Monika Udeani Boeken

In Zeiten knapperer finanzieller und personeller Ressourcen stellt sich die Frage, wie auch in Zukunft Kirche vor Ort gelebt werden kann. Um christliche Seelsorge weiterhin im Nahbereich zu verankern, wurden in der Diözese Linz Leitungsmodelle mit Beteiligung Ehrenamtlicher entwickelt und umgesetzt. Ein Einblick in die Erfahrungen der Pfarrgemeinden mit diesen Modellen, in die Rahmenbedingungen und damit verbundenen Reflexionen regt zum Weiterdenken an und will ein Hoffnungszeichen aussenden.

Wer eine Gemeinde leitet, übernimmt zahlreiche Aufgaben und Tätigkeiten. Meist werden jedoch lediglich jene als theologisch und seelsorglich relevant angesehen, die der Verkündigung oder Sakramentenpastoral dienen. Andere Anteile des Gemeindeleitens wie die Koordinierung des ehrenamtlichen Engagements, die Moderation von Sitzungen, die Vermittlung bei Konflikten usw. nehmen viel Zeit und Kraft in Anspruch. Sie scheinen aber vom „eigentlichen“ Auftrag nur abzuhalten. Anhand des Begriffs der „Auferbauung“ im Kontext des dreigliedrigen Amtes Christi werden gerade für diesen bislang theologischen unterbelichteten Bereich gemeindeleitenden Wirkens neue Perspektiven und überraschende Konsequenzen aufgezeigt.