Brings together in one volume the modern and contemporary masterpieces from the collections of the Royal Museum of Fine Arts of Belgium.
Inga Rossi-Schrimpf Boeken


George Minne
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Der belgische Bildhauer und Zeichner George Minne (1866-1941) galt zu Beginn des 20. Jahrhunderts als einer der wichtigsten Vertreter der neuen Skulptur und wurde oft mit Rodin und Maillol genannt. Nach einer Phase, in der er als „esoterische Randfigur“ der Skulpturgeschichte betrachtet wurde, wird er heute als bedeutender Vertreter des Symbolismus und Jugendstils anerkannt. Minne wandte sich dem Monumentalen und Tektonischen zu und strebte eine neue Ikonographie in der Skulptur an. Nach 1900 führte dies zu wesentlichen künstlerischen Impulsen, besonders im deutschsprachigen Raum, und er wurde zeitweise zu einer Kultfigur in kulturreformerischen Kreisen. Die erste Phase seines internationalen Erfolges wird hier erstmals wissenschaftlich untersucht und in einen europäischen Kontext, insbesondere zu Wien, eingeordnet. Mit Henry van de Velde als Vermittler und Unterstützern wie Julius Meier-Graefe und Harry Graf Kessler fand sein Werk in der Atmosphäre der Kulturreform und der Öffnung des Bürgertums zur Moderne Anklang. Galerien wie Cassirer in Berlin und Arnold in Dresden nahmen ihn in ihr Portfolio auf. Minnes Vita, Persönlichkeit und Werk sind so eng miteinander verwoben, dass eine verknüpfte Darstellung sinnvoll erscheint. Zudem werden künstlerische Impulse für den Frühexpressionismus anhand ausgewählter Beispiele dargelegt. Die Arbeit enthält ein rezeptionsgeschichtliches Werkverzeichnis von 1886 bis zum Ersten Weltkrieg.