Die Erzählung thematisiert die inneren Konflikte und emotionalen Turbulenzen eines Protagonisten, der mit einer verzerrten Weltansicht ringt. Inmitten von Tristesse, Einsamkeit und Verzweiflung reflektiert der Text über Gedankensprünge und tiefgreifende Empfindungen. Der ungeschönte und klare Stil vermittelt einen eindringlichen Defätismus, der den Leser dazu anregt, die dunklen Seiten des menschlichen Daseins zu erkunden.
Psychiater haben es schwer, besonders wenn sie es mit Klientinnen zu tun haben, die ihre Grenzen ständig überschreiten. Für Hubert ist die Situation besonders heikel, weil er sich zu Martha, dieser vollbusigen Mittvierzigerin, hingezogen fühlt, die ihn wegen ihrer Zwillingsschwester Jessi aufsucht. Während Martha von einer dauerhaften Partnerschaft träumt, schwärmt Jessi von polyamoren Beziehungen, vögelt nach Lust und Laune herum und sieht darin keinen Widerspruch zu ihrem »kleinen Gott«, den sie Osterhase nennt, und zu Visionen, in denen sie sich als Maria Magdalena an der Seite von Jesus erlebt. Dann aber begegnet sie dem erzkonservativen Bernhard. Doch was soll sie mit dem um zwölf Jahre älteren, strikt monogamen Kerl anfangen? Tut sich hier für Martha eine Chance auf? Oder gar für beide?