This book chronicles one of the wealthiest German merchant families of the sixteenth century and their business interests in long-distance trade, mining, state finance, and overseas ventures. Their family story provides a glimpse into the social mobility, cultural patronage, religion, and values during the Renaissance and Reformation.
Wie keine andere Familie verkörpern die Fugger wirtschaftlichen Erfolg und soziale Aufstiegschancen des süddeutschen Bürgertums an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Unter der Leitung Jakob und Anton Fuggers baute die Familienfirma binnen weniger Jahrzehnte das größte europäische Handels- und Bergbauunternehmen seiner Zeit auf. Als Geldgeber des Kaisers und als Bankiers der römischen Kurie spielten die Fugger eine wichtige Rolle bei der Finanzierung der europäischen Politik. Ihr Erfolg ermöglichte ihnen den Kauf großer Landgüter in Schwaben und den Aufstieg in den Reichsadel. Als überzeugte Anhänger der alten Kirche exponierten sie sich in den konfessionellen Auseinandersetzungen der Reformationszeit. Als Stifter, Sammler und Mäzene prägten sie die Kultur der süddeutschen Renaissance.
Die Sammlung bietet eine Vielzahl von Aufsätzen, die sich mit der Geschichte Augsburgs und Bayerisch-Schwabens befassen. Themen sind unter anderem die römische Verwaltung Augsburgs, die Entwicklung der Friedens- und Konfliktforschung in der Stadt sowie die Bedeutung historischer Grenzsteine in der Region. Die Beiträge von verschiedenen Autoren beleuchten unterschiedliche Aspekte der regionalen Geschichte und tragen zu einem tieferen Verständnis der kulturellen und historischen Identität Bayerisch-Schwabens bei.
Interkulturelle Diplomatie und städtische Öffentlichkeit im Zeitalter Josephs II.
Im Jahre 1783 reiste eine Gesandtschaft des Sultans von Marokko nach Wien, um mit Kaiser Joseph II. einen Friedens-, Freundschafts- und Handelsvertrag zu schliessen. Diese diplomatische Initiative war in ein aufwendiges hofisches Zeremoniell eingebettet; sie fand zudem grosse Resonanz in der Wiener Offentlichkeit und wurde in unterschiedlichen Medien visuell, textuell und materiell verarbeitet. Mark Haberlein stellt Vorgeschichte, Verlauf, Ergebnisse und Nachwirkungen dieses interkulturellen Ereignisses erstmals auf breiter Quellengrundlage dar und verortet es in seinen politischen, sozialen und kulturellen Kontexten. Durch die prazise Rekonstruktion der marokkanischen Gesandtschaft leistet sein Buch zugleich einen Beitrag zur globalen Mikrogeschichte.
Seuchenbewältigung und Medizinalwesen in Bamberg in der Frühen Neuzeit ; Begleitband zur Ausstellung in der Staatsbibliothek Bamberg, 24. April – 15. Juli 2023
Bamberg verfügte seit dem Spätmittelalter über ein differenziertes Gesundheitswesen mit Spitälern, Siechenhäusern, Apotheken und Badstuben. Ab dem frühen 16. Jahrhundert stellten die Bischöfe Hof- und Leibärzte an. Im Gegensatz zu protestantischen Städten wie Nürnberg kam es in Bamberg jedoch nicht zur Zentralisierung der Gesundheitsfürsorge, die von vielen Akteuren geprägt wurde. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde Epidemien als Strafe Gottes für menschliche Sünden verstanden, ein Glaube, der von Herrschern, Klerus und Ärzten geteilt wurde. Dennoch sahen Regierung und Mediziner die Untertanen in der Pflicht, sich gegen Epidemien zu schützen, und empfahlen Maßnahmen zur Verbesserung von Hygiene und Luftqualität sowie zur Isolation und Behandlung Infizierter. Da nicht alle Zugang zu Ärzten hatten und viele Krankheiten der vormodernen Medizin widerstanden, entstand ein medizinischer Marktplatz, auf dem auch reisende Heiler und der örtliche Scharfrichter ihre Dienste anboten. Die Gründung des Allgemeinen Krankenhauses 1789 stellte das Bamberger Medizinalwesen auf eine neue Grundlage, indem es sich der Behandlung heilbarer Krankheiten widmete. Trotz der Entstehung einer medizinisch-chirurgischen Schule und einer der ersten Nervenheilanstalten Deutschlands nach 1800 blieb das Gesundheitswesen bis ins 19. Jahrhundert von vormodernen Strukturen geprägt. Diese Entwicklungen werden in einer Ausstellung in der Staatsbibliothek Bamberg und
Der achte und abschließende Band der Quellenedition zur Amtstätigkeit der halleschen Pastoren in Nordamerika stellt mit seinen Verzeichnissen und Registern ein wichtiges Erschließungsinstrument für die gesamte Edition und ein unverzichtbares Hilfsmittel für deren Benutzung dar. Die sieben Textbände der Edition können bereits über eigene Personen- und Ortsregister erschlossen werden. Die Gesamtregister ermöglichen darüber hinaus nunmehr auch umfassende Recherchen zu Lebensläufen, Personennetzwerken sowie zur Geschichte einzelner Kirchengemeinden und Regionen. Im Personenglossar werden 126 für diese Edition besonders wichtige Personen mit ausführlichen Biogrammen vorgestellt. Erweitert werden diese Recherchemöglichkeiten durch ein Sachgesamtregister. Neben Abkürzungs-, Archiv- und Archivalienverzeichnissen geben die Dokumentenverzeichnisse sowohl eine editionschronologische als auch eine historisch-chronologische Übersicht über die edierten Dokumente.
Ein Nürnberger Sprachmeister der Barockzeit mit gesamteuropäischer Wirkung
Matthias Kramer. Ein barocker Nürnberger Sprachmeister mit gesamteuropäischer Wirkung. Der in Köln gebürtige, aber überwiegend in Nürnberg wirkende Matthias Kramer (1640–1729) war der produktivste und prominenteste Sprachlehrer Deutschlands in den Jahrzehnten um 1700. Er verfasste voluminöse Lehrwerke und Wörterbücher, die eine Reihe lebender Sprachen – Französisch, Italienisch, Spanisch und Niederländisch – mit dem Deutschen verbinden. Als Lexikograph war Kramer der erste, der seine Vokabeln durch die Mitteilung von Kontexten erläuterte. Außerdem trat er durch fachsprachliche Lehrbücher und Übersetzungen hervor. Die Vielzahl an Werken, die sich in Bibliotheken in ganz Europa und sogar in Übersee finden, zeugen von Kramers breiter, bis ins späte 18. Jahrhundert anhaltender Rezeption. Der Band, der auf eine interdisziplinäre Tagung an der Universität Bamberg im November 2017 zurückgeht, würdigt Kramers Leistungen als Grammatiker, Lexikograph, Übersetzer und Sprachvermittler und stellt sie in ihre historischen, sprachwissenschaftlichen und sprachdidaktischen Kontexte. Er möchte diese zu Lebzeiten aufgrund ihrer Vielsprachigkeit, breiten philologischen Bildung und Erfahrung als Sprachlehrer europaweit bekannte, heute aber weitgehend vergessene Figur wieder stärker ins Bewusstsein rücken.
Die Nutzung und Wahrnehmung von Straßen und Wegen 1100-1800
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Die Wahrnehmung und Nutzung von Strassen und Wegen in Mittelalter und Fruher Neuzeit bildet den thematischen Schwerpunkt des Jahrbuchs. Die Verkehrswege dienten der Landwirtschaft und dem Handel, aber auch der Kommunikation - und sie waren ein wesentliches Element der Raumgestaltung. An ihrer Bedeutung kann daher kein Zweifel bestehen. Allerdings bleibt zu fragen, wann, warum, fur wen und wie Strassen in der Vormoderne pragend waren, wie sie genutzt und wahrgenommen wurden. Historikerinnen und Historiker, aber auch Vertreterinnen und Vertreter der Kunstgeschichte, Archaologie und der germanistischen Mediavistik gehen dem in ihren Beitragen nach. Auch neue Perspektiven auf Strassen und Wege in europaischen Regionen, die bislang noch kaum im Fokus des Jahrbuchs standen, geraten so in den Blick.