Die Vermarktung von 'Analogpräparaten' - therapeutisch gleichwertigen Molekülen zu bereits kommerzialisierten Präparaten - stellt ein heftig diskutiertes Thema innerhalb des deutschen Arzneimittelmarktes dar. Während Hersteller damit argumentieren, dass zusätzlicher Wettbewerb die therapeutische Vielfalt und damit die Behandlungsoptionen innerhalb von Wirkstoffklassen erweitert, kontern Kritiker, dass diese Präparate die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) - speziell unter der in Deutschland für lange Zeit geltenden freien Preisbildung bei voller Erstattungsfähigkeit - unnötig in die Höhe treiben. Ausgehend von einem Überblick über den deutschen Arzneimittelmarkt, einer Diskussion über die Problematik der Bewertung und Klassifizierung von Nachfolge- bzw. Analogpräparaten und einer umfassenden Aufarbeitung bisheriger Erkenntnisse zum Wettbewerb in Arzneimittelmärkten präsentiert Michael T. Müller drei originale, empirische Studien mit Fokus auf den GKV-Markt. Diese umfassen Untersuchungen zu Preiseffekten bei Markteintritt und Preisverläufen, zur Einführung von Festbeträgen für ausschließlich patentgeschützte Präparate nach dem GKV-Modernisierungsgesetz sowie zu Auswirkungen der Einführung der Me-too-Liste auf Ebene einzelner Kassenärztlicher Vereinigungen. Der Autor nimmt damit eine umfassende Bewertung des Wettbewerbs durch Analogpräparate sowie des Einflusses angebots- und nachfrageseitiger Steuerungsmechanismen im deutschen GKV-Markt vor.
Michael Thomas Müller Boeken


Die Umsetzung von Neuentwicklungen in kontinuierlich betriebenen industriellen Großanlagen ist oft herausfordernd, da sie mit hohen Kosten und Risiken verbunden sind. Die Weiterentwicklung verfahrenstechnischer Prozesse erfolgt in der Regel durch Vorversuche im Labor- und Technikumsmaßstab sowie durch Computersimulationen. Aufgrund der fehlenden Realbedingungen in Laboren, wie komplexe Stoffströme aus vorgelagerten Produktionsanlagen, kann der Übergang von der Technikums- zur Praxisebene riskant sein. In dieser Arbeit wurde ein mobiles und modulares Miniplant-Anlagenkonzept vorgestellt, um am Beispiel der Neuentwicklung von Biodiesel als alternativem Waschmittel zur Rückgewinnung aromatischer Kohlenwasserstoffe aus Kokereigasen vor Ort unter industriellen Bedingungen zu forschen. Dies verkürzt die Gesamtentwicklungszeit bis zur industriellen Anwendung. Durch die Untersuchung grundlegender Einflussfaktoren des Absorptions- und Desorptionsverhaltens wurden potenzielle Prozesseinstellungen für den industriellen Einsatz ermittelt und die Vorteile des alternativen Waschmittels quantifiziert. Zudem wurde ein stoffaustauschbasiertes Simulationsmodell erfolgreich validiert, das die Auslegung und Dimensionierung industrieller Großanlagen mit Biodiesel ermöglicht.