Christoph König Boeken






Internationales Germanistenlexikon 1800-1950. Band 1:, A-G
1500 Germanistinnen/Germanisten 44 Ländern
Die Germanistik blickt auf eine über 150-jährige Geschichte zurück. Als Wissenschaft der deutschen Sprache und Literatur entstand sie im 19. Jahrhundert, mit namhaften Vertretern wie Jacob Grimm, Karl Lachmann und Wilhelm Wackernagel. Durch ihre Verbindung zu anderen Philologien und Kulturwissenschaften ist sie ein Teil der Geistesgeschichte. Das *Internationale Germanistenlexikon*, entwickelt am Deutschen Literaturarchiv Marbach, bietet umfassende Informationen zu 1500 bedeutenden Germanisten zwischen 1800 und 1950. Es ist ein grundlegendes Nachschlagewerk für Fachhistoriker und Literaturwissenschaftler und versammelt erstmals alle bio-bibliographischen Daten systematisch. Das Material wurde aus schwer zugänglichen Quellen und Nachlässen gewonnen. Jeder Artikel enthält Lebensdaten, akademische Laufbahn, Ehrungen, Mitgliedschaften sowie eine umfassende Bibliographie und Nachlasshinweise. Das Lexikon ist durch Indizes erschlossen, die gezielte Recherchen ermöglichen. Es ist ein unverzichtbares Hilfsmittel für die Analyse der deutschen Philologie und ihrer Protagonisten. Hinweise, Korrekturen und Ergänzungen werden in der Zeitschrift *Geschichte der Germanistik. Mitteilungen* veröffentlicht.
Zweite Autorschaft
Philologie, Poesie und Philosophie in Friedrich Nietzsches »Also sprach Zarathustra« und »Dionysos-Dithyramben«
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Insistierende Lektüren und Forschungskritik - nach Maßgabe der kreativen Praxis in Nietzsches späten Werken. Friedrich Nietzsches Prosawerk "Also sprach Zarathustra" und der späte Gedichtzyklus "Dionysos-Dithyramben" (1889) sind in der Ausdrucksweise poetisch, verfolgen ein philosophisches Ziel und entwickeln ihre Ordnung philologisch, wenn Nietzsche seine überschießenden Einfälle kommentiert und textkritisch Diese dreifache Vernunft leitet die Kreativität und deren "Arbeit am Sinn". Angesichts ihrer Komplexität sind die Werke nur unter Verlusten den einzelnen Disziplinen zugä der Literaturwissenschaft, der Philosophie und den Philologien. Daher übt sich dieses Buch in einer kritischen, insistierenden, die Vernunftformen engführenden Lektüre. Die Lektüre ist kritisch, weil sie ihre Praxis theoretisch betrachtet und das in wissenschaftshistorischer Klarheit tut. Die Lektüre insistiert, wo sie stets wieder zum kreativen Gang der Werke zurückkehrt. Die Lektüren als raison d`être des Buchs gelten exemplarischen Kapiteln des "Zarathustra" und allen neun "Dithyramben", und sie spiegeln sich in der entschiedenen Analyse bisheriger Forschungstopoi - vertreten durch Lou Andreas-Salomé, Heidegger, Bennholdt-Thomsen, Kommerell, Schlaffer, Groddeck und anderen.
Aus dem Inhalt: Jürgen Paul Schwindt: Die Theorie der Philologie - eine Standortbestimmung Benoît Vermander: Comment lire les Classiques (chinois)? Utz Maas: August Friedrich Potts ominöses Manuskript über Lautsymbolik Beatrice Gruendler: Abu Tammams Modernität Colinda Lindermann: Al-Firuzabadi togatus: Arabische Wörterbücher in der europäischen Frühmoderne Christoph König: Wie liest man eine Seite? Konzepte der Materialität Bernhard Fischer: Literaturarchive als Forschungsarchive. Archiv und Edition
Heinz Georg Büchmanns "Geflügelte Worte" Konstantin Azadovski und Gabriel Die Odyssee des "Professors" Matankin Denis Blumenberg et l`hérmé-neutique de la lecture Christoph Kö Nietzsches zweite Autorschaft Michel Un projet de dictionnaire sino-européen des concepts critiques Na Schä Über das "bildliche Denken" als hermeneutisches Mittel in der Geschichte der chinesischen Philologie Kommentierte Bibliographie 2018/19 und Projektberichte.
Akademische Disziplinen haben ihre Geschichte. Sie drückt sich nicht zuletzt in den Strategien aus, den jeweils eigenen Gegenstandsbereich gegenüber den anderen Disziplinen abzugrenzen und gleichzeitig seine Bedeutung herauszustellen: für das akademische Feld im engeren Sinn ebenso wie für die gesellschaftliche Wissenskultur im ganzen. Die Maxime der Interdisziplinarität, die insbesondere die „Kulturwissenschaft“ seit einiger Zeit auf ihre Fahnen geheftet hat, ist da lediglich die Kehrseite einer disziplinären Einhegung der Wissensbereiche. Um diese Entwicklung einschätzen zu können, ist ein Blick auf die Geschichte der „Kulturwissenschaften“ avant la lettre aufschlußreich. Einen solchen Blick werfen die Autoren dieses Bandes auf die Paradigmen und Leitvorstellungen der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften um 1900. Es geht dabei sowohl um die innerakademischen Positionierungen wie um die Begründungen der wissenschaftlichen und gesellschaftlich-kulturellen Relevanz der verschiedenen, teilweise neuen Fächer. Dabei handelt es sich nicht nur um einen wissenschaftsgeschichtlichen Rückblick, der die Genese von Wissensansprüchen und ihre akademische Institutionalisierung nachzeichnet, sondern auch um einen Beitrag zu aktuellen Diskussionen über Nutzen und Nachteil von bestehenden Fächergrenzen.
