Wenn Sie mit einem lyrischen Vers automatisch langweilige Deutschstunden assoziieren, dann hat die Pädagogik leider nachhaltig versagt, weil Ihnen damit das wirklich Schöne der schreibenden Kunst vorenthalten bleibt. Wenn Sie aber bereit sind abzutauchen in die bunt schillernde Welt der Poesie, die so treffend die Wirklichkeit zu beobachten oder sogar zu karikieren vermag oder welche die Phantasie noch phantastischer macht, dann gewinnen Sie an Genuss und Lebensfreude dazu. „München schillert – Post aus dem Poesiebriefkasten“ ist ein besonderes poetisches Schmankerl aus der Weltstadt mit Herz und eine Homage an diese Metropole. Und das bezieht sich nicht nur auf den Inhalt, sondern insbesondere auf den außergewöhnlichen Platz, an dem die Verse zusammen gefunden haben: Der Poesiebriefkasten. Diese liebevoll gestaltete Box wird von der Poesiebotin Katharina Schweissguth bereits seit 2013 betreut. Sie sammelt mit unglaublich weltoffener Liebe Poetisches von Alt und Jung, von allen, die gerne ihr Talent mit anderen teilen möchten. „München schillert“ ist eine kleine aber feine Auswahl aus der bunten Vielfalt der Zuschriften. Zu jedem Beitrag gibt es etwas Wissenswertes über den Autor oder die Autorin zu erfahren. Das ist kein Ausflug in den Elfenbeinturm: vielmehr ein Deja-vu mit der Verkäuferin von nebenan, der Krankenschwester oder dem Architekten aus der Stadt. Jeder erzählt mit seinem Blickwinkel, seinem Charme oder mit einem unglaublichen Schicksal im Hintergrund. Die Gedichte bieten eine Quelle fröhlicher, getragener oder zünftiger Zitate. Und auch der optischen Genuss kommt nicht zu kurz: Einige Seiten zeigen, wie liebevoll in Farbe und Form ausgestaltet manch dichterisches Werk den Weg in den Briefkasten findet: Poesie pur!
Katharina Schweissguth Boeken


Ein öffentlicher Liebesbriefkasten – romantische Idee und Herzensprojekt! Was die eigenbrötlerische Claudl liebevoll und höchst engagiert ins Leben rief, gerät jedoch mehr und mehr in die Mühlen lokalpolitischer Intrigen. Längst verfolgt Lem, ihr Liebhaber und ehrgeiziger Kulturaktivist, eigene Pläne in Sachen Liebe und Karriere. Er verteilt gleich mehrere eigene Liebesbriefkästen im Viertel, setzt sein gesamtes Netzwerk in Bewegung und versteht es, die Presse geschickt auf seine Seite zu ziehen. Als Claudl auch noch juristische Konsequenzen drohen, ist endgültig Schluss mit Liebesbrief-Idylle und Stadteilgeplänkel im schönen München-Giesing, da helfen weder gehaltvolle Hanfplätzchen noch hochprozentiger Eierlikör aus der Nachbarschaft. In diesem Moment findet Claudl ihren Kater Trotzki vor ihrem Haus tot neben einem blutverschmierten Eispickel auf. Steht auch ihr eigenes Leben auf dem Spiel?