Herodes der Große verdankt seinen festen Platz in der europäischen Erinnerungskultur einer Verleumdung: Er ist nicht der ›Kindermörder von Bethlehem‹ – das Neue Testament hat ihm diese Rolle des ersten Schurken in der Heilsgeschichte angedichtet. Er ließ auch nicht Johannes den Täufer töten, weil die schöne Salome zum Lohn für ihren Tanz beim Gastmahl den Kopf des Propheten gefordert hatte – dafür war vielmehr sein Sohn Herodes Antipas verantwortlich. Wer aber war Herodes der Große? Er entstammte einer einflussreichen idumäischen Familie, begann seine ›Karriere‹ am Hof des hasmonäischen Königs und wurde schließlich vom römischen Senat zum König von Judäa ernannt. Es ist eindrucksvoll, wie es Herodes gelang, sich in jenen turbulenten Jahren des römischen Bürgerkrieges in Jerusalem an der Macht zu halten. Als ›Realpolitiker‹ war er ein flexibler Machthaber in der Tradition hellenistischer Monarchen, der seinem Land wirtschaftliche Blüte und eine erfolgreiche Außenpolitik brachte.
Linda-Marie Günther Boeken
Linda-Marie Günther is een Duitse historicus gespecialiseerd in de Oudheid. Haar werk richt zich op een diep begrip van het verleden en hoe dit het heden heeft gevormd. Door haar onderzoek brengt ze oude beschavingen en hun impact op onze wereld tot leven.






Die griechische Antike, eine ebenso faszinierende wie in vielen Aspekten fremde Zivilisation (man denke an die kaum entwickelten Menschenrechte und die polytheistische Religiosität), ist die ‚Wiege Europas’, da sie – selbst Brücke zu den Hochkulturen des Alten Orients – den Boden für das Römische Reich und dessen Erbe an das Abendland bereitet hat. Das nunmehr in zweiter Auflage vorliegende Studienbuch richtet sich an all jene, die sich ohne spezifisches Vorwissen für die griechische Antike interessieren und neben einem Überblick auch ein tiefergehendes Verständnis der drei Teilepochen (Archaische, Klassische und Hellenistische Zeit) gewinnen wollen. Es begleitet sie nicht nur zu Studienbeginn, sondern durch die gesamte akademische Ausbildung in einem geschichtswissenschaftlichen oder benachbarten Fach.
Linda-Marie Günthers Darstellung lässt auf der Grundlage der neuesten Forschung ein lebendiges Bild des großen Strategen entstehen, der die aufstrebende Weltmacht Rom beinahe zu Fall brachte.
Tryphe und Kultritual im archaischen Kleinasien - ex oriente luxuria?
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In der Forschung zum Klassischen Altertum wurde noch bis ins 20. Jahrhundert hinein das „Orientalische“ als das prinzipiell Ungriechische gewertet und mit physischer wie psychischer Dekadenz in Verbindung gebracht. Bereits antike Autoren haben in ähnlicher Weise den Orient als einen geographischen Raum nicht nur unermesslicher Schätze, sondern auch eines ausschweifendem Luxus gesehen. So galten den Dorern schon die Griechen Kleinasiens als schlaff, unkriegerisch und allen denkbaren Genüssen ergeben. Dass sie sich der Fremdherrschaft der Lyder und dann der Perser nicht erwehrt hatten, schien dieses Bild zu bestätigen. Indessen bezweifelt die moderne Forschung nicht mehr, dass die frühen Hellenen erst infolge ihrer ständigen Kontakte mit den altorientalischen Reichen, namentlich deren materiellen Ressourcen und künstlerischen Leistungen, zu ihrem eigenen kulturellen Profil gefunden haben. Nicht zuletzt war Kleinasien eine dieser entscheidenden Vermittlungszonen, wo sich zudem Interferenzen und Adaptionen auch im Bereich der Religion aufzeigen lassen. In dem auf religiöse Dynamiken zwischen Asien und Europa ausgerichteten Käte-Hamburger-Kolleg an der Ruhr-Universität Bochum wurde im Dezember 2009 ein Workshop veranstaltet, der die vielseitige Brückenfunktion Kleinasiens thematisierte. Dabei bildeten Kultrituale (Opfergaben, Prozessionen, Gelage) den thematischen Schwerpunkt, außerdem standen das Lyderreich und die großen Heiligtümer (Samos, Ephesos, Milet/Didyma) im Mittelpunkt der Betrachtungen. Der von Linda-Marie Günther herausgegebene Sammelband Tryphe und Kultritual im archaischen Kleinasien – ‚ex oriente luxuria?‘ vereint die Beiträge der transdisziplinären Tagung.
Herodes und Rom
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Nahe der Grenze des Imperium Romanum zum Partherreich gab es unter ‚Kaiser‘ Augustus einen Garanten für die Effizienz der neuen Weltfriedensordnung: Herodes. Seine Herrschaft brachte auch der Levante die Segnungen der pax Augusta und eine ökonomische wie kulturelle Blütezeit. Der Mann aus Idumäa hatte 37 v. Chr. mit römischer Hilfe Jerusalem erobert und ein langjähriges Regime etabliert, das durch enge politische Bindungen an Rom gekennzeichnet war. Ist der König von Judäa daher als ein Paradebeispiel für eine römische Klientelherrschaft zu betrachten? Zur Herodesforschung, die in den letzten Jahren Impulse sowohl aus archäologischen als auch aus historischen Untersuchungen gewonnen hat, leistet der hier publizierte Tagungsband einen originären Beitrag: Die interdisziplinäre Bochumer Konferenz thematisierte verschiedene Aspekte des Verhältnisses von Herodes zur patronalen Großmacht Rom. Aus dem Inhalt Benedikt Eckhardt: Herodes und Rom 40 v. Chr. – Vom Nutzen und Nachteil der Königswürde für einen jüdischen Herrscher Julia Wilker: Herodes Iudaicus – Herodes als „jüdischer König“ Monika Bernett: Herodes und die Stadt in Judäa Achim Lichtenberger: Juden, Idumäer und „Heiden“. Die herodianischen Bauten in Hebron und Mamre Linda-Marie Günther: Herodes, Caesar (Augustus) und Caesarea Jörg-Dieter Gauger: Herodes’ hellenistische (?) Hofhaltung
Kochen mit den Römern
Rezepte und Geschichten
Geschichten und Geschichte rund um antike Tafelfreuden, Farbbilder, Rezepte und komplette Menüvorschläge machen aus diesem Band eine zeitlose Verheißung für alle Sinne. Es entführt den Leser auf eine kulinarische Weltreise durch das Imperium Romanum! Römer waren sie bald alle, die in der Kaiserzeit ihre Freunde zum Gastmahl baten, doch was man in der Provinz Asia servierte, war etwas völlig anderes als in Achaea. Während ein Hausherr in Rom vielleicht einen Gang mit Taubenbrust auftragen ließ, servierte ein reicher Bewohner Siziliens Meerbarben; wenn man allerorten besonders die in Hispania hergestellte Fischsauce garum schätzte, so leckte man sich nicht weniger die Finger nach dem Numidischen Huhn, wie man es in der Provinz Africa zuzubereiten verstand. Welche Pflanzen in den entlegensten Winkeln des römischen Reiches angebaut wurden, welche Tiere man hielt und welche man jagte und wie aus all den Herrlichkeiten die köstlichsten Speisen wurden – und auch heute noch werden können – wird in diesem Buch anschaulich und unterhaltsam geschildert.
