„Kanon“ und „Identität“ gehören wie „Erinnerung“ und „kollektives Bewusstsein“ zum Vokabular eines kulturwissenschaftlichen Paradigmas, das sich nachhaltig auf z. T. sehr disparat geführte Diskurse in den Altertumswissenschaften ausgewirkt hat. In diesem Tagungsband werden die vielfältigen Kanonisierungsprozesse und ihre identitätsstiftende Kraft in Zeiten soziopolitischer Transformation näher untersucht. Das überlieferte Quellenmaterial reicht dabei von sakralem Schrifttum über Gesetzessammlungen bis hin zu Anthologien und Literaturlisten für den antiken Rhetorikunterricht. Diesen Textzeugnissen stehen Artefakte und Denkmäler gegenüber, die ebenfalls als autoritative Manifestation kollektiver Identität in ihrer Kanonisierung und Wandlungsfähigkeit in den Blick genommen werden.
Marcel Friesen Boeken


Die Tempelweiherzählung
Ein Modell ihrer Genese ausgehend von 1 Kön 8,1-9,9, 3 Kgtm 8,1-9,9 und 2 Chr 5-7
Die Studie untersucht die Entstehung der Tempelweiherzählung aus verschiedenen biblischen Quellen, einschließlich 1. Könige und 2. Chronik. Ziel ist es, die historischen Hintergründe und die Entwicklung dieser Erzählung zu erforschen. Durch die Analyse der Texte wird ein tieferes Verständnis für die kulturellen und religiösen Kontexte angestrebt, die zur Formulierung dieser bedeutenden biblischen Geschichten beigetragen haben.