Der Arbeit gelingt es mittels einer auf der Basis auch der modernen norwegischen Pestforschung gewonnenen Methode, 21 Pestumzüge in Schleswig-Holstein und Lübeck von 1350 bis 1548 exakt nachzuweisen. Es werden sowohl neue Erkenntnisse zum diffizilen Problem der Bevölkerungsverluste als auch zu wirtschaftlichen Folgen der Epidemien gewonnen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der gesellschaftlichen Reaktionen auf die ständigen Katastrophen. Überwiegen im 14. Jahrhundert noch religiöse Zielsetzungen, zeigt sich im 15. Jahrhundert als Novum ein planvolles Verhalten zur Abwehr der Seuchengefahr. In einem Exkurs werden die Judenpogrome im Ostseeraum um 1350 erstmals systematisch dargestellt als eine konzertierte Aktion der Hansestädte.
Jürgen Hartwig Ibs Boeken


Der nun vorliegende dritte Band behandelt die Geschichte des Landes vom Mittelalter bis 1867. Dargestellt werden die ländliche und städtische Siedlungs- und Bevölkerungsgeschichte, die Entwicklung der landwirtschaftlichen Strukturen, die Herausbildung und Geschichte der weltlichen und kirchlichen Verwaltung, die wirtschaftliche Krise im Spätmittelalter, die Folgen der Reformation und die Entstehung des Gutssystems. Die Reformen in der Landwirtschaft und im Bildungswesen sowie die nationale Bewegung und das Vereinswesen im 19. Jahrhundert werden ebenso berücksichtigt wie das frühe Sparkassenwesen. Zahlreiche Karten etwa zur Bevölkerungsdichte 1803, zum Pressewesen und zur Verkehrsgeschichte vervollständigen die Themen und Kartenreihen des ersten und zweiten Bandes. Aufwendige, detailreiche Karten zeigen die Geschichte einzelner Dörfer, Städte und Regionen (z. B. Kosel, Haithabu/Schleswig, Flensburg, Altona, Norderdithmarschen). Herausgegeben im Auftrag der Gesllschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte.