Es scheint die junge, hochbegabte Dirigierstudentin Karla Manhardt nicht zu beunruhigen, dass ihr bester Freund nur als schöne Stimme in ihrem Klavier existiert. Der Wortkünstler Darius Pettrich hingegen ist in großer Unruhe: Wie soll die Welt weiterleben, wenn sein geliebtes Wien in immer heißeren Sommern langsam stirbt? Der Meisterkoch Anton Roggen fühlt sich als unbequemer Sklave seines eigenen Restaurants und sieht nur noch mit Zynismus auf die schönen Seiten des Lebens. Bis ihn seine Träume vom alten Rom nicht mehr loslassen wollen. Bis er versteht, dass wir alle wohl doch nur in den Dienst genommen sind. Ob Revolution oder Komposition. Das tägliche Werk des Lebens, immer und immer wieder sucht es nach den richtigen Händen. In der unentrinnbaren Verstrickung dieser drei Lebensfäden erklingt ein tragikomischer Reigen von Spiel und Zwang. Sowie die Erkenntnis, dass wir Menschen auf dem Holzweg sind, wenn wir glauben, alles immer ganz allein zu erfinden ...
Martin Zels Boeken


Am spätsommerlichen Ufer der Donau beginnt Max Voss zu schreiben. Er ist auf der Suche nach den eigenen familiären Wurzeln und hofft, sich dadurch endlich selbst zu begreifen. Die Donau ist ihm dabei immer gegenwärtig. Sie ist seine Ordnung, sein gleichmütiger Zeuge. Da fließt sie, still und träge. Immer weiter abwärts, bis dorthin, wo auch seine Geschichte zu Ende ist. Unentwegt sammelt er Scherben, Fetzen, Klumpen auf, immer begleitet von der Stimme seines verstorbenen Vaters. Süden und Osten, die beiden kardinalen Himmelsrichtungen der Donau, werden zum Spiegel zweier Familiengeschichten. Einer niederbayerischen und einer deutsch-polnischen. Max sieht in Abständen nach seinen Vorfahren, belauscht ihre Nöte und Geschicke, bis ihre verworrenen Wege sich mehr und mehr mit den seinen verweben und er schon bald nicht mehr weiß, wessen Geschichte er sich da eigentlich erzählt