Hubertus Stäger Boeken

Nach dem 'Deutschlandlied in F-Dur', dem Bildband 'Höhlenprostitution – Ein dunkles Kapitel Westerwälder Heimatgeschichte' und der legendären 'Kuhfladenanthologie' – einer detailliert bebilderten Auseinandersetzung mit grundlegenden Aspekten der Ageladaskatologie – liegt nun endlich auch 'Der Senner im Koma' vor, die lang erhoffte Sammlung von Balladen, Märchen, lehrhafter Kurzprosa und exklusiver Sinngedichte, inspiriert und beseelt von der Aura kempnerscher Poesie. Ein Werk, das niemand braucht? Willkommene Bereicherung unseres Alltags? Oder ganz einfach nur Erfüllung einer tiefen Sehnsucht nach 'delectare et prodesse'? Mögen kritische Geister und zukünftige Generationen die adäquate Antwort darauf geben.

Verstarkte Missionstatigkeit als probates Mittel gegen Geisterfahrer, artgerechte Tigerhaltung im Mietshaus, Kernverschmelzung im Keller, schwerstbehinderte Dackel und effektives Kaugummi-Recycling: Verstandlich, dass angesichts solch brisanter Themen viele Fragen gegeneinander abgewogen sein wollen, ehe man als Einzelkampfer im Dialog mit Ministerien, Behorden und Institutionen auch nur zu halbwegs befriedigenden Losungen gelangt. Spatestens mit Erscheinen dieses Buchleins durfte jedoch Helmut Schmiedts Maledictio "Die Volksschriftstellerei ist ein Nebenzweig der Toilettenpapierindustrie" ihre ohnehin dubiose Gultigkeit sicherlich verloren haben.