Von Rio und São Paulo lernen: vom produktiven Umgang mit sozialen, sozialräumlichen, ökonomischen und politischen Widersprüchen. Mittels Interviews, Lageberichten, Planmaterial und Fotos der vor Ort recherchierten Projekte dokumentiert und kommentiert dieser Band eine andere Praxis von Stadt und stadtgesellschaftlicher Bewegung.
H.-Peter Neitzke Boeken





Sich aus dem Staub machen. Frantz Morelli stürzt seine Matratze aus dem Fenster, zusammen mit Bündeln alter Manuskripte: biographische Skizzen, Wutausbrüche, Verwünschungen. Wer, fragt er, schüttet Treibstoff in die Watte, mit der die Wortführer auf der anderen Seite sich umgeben? Wer zündet sie an? Wer sorgt dafür, daß sie verschwinden? Ungeschrieben bleibt die Autobiographie, für die ihm ein gewisser Gregor Hellmann, ein Barpianist, dreitausend als Anzahlung bezahlt hat. Ungeschrieben, denn Morelli ist nicht mehr erreichbar. Hellmann klappert die Adressen ab, die ihm der betrügerische Ghostwriter in Form eines bis auf Einträge unter dem Buchstaben K ruinierten Telefonregisters hinterließ – Kaminski, Krohn, Kugelmann, Knallhardt, Korn, Klostermann, Krämer, Kálmán –, und hört sich Geschichten an, aus denen sich das Porträt eines Aufschneiders und Phantasten zusammensetzen ließe. Aber Morellis derzeitige Adresse? Fehlanzeige. Der unauffindbare Ghostwriter Morelli liefert nicht, sorgt aber dafür, daß der getäuschte Auftraggeber die Qualitäten eines freundlichen Geistes zu schätzen weiß. Dieser qualifiziert sich nicht nur als ferner Zauberer, sondern erweist sich als subtiler Kenner der Löschtaste. Alles bloß phantasiert?
Dass man auch in Zukunft bauen wird, ist keine Frage. Die Frage ist vielmehr, ob man das, was dabei herauskommt, nach wie vor Werke der Architektur nennen soll, oder ab man nicht, in Anlehnung an ästhetische Regeln, die einmal dem Entwurf von Häusern zugrunde gelegt wurden, besser von großformatigen Gebrauchsgegenständen spricht, die, wie die Mehrzahl der Gebrauchsgegenstände heute, jedenfalls in den reichen Ländern der Welt, von vornherein nicht mehr für mehrere Generationen, sondern für eine vergleichsweise kurze Zeit und für wechselnde Nutzungen hergestellt und wieder von ihrem Platz entfernt werden, wenn sie wirtschaftlich abgeschrieben sind oder ihren Zweck nicht mehr erfüllen. Um diese grundlegende Frage der Architektur geht es in diesem Buch.
Risiko Elektrosmog?
Auswirkungen elektromagnetischer Felder auf Gesundheit und Umwelt
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Dieses Buch zielt darauf ab, die komplexe Materie hinter dem Begriff «Elektrosmog» verständlich zu machen, ohne auf wissenschaftliche Fundiertheit zu verzichten. Es untersucht, wie elektromagnetische Felder die Gesundheit und Umwelt beeinflussen, und beleuchtet dabei physikalische, medizinische und ingenieurwissenschaftliche Fragestellungen. Zudem wird die politische und juristische Dimension angesprochen, insbesondere in Bezug auf die Eindämmung möglicher Gefahren. Viele Experten sind jedoch oft nur in einem kleinen Fachgebiet versiert. Daher wird gehofft, dass das Buch auch Wissenschaftler, Ärzte, Ingenieure und Studenten anspricht und sie zu einer umfassenden Auseinandersetzung mit dem Thema anregt. Um den Lesern einen Einblick in den fachlichen Hintergrund zu geben, sei erwähnt, dass das Arbeitsgebiet «Einfluss elektromagnetischer Felder auf Umwelt und Gesundheit» des ECOLOG-Instituts aus einer Arbeitsgruppe an der Universität Hannover und der Umweltberatung des Wissenschaftsladens Hannover hervorgegangen ist. Während sich die Universität mit den physikalischen Wirkungen elektromagnetischer Felder auf atomare und molekulare Prozesse beschäftigte, standen bei den Anfragen an den Wissenschaftsladen vor allem persönliche Belange und mögliche gesundheitliche Folgen im Vordergrund.
„Beim Appell starben die allermeisten.“ Eines der frühesten Zeugnisse der Nazi-Verbrechen. „Kein Buch über die Konzentrationslager der Nazi-Zeit hat mich so nachhaltig beeindruckt wie diese Dokumentation“ (Zweitausendeins-Gründer Lutz Kroth). Sie erschien zuerst 1945 in Frankreich und diente dann als Beweismittel für die Nürnberger Prozesse ab 1947. Das Original liegt bei den Nürnberger Akten. Unter Überschriften wie Abreise, Ankunft, Ernährung, Hygiene, Disziplin, Alltägliche Szenen, Strafen und Foltern, Männerarbeit, Frauenarbeit, Versorgung der Kranken, Abtreibungen, Sterilisation und Kastration, Vivisektion, Hinrichtungen, Revolte, Flucht, Vergasung, Verbrennung, Befreiung u. a. reiht sich Aussage an Aussage von Überlebenden. Die Herausgeber haben nichts hinzugefügt, die Berichte und 96 Fotos sprechen für sich. Die komplette Dokumentation gibt es nun als Taschenbuch mit überarbeitetee Übersetzung von Peter Neitzke und Martin Weinmann. 96 Fotos.