Abenteuer Leben Geschichten fallen ins Leben. Immer und fortlaufend. Nichts hält sie auf. Viele sollten wir uns merken, manche wollen aufgeschrieben sein. In unzähligen Farben fasst die Autorin Lebensereignisse in ein Kaleidoskop: leuchtend, hell oder dunkel, grell, überraschend, fröhlich, skurril. Die Kurzgeschichten dieses Bandes handeln vom Leben und bekunden die feine Beobachtungsgabe und daraus folgend die vorurteilsfreie Erzählhaltung der Autorin. Geschichten vom Lachen und Weinen sind Geschichten von So-Sein und So-sein-Dürfen. Lesenswert! Sybille C. Sprunk lebt und arbeitet in Dresden. Sie studierte Psychologie. Sie veröffentlichte „Meine Sterne behalte ich“ (2015), „Scheinbar voraussetzungslos“, in englischer Fassung: Apparently Unconditional“ (2016), „Tattoos ins Licht gerückt“ (2017), „Wer wagt, beginnt“ (2020), „Das Gut der Leere“ (2023).
Sybille C. Sprunk Volgorde van de boeken






- 2024
- 2023
Manche Entscheidungen werden übereilt getroffen, ohne Auswirkungen und Nutzen genauer zu bedenken. So auch hier. Überstürzt beschließt die Icherzählerin ein – und das war zu diesem Zeitpunkt bereits abzusehen – kühnes Unternehmen, das sie unvorhergesehen tief in ihre Vergangenheit führt – gnadenlos.
- 2017
Zur Mitternacht verabschieden wir uns. Fürsorglich werde ich zum Ausgang begleitet. Ich erreiche den Bürgersteig und drehe mich erneut um. Aufrecht steht Uwe in der Tür seines Tattoo-Studios. Er winkt, was lustig bei ihm, einem fast Zweimeter-Mann, wirkt. In die ruhevolle Nacht erhebt er lautstark seine Stimme: „Und denk dran, mit ihrer Haut vertrauen sie sich uns an. Und wir alle wissen, dass sie nur die eine haben.“
- 2016
Manchmal wissen wir nicht, wohin mit uns. Standort und Richtung sind aus nicht erklärlichen Gründen verloren. Bisweilen gelingt die Orientierung, auch rasch. Ein anderes Mal zieht uns Fassungslosigkeit und Furcht in seinen Bann und nichts geschieht. Die Protagonistin erfuhr vom Letzteren zu einer Zeit, in welcher sie am wenigsten damit gerechnet hatte: Alles schien aufgeräumt, geordnet, gar vollbracht. Kein Umstand, keine Wirklichkeit, die sie jetzt zu führen schienen. – Sie brach auf, mobilisierte das, was sie nicht hatte. In eine Richtung, von der sie nichts wusste und kannte. Eine äußere und innere Reise, mitreißend und berührend. Zeit für die Seele, einer Lebensreise nachzufliegen. Manchmal hilft nur ein anderer Ort, an dem wir uns finden. Los Angeles, wie in diesem Fall, schien nötig.
- 2016
Eine Aneinanderreihung von guten und schlechten Ereignissen brachte die Tänzerin Bella aus ihrer Heimat Kuba nach Deutschland. Mitten im Februar, klirrend kalt und unentwegt dunkel, der Wintermonat zeigt sich hierzulande einzig in dieser Gestalt. – Das Meer fehlte, die Jahreszeiten rätselhaft, die Sprache der Menschen nicht entschlüsselbar. Allerorts ruhige, bedachte Leute, ohne Temperament und Schneid. Der nun volle Kühlschrank machte satt, die Seele hingegen schien erneut in Gefahr, auf der Strecke zu bleiben. Auch Deutschland verschonte Bella nicht vor hartem, kargen Mühsal, Strapazen und Pein. Ihre Sterne hatte Bella dabei, anfangs schienen sie das Einzige, was Bella aus Kuba herübergerettet hatte.