1006 Kilometer Jakobsweg trotz Parkinson– geht das? Karl-Heinz Brass, der vor zweieinhalb Jahren den 800 km langen Jakobsweg von der französisch-spanischen Grenze nach Santiago de Compostela bezwungen hat, sucht eine neue Herausforderung. Karl-Heinz Brass ist seit ca. 10 Jahren an Parkinson erkrankt und will jetzt die über 1000 km lange „Via de la Plata“ von Sevilla zum Grab des heiligen Jakobus in Santiago laufen. Trotz fortgeschrittener Krankheit setzt er sich das Ziel, diesen harten, beschwerlichen Weg in höchstens 50 Tagen, ohne einen Ruhetag, zu bewältigen. Mitte September 2009 startet er in Andalusien, wandert durch die Extremadura, durch Kastilien und Léon, um am 27. Oktober 2009 sein Ziel in Galicien zu erreichen. Karl-Heinz Brass schildert in seinem neuesten Buch ineindrucksvoller Weise seine Erlebnisse und Empfindungen dieser fast 50 Pilgertage. Das Buch ist daherauch kein Reiseführer, sondern – im Gegenteil – ein Mutmacher für alle, die mit Parkinson leben: sei esals Betroffene oder als Angehörige. Es fordert dazu auf, auch in schwierigen Lebenslagen und bei größtemZweifel niemals aufzugeben und ermutigt, das unmöglich Erscheinende möglich zu machen.
Karl Heinz Brass Boeken


Weiter, immer weiter … Es war eines der Vorhaben, das er schon länger plante. Dann die Diagnose 'Parkinson' und er weiß, wenn er diesen Weg noch gehen will, dann jetzt. Spontan, wie er immer lebte, entscheidet er sich. Die Vorbereitungszeit ist kurz. Am 29. März 2007 bricht er in Begleitung seiner Partnerin auf nach Roncesvalles an der spanisch/fran-zösischen Grenze, wo am nächsten Morgen sein Abenteuer beginnt. Der 800 Kilometer lange Jakobsweg wird zu einem 'Lebensweg' an den sich der Neupilger erst gewöhnen muss. An Regentage, an Kälte, an unwegsame Etappen, dann endlich Sonne und blauer Himmel. Er begegnet Menschen, manchen immer wieder. Es gibt merkwürdige Begegnungen, die ihn noch lange beschäftigen. Er schließt Freundschaften auf Zeit, lässt sich zu Wettrennen provozieren. Es ist auch ein Paarweg. Jeder erlebt ihn auf seine Weise. Er wandert, sie fährt voraus, besorgt Quartiere, wäscht und trocknet die Pilgerkleidung. Im Bedarfsfall wärmt sie auch Tortillas auf der Heizung. Das Paar tauscht sich aus, lacht gemeinsam, pflegt und tröstet sich, baut sich gegenseitig auf, bis sie sich doch trennen müssen … Er geht den Weg zu Ende, allein, und schafft es - trotz seiner 61 Jahre, trotz Parkinson. Das Abenteuer Leben ist nicht zu Ende. Es geht weiter, immer weiter …