Die Studie untersucht die Gefahr einer Kreditklemme in Deutschland, die durch die Finanzkrise und die damit verbundenen Abschreibungen im Bankensektor bedingt ist, sowie die möglichen Auswirkungen auf die konjunkturelle Entwicklung. Ein Makromodell mit Bankensektor zeigt, dass exogene Kreditangebotsengpässe die gesamtwirtschaftliche Produktion über längere Zeiträume negativ beeinflussen können. Die Eigenkapitalposition des Bankensektors wird im Kontext staatlicher Maßnahmen analysiert, und es werden Szenarien zur zukünftigen Entwicklung der Eigenkapitalquoten skizziert. Mithilfe eines ökonometrischen Mehrgleichungsmodells werden Prognosen zu branchenspezifischen Kreditvolumina erstellt. Anschließend wird in einem gesamtwirtschaftlichen Modell die Frage erörtert, ob eine Kreditklemme bevorsteht. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der staatlichen Eigenkapitalmaßnahmen, die wahrscheinlich eine ausgeprägte Kreditklemme in diesem Jahr verhindert haben. Dennoch kann angesichts des erwarteten Abschreibungsbedarfs der Banken eine Kreditklemme in naher Zukunft nicht ausgeschlossen werden. Abschließend werden wirtschaftspolitische Optionen erörtert, um präventive Maßnahmen gegen eine solche Entwicklung aufzuzeigen.
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- 2010
- 2008
Preußische Armee und polnische Minderheit
Royalistische Streitkräfte im Kontext der Nationalitätenfrage des 19. Jahrhunderts (1815-1914)
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Die Armeen moderner Nationalstaaten sind zentrale Träger des Nationalbewusstseins und gelten als „Schule der Nation“ durch die allgemeine Wehrpflicht. In Preußen entstand nach 1815 eine über ein Jahrhundert währende Spannung zwischen der Rolle als Parlamentsheer und Königsheer. Diese Komplexität im Verhältnis zur Zivilbevölkerung wurde durch ein wachsendes (ethno-) nationale Bewusstsein der Deutschen und staatenlosen Völker verstärkt. Besonders die Polen, vor allem in Posen und Westpreußen, stellten eine bedeutende Minderheit dar. Nach der Reichsgründung beeinflusste die ethnische Nationalidee des akademischen Bürgertums zunehmend die preußische Innenpolitik, die eine assimilative „Polenpolitik“ verfolgte. Im Gegensatz dazu orientierte sich das autonome Offizierskorps bis 1914 an eigenen ideellen Zielen: der Bewahrung der Homogenität, der Verteidigung einer konservativen Staatsidee und dem Primat militärischer über zivile Belange. In diesem Kontext fand eine akademische Diskussion über das Wesen der Nation keinen Platz. Die Militärakten und Dokumente nach der Zerstörung des Potsdamer Heeresarchivs 1945 zeigen keine spezifisch gegen Minderheiten gerichtete Politik in der Armee; die Integrationsmaßnahmen waren funktional motiviert und trugen kaum zur schwer definierbaren „Germanisierung“ der Polen bei.
- 2005
Umverteilungswirkungen der Familienförderung
Eine Inzidenzanalyse für die Bundesrepublik Deutschland
- 2002