Die frühe Nachkriegszeit in der Region Fulda
Die Jahre 1947 bis 1949
Die Jahre 1947 bis 1949
Die Katastrophe im Krätzbachbunker
Sein Leben und Leiden
Pfarrer Konrad Trageser wurde eine Predigt im Jahre 1941 mit Mahnungen wider den damaligen Zeitgeist zum Verhängnis. Sie brachte ihn ins KZ Dachau, wo er 1942 starb. Obwohl dem Schicksal des Pfarrers von Petersberg-Marbach (Landkreis Fulda), der heute von der katholischen Kirche als Märtyrer verehrt wird, auch überregionale Aufmerksamkeit zuteil wurde, liegt nun durch diese Veröffentlichung erstmals eine umfassende Darstellung seines Lebens- und Leidesweges vor. Der Autor – er ist bereits durch zahlreiche Veröffentlichungen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit hervorgetreten – zeichnet nicht nur einfühlsam und anschaulich den Lebensweg des Geistlichen nach. Dank zahlreicher Dokumente und Augenzeugenberichte gelingt es ihm auch, ein allgemeines Abbild der damaligen Zeit zu liefern. Von besonderer Eindringlichkeit gestaltet sich dabei der Blick, der in die Lagerwelt des Dritten Reiches geworfen wird. Pfarrer Trageser wird zum Beispiel für alle, die aus ihrer christlichen Überzeugung heraus Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten und Bekennermut in schwerer Zeit zeigten.
Zwischen Abwehr und Aufnahme
Etwa 3,5 Millionen Menschen verließen nach dem Zweiten Weltkrieg die SBZ/DDR, wobei diese Westwanderung ab den 1950er Jahren positiv bewertet wurde und Teil der deutschen Erinnerungskultur wurde. Diese Veröffentlichung fokussiert jedoch auf die oft übersehene Zeit von 1945 bis 1949/50. In diesen Nachkriegsjahren erlebten die Ostzonenflüchtlinge keine „Willkommenskultur“; sie wurden als illegale Einwanderer betrachtet, die eingesperrt und zurückgeschickt werden sollten. Der Weg der SBZ-Zuwanderer von der Ablehnung bis zur Aufnahme wird durch die Phasen Abschreckung, Asylgewährung und Notaufnahme bis hin zur sozialpolitischen Gleichstellung eines Teils der Flüchtlinge nachgezeichnet. Dies geschieht anschaulich durch diverse Abbildungen, die Darstellung von Flüchtlingslagern sowie Zeitzeugenberichte und Aktenauszüge, die persönliche Schicksale beleuchten. Alle Materialien haben einen klaren Regionalbezug. Der Autor, bekannt für seine Arbeiten zur Zeit von 1939-49, verbindet lokale Ereignisse mit der „großen“ Geschichte. Dadurch spricht die Studie nicht nur regional Interessierte an, sondern regt auch zu Überlegungen über aktuelle gesellschaftliche Fragen an.
Als der Zweite Weltkrieg 1945 zu Ende ging, lag Deutschland in Trümmern. Es brachte für viele einen Absturz ins Nichts. Obwohl seitdem 70 Jahre vergangen sind, ist das Interesse für diese fast beispiellose Zeitenwende groß. Die Veröffentlichung will – eingebettet in die allgemeine Entwicklung – die Besatzungsjahre 1945 und 1946 darstellen mit ihren Herausforderungen für die Menschen im Stadt- und Landkreis Fulda sowie im Altkreis Hünfeld. Zahlreiche aus der Region stammende Bilder, Zeitungsausschnitte, Dokumente und Zeitzeugenberichte – oft mit absolutem Novitätscharakter – lassen uns eintauchen in eine Zeit unglaublichen Elends und bitterster Not, aber auch in Jahre eines Neuanfangs, die in vielen Bereichen einen radikalen Wandel brachten. Damals erfolgten entscheidende Weichenstellungen, die noch unser heutiges Leben prägen und beeinflussen. Dazu zählen der Neuaufbau des demokratischen Lebens, die Umerziehung durch die Besatzungsmächte und die Bevölkerungsverschiebungen durch Flucht und Vertreibung. Dem Autor, der bereits durch viele Veröffentlichungen – besonders aus der Zeit von 1939 bis 1949 – hervorgetreten ist, gelingt es durch die Verwendung unterschiedlichster Quellen und Materialien, die er zum Sprechen bringt, einen bedeutenden Abschnitt deutscher Geschichte eindrucksvoll zu vermitteln. Das Buch wird sicher nicht nur an Regionalem Interessierte ansprechen.
Der Beitrag einer Zonengrenzgemeinde zur gesamtdeutschen Erinnerungskultur
Die Bedeutung des ersten Aufstandes im sowjetischen Machtbereich am 17. Juni 1953 in Mitteldeutschland tritt als ein Schlüsselereignis der deutschen Geschichte immer mehr in den Vordergrund. Hier wird die Reaktion in Westdeutschland auf dieses Ereignis am Beispiel der Zonengrenzgemeinde Rasdorf dargestellt, die in der Zeit der Trennung an der Stelle lag, wo der Bereich des Warschauer Paktes am weitesten nach Westen vorsprang. Der bedeutende US-Beobachtungsposten „Point Alpha“ auf dem Gemeindegebiet verdeutlichte die sensible Lage Rasdorf an dieser globalen und nationalen Konfliktlinie. In dieser Studie wird dem Gedenken an den 17. Juni 1953 durch die folgenden Jahrzehnte nachgegangen und dabei gezeigt, wie Rasdorf zu einem Zentrum des Erinnerns in Osthessen wurde und wie sich die Gesamtentwicklung auf Bundesebene im Umgang mit dem Tag auf der Gemeindeebene widerspiegelte. Gleichzeitig liefert die Veröffentlichung eine Fülle von Einblicken in den Alltag der Menschen im Angesicht der innerdeutschen Grenze. Durch die Einbeziehung von persönlichen Erinnerungen sowie der Schilderung von Einzelschicksalen wird die Zeit in all ihrer Wendungen lebendig. Dem Autor, der bereits durch viele Veröffentlichungen aus der Zeit ab 1939 hervorgetreten ist, gelingt es, einen Einblick in einen bisher vernachlässigten Abschnitt deutscher Geschichte zu vermitteln. Das Buch wird sicher nicht nur regional Interessierte ansprechen.
Das Buch schildert ausführlich die Ereignisse am Ende des 2. Weltkrieges 1945, das heißt die dramatischen Wochen zwischen dem Überschreiten des Rheins und der Oder und der endgültigen Besitznahme der Besatzungszonen durch die Alliierten. Der Autor beschreibt die letzten Kriegshandlungen, das Vordringen der 3. US-Armee und den Kampf um Berlin, sowie die Lager der Zivilbevölkerung in dieser Zeit. Themen wie Bombenangriffe, Standgerichte, Selbstmorde, Befreiung von Konzentrationslagern sowie erste Maßnahmen durch die Besatzungsmächte nach der Kapitulation werden mit einbezogen und tragen dazu bei, das Gesamtbild zu vervollständigen. Die Berücksichtigung bewegender Einzelschicksale erleichtert das Nachvollziehen der Ereignisse sowie der bis heute spürbaren Emotionen dieser schicksalhaften Tage. Zahlreiche Karten, Dokumente und Bilder ordnen diese in einen Gesamtzusammenhang ein.