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Bookbot

.aufzeichnensysteme

    Im Grünen
    Grate
    • 2019

      In „GRATE“ verdichtet die als „. aufzeichnensysteme“ auftretende Autorin scharfkantig geschnittenen Satzbruch aus eigenen Prosatexten und Notizbüchern zu minimalistischen zweizeiligen Gefügen. Das in vier Formationen (betitelt als „Dampf“, „Starre“, „Licht“ und „Ton“) ausgebreitete Material verbindet sich zu fragilen Mini- Syntagmen nur weniger Wörter, die ursprünglichen Kontexte sind fast ganz verwischt. Im schroffen Wechsel der Begriffe, Bilder und Vorstellungen choreographiert der Text multiple, sich überlagernde Geschichten. Bloße Ahnungen statt Gewissheit, permanentes Neuanheben statt Kontinuität versetzen den Leser in einen Zustand intensiver Zuwendung. Solch „dramatische“ Sprunghaftigkeit forciert eine „mehrgleisige“ Rezeptionsweise, welche die Verarbeitung flirrend wechselnder Bedeutungen mit der Betrachtung von Komposition und Tektonik zusammenführt, Text als forminhaltliche Konstruktion begreift. In dem nach arithmetischen Prinzipien organisierten Buch gewinnt das kalkulierte Spiel mit Gleichlaufschwankungen semantische Relevanz. Kontinuierlich eingespeiste Einzeiler durchbrechen die Routine der Disticha, „Störung“ und „Einspruch“ werden als systemimmanente Setzung konkret. Mit „GRATE“ spitzt „. aufzeichnensysteme“ das in ihrem Buch „IM GRÜNEN“ entwickelte Modell der Decollage weiter zu, nicht zuletzt als überzeugende Großmetapher für ebenso brisante wie diskrete Prozesse, die unsere sozialen und ökonomischen Umgebungen prägen.

      Grate
    • 2017

      „im grünen“ versammelt Serien von zweizeiligen poetischen Gebilden, die aus einem de/konstruktiven Verfahren gewonnen wurden: Es entsteht, was stehen bleibt, pointiert die unter . aufzeichnensysteme firmierende Autorin die Genese ihrer Decollage. Destilliert aus umfangreichen von . aufzeichnensysteme hergestellten (journalartigen) Prosatexten wurde das Material nach seiner Eignung ausgewählt, Potential als Projektionsfläche zu entfalten. Strukturiert nach „datum“, „zeit“, „wasser“, „luft“ und „temperatur“ – gleichsam den Richtgrößen für einen Freibadbesuch –, gehen die ausgebreiteten Bruchstücke Allianzen ein, ohne dass bestimmte Begriffe hervorstechen. Nicht nur der unaufgeregte Ton gemahnt an Traditionen fernöstlicher Dichtung: Abgelöst aus ihren Kontexten erzeugen die collagierten Partikel bis ins Äußerste reduzierte Mikroerzählungen. Naturwahrnehmungen, Betrachtungen von Alltagsdingen und reflexive Einsprengsel erscheinen als dialektische Walnusshälften oder als Schalen ohne metaphorischen Kern. Solche Gestaltungsweisen forcieren ein für den Leser gleich inspirierendes wie meditatives Spiel mit Sinnreservoirs opaker Ausgangstexte und neuen Potenzen, die jeweils eigene Erfahrungen wachzurufen vermögen. Mit „im grünen“ entwickelt . aufzeichnensysteme eine fluide Form der Kurzschrift, die Abgründe der Gegenwart nicht durch vorschnelle Sinnstiftung kaschiert, sondern in dichterischer Immanenz erfahrbar macht.

      Im Grünen