Diese Einführung verfolgt die Grundlinien und Grundprobleme der neueren deutschen Schulgeschichte. Sie vermittelt einen Überblick über die staatliche Schulpolitik und das öffentliche Schulwesen mit besonderer Betonung von Volksschule und Gymnasium vom bildungspolitischen Reformprogramm des preußischen Neuhumanismus bis zur Gegenwart. Die Autoren zeigen, dass diese Schulgeschichte von einem kontinuierlichen Kampf um die Liberalisierung und Demokratisierung der Bildungschancen im öffentlichen Schulsystem bestimmt ist ...
Damit eine neue Gesamtschuldebatte nicht wieder in parteitaktischer Polemik versandet, ist nichts dringlicher erforderlich als eine solide Informationsbasis. Sie wird in diesem Band bereit gestellt. Aus vorliegenden Gesamtschulerfahrungen werden problembewusste Einsichten gewonnen und praktikable Konsequenzen angeregt.
Dieser Band enthält eine Auswahl von Texten zur historischen Schul- und Wissenschaftsforschung. Die thematische Vielfalt der Beiträge dokumentiert die Entstehung der Historischen Bildungsforschung aus der traditionellen Geschichte der Pädagogik. Dieser Band enthält eine Auswahl von Texten zur historischen Schul- und Wissenschaftsforschung, die der Verfasser in den siebenunddreißig Jahren seiner Tätigkeit als Hochschullehrer an den Universitäten Kiel und Göttingen vorgelegt hat. Ihr thematisches Spektrum reicht von der Geschichte des gymnasialen Deutschunterrichts und der akademischen Erziehungswissenschaft bis hin zu statistischen Analysen der erziehungswissenschaftlichen „Lehrgestalt“ und zu methodologischen Reflexionen darüber, ob und was aus der Beschäftigung mit historischen Prozessen im Feld der Erzie-hung und der Erziehungswissenschaft zu lernen sei. Wenn man die thematische Vielfalt dieser Beiträge aus etwas größerem Abstand betrachtet, ent-deckt man dahinter einen wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhang, der seit Roths berühmter Göttinger Antrittsvorlesung von 1962 als die „realistische Wende in der pädagogischen Forschung“ bezeichnet wird, nämlich die Entstehung der Historischen Bildungsforschung aus der traditionellen Geschichte der Pädagogik. Dieser Transformationsprozess ist im Allgemeinen zwar schon oft beschrieben worden, doch dürfte es immer noch lehrreich sein, ihn am Beispiel eines einzelnen Autors konkret nachzuvollziehen. Der autobiographische Rückblick gibt generelle Einsichten in die Disziplingeschichte frei.
In diesem Band werden pädagogisch bedeutsame Sachverhalte und Objekte in den Blick genommen und auf übergreifende pädagogische Sichtweisen hin reflektiert. Dies führt jedoch nicht zu immer neuen Vergewisserungen über pädagogische Tatbestände, sondern zur Destruktion selbstverständlicher Wahrnehmungs- und Interpretationswelten und zur Freilegung bisher unentdeckter Schichten und Facetten der Wirklichkeit. Einer der wesentlichen Anreger auf diesem Felde einer exakten, phantasiereichen und vielfach destruierenden pädagogischen Interpretation ist Klaus Mollenhauer. Beispiele des Auflesens und phantasiereichen Betrachtens verschiedenartigster Kulturprodukte bilden in den Erkundungen dieses Bandes einen besonderen Akzent. Wenn an die Stelle der umfassenden Erziehungstheorien die Entdeckung des einzelnen Bildes, die Analyse von Kunstwerken tritt, oder der Logozentrik einer didaktischen Theorie das nomadisierende Erzählen gegenübersteht, das mal hier, mal dort aus den Blüten der Kulturgeschichte pädagogischen Nektar saugt, dann sind dem weniger allgemeine pädagogische Handlungsmaximen zu entnehmen als Anregungen für das eigene produktive pädagogische Betrachten. Der Inhalt: Einleitung; Gottfried Boehm: Zentrum oder Peripherie? Zu den Selbstbildnissen von Paul Cézanne; Micha Brumlik: Die Geburt der Pädagogik aus der Verbannung der Mythen; Dieter Lenzen: Heiliges Kind oder Kreatur? Anmerkungen zum Kinderbild bei Otto Dix; Christian Marzahn: Drogen-Kultur als Bildung des Geschmacks; Käte Meyer-Drawe: „Die Welt betrachtet die Welt“ oder: Phänomenologische Notizen zum Verständnis von Kinderbildern; Michael Parmentier: Sehen sehen. Ein bildungstheoretischer Versuch über Chardins "L'enfant au toton„; Horst Rumpf: Anfängliche Aufmerksamkeiten. Beispiele und Begründungen; Theodor Schulze: Ikonologische Betrachtungen zur pädagogischen Paargruppe; Konrad Wünsche: Die kleine Perthes. Anmerkungen zu einem Bild Philipp Otto Runges; Christoph Wulf: Was nie geschrieben wurde, lesen. Benjamins “Berliner Kindheit um Neunzehnhundert"; Literatur, Abbildungsverzeichnis.