der die Fragen nach den Bedingungen unserer Existenz mit poetischer Schärfe verhandelt werden.

      Ungemach
    • Farn

      Eine Erzählung aus dem Off

      Dämlich wie ein Stück Wild“ springt ein Mensch dem Ich-Erzähler vor den Wagen. Auf den Unfall folgen für den Lenker Hausarrest und Fußfessel. Nach verbüßter Strafe hält dieser im leeren Haus seiner Kindheit den Arrest freiwillig aufrecht. Seit der Trennung von Frau und Kind markiert ihm nämlich fast jede Begegnung „den Beginn einer großen Ernüchterung“; so bleibt sein einziger Umgang der mit dem Bewährungshelfer Höller. Stück für Stück saniert der Ich-Erzähler das baufällige Haus – nicht zuletzt in dem Bestreben, etwas über sich in Erfahrung zu bringen. In seiner Wahrnehmung und seinem Denken völlig auf sich selbst bezogen, gerät nicht nur diese Arbeit ins Stocken, auch Dinge, die er zu besitzen glaubte, verschwinden... Mit feinem, poetischem Ton führt der junge Autor Christoph Linher seine Hauptfigur von der Oberflächenzeit des Alltäglichen in eine Tiefenzeit, die die Fragen nach Sein und Sinn nur noch dringlicher aufwirft.

      Farn