Induced parent-child alienation has been recognized in psychological literature for over 60 years. In the 1980s and 1990s, several research groups began naming the phenomenon, with terms like “pathological alignment,” “visitation refusal,” and “programmed and brainwashed children” emerging from various studies. Despite its integration into judicial codes in countries like Brazil and acknowledgment in case law, including that of the European Court of Human Rights, the issue remains trivialized or denied. The author, a psychiatrist and psychotherapist, shares the voices of victims through documented cases from his practice. Their letters, case histories, and interviews reveal the profound impact of parental alienation, leading to serious, lasting problems into adulthood. This work advocates for the recognition of induced parent-child alienation as a form of psychological child abuse, emphasizing the need for timely prevention and intervention, as well as an end to its trivialization and denial.
Wilfrid von Boch-Galhau Boeken




Mit steigenden Scheidungszahlen nehmen auch die Fälle zu, in denen ein Elternteil versucht, das gemeinsame Kind zu entfremden und den Kontakt zum anderen Elternteil zu sabotieren. Diese Zerstörung gewachsener Bindungen führt zu erheblicher Traumatisierung betroffener Kinder und entfremdeter Eltern. Der Zerfall familialer Beziehungen ist eine Wurzel zunehmender gesellschaftlicher Desintegrationserscheinungen wie Jugendgewalt, Sucht- und Leistungsstörungen sowie psychischen Langzeitfolgen. Dies stellt wachsende Herausforderungen für Familienrichter, Rechtsanwälte, Jugendamtsmitarbeiter, Sachverständige, Kinderärzte, Psychiater, Therapeuten und Verfahrenspfleger dar. Unter den verschiedenen Erklärungsansätzen hat das PAS-Konzept des amerikanischen Kinderpsychiaters R. A. Gardner sowohl internationale Anerkennung als auch Kritik erfahren. Die Konferenzbeiträge zielen darauf ab, die interdisziplinäre Diskussion unter Fachleuten über Entfremdung in hochkonflikthaften Scheidungsfällen zu fördern und die familiengerichtliche Praxis bei Sorgerechts- und Umgangsentscheidungen zu erweitern. Zudem sollen sie die Forschung im Bereich PAS und dessen Folgen für Kinder, Eltern, Großeltern und die Gesellschaft anregen.
Induzierte Eltern-Kind-Entfremdung ist seit über 60 Jahren in der psychiatrischen Literatur beschrieben, erhielt jedoch erst in den 1980er und 90er Jahren durch verschiedene Forschergruppen einen Namen. Diese sprechen von Begriffen wie „Pathologischer Ausrichtung“, „Umgangsverweigerung“ und „programmed and brainwashed children“. Trotz der rechtlichen Verankerung von „Parental Alienation“ in mehreren Ländern und der Berücksichtigung in der Rechtsprechung, wird das Phänomen in Deutschland oft bagatellisiert oder verleugnet. Der Autor, ein Psychiater und Psychotherapeut, gibt Opfern von „Parental Alienation“ eine Stimme, indem er dokumentierte Fälle aus seiner Praxis präsentiert. In Form von Briefen, Fallbeschreibungen und Interviews schildern Betroffene ihre Lebensschicksale und die gravierenden Probleme, die bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben. Das Buch plädiert dafür, induzierte Eltern-Kind-Entfremdung als psychische Kindesmisshandlung anzuerkennen und fordert rechtzeitige Prävention und Intervention. Es ist an der Zeit, das Bagatellisieren und Verleugnen zu beenden.