Streitereien, Lügen, heimliche Liebesaffären, Sehnsüchte – und mittendrin ein angeknackstes Herz. Das ist Sünnebeek, ein Ort im hohen Norden bei Flensburg, nahe der dänischen Grenze, im Sommer 1985. Oder wie Hildegard Erichs, die Vize-Direktorin des dortigen Gymnasiums, es ganz unverblümt auszudrücken pflegt: „Dieses Dorf ist das Furunkel am Arsch meines Lebens.“ Das empfindet auch der 16jährige Gunnar so. Ein um sich schlagendes Elternhaus, die ständig alkoholisierte Mutter seiner Freundin und die nervtötende Tratscherei von Sünnebeek wecken in ihm den Wunsch, dieses Leben so schnell wie möglich hinter sich zu lassen. Während die ungewohnte Juli-Hitze allen zu schaffen macht, verträumt Gunnar mehr oder weniger ziellos seine Sommerferien. Doch in ihm schlummert eine noch unbestimmte Neugierde. Dann wirft ihn ein überraschendes Erlebnis mit einem Schulfreund vollkommen aus der Bahn und löst eine Reihe von völlig unvorhersehbaren, tragisch-komischen Ereignissen aus, die Gunnars Leben verändern. Zwei Menschen unterstützen ihn dennoch und zeigen ihm einen möglichen Weg: Seine couragierte Lehrerin Hildegard Erichs und die herb-zurückhaltende Renate Winkler, die selbst in einer außerehelichen Beziehung feststeckt. Doch der Sommer 1985 ist und bleibt trügerisch. Beziehungen zerbrechen, Neuanfänge werden gemacht, Geheimnisse aufgedeckt, Abschiede genommen. Ein tragischer Unfall verändert dann schließlich alles und nichts ist mehr so, wie es vorher war. Die Zeit vergeht. Nach über 30 Jahren kehrt Gunnar nach Sünnebeek zurück. Und wieder ist es eine zufällige Begegnung mit jenem Schulfreund aus längst vergangenen Tagen, die in seinem Leben erneut alles durcheinanderbringt und ihn mit vergessen geglaubten Gefühlen konfrontiert. Er muss eine Entscheidung treffen. „Ein trügerischer Sommer im Norden“ beschreibt mit viel Humor und auf eindrücklich-liebevolle Weise, wie Gefühle sich über Jahrzehnte entwickeln können – zwischen skurrilen Dorfbewohnern, niederträchtig tratschenden Nachbarn und einem Friseursalon, in dem das Motto gilt: Wo eine Dauerwelle gemacht wird, gehört auch ordentlich Haarspray rein!
Witt Oliver Boeken


Pelle und die schöne Bertha
Romanze in Katz-Dur
Pelle, ein gemütlicher Kater aus dem ostholsteinischen Plön, zieht nach Köln – und versteht erst mal gar nichts. Erst die schöne Bertha, mondäne Katzendame, übersetzt ihm das Kölsche und stellt ihn ihrem illustren Freundeskreis auf der Friedhofsmauer vor. Er besteht aus dem sensiblen Fräulein Flöckchen, der suchtgefährdeten Gudrun und Rüdiger, dem … nein, kein Kater! Zusammen feiern sie mit Poesie und Katzenminze, erleben samtpfotige Episoden und bestehen gefährliche Abenteuer. Während es immer mehr zwischen Pelle und Bertha knistert, taucht plötzlich Berthas Nichte Edeltraud auf und die Clique wird ordentlich aufgewirbelt …