Günther Ortmann Boeken






Fußball Blues
»Eines der besten Fußballbücher, das es jemals gegeben haben wird«
Nicht erst seit Corona bekommen viele Fußball-Liebhaber angesichts der irrwitzigen Kommerzialisierung ihrer großen Leidenschaft den Blues. Für all jene, die dann gern an vermeintlich bessere Zeiten zurückdenken, ist dieses essayistische Sehnsuchtsbuch genau das Richtige. Günther Ortmann kredenzt uns eine charmante Stückesammlung aus zu Herzen gehenden Erinnerungssplittern, überraschenden Beobachtungen und wunderbaren Lektürefrüchten, die uns wehmütig in fußballerischen Erinnerungen schwelgen lässt.
Kunst des Entscheidens
Ein Quantum Trost für Zweifler und Zauderer
Hier stellt sich vor: – ein Lob des Zweifelns und Zögerns in 111 Stücken, zugleich milder Spott oder auch ätzender Hohn auf Entscheidungs'träger' in Wirtschaft und Politik, Manager in Unternehmen und Behörden, Hierarchen in Organisationen; – aus der spitzen Feder des Organisationsforschers Günther Ortmann; – mit einer Blütenlese der großen Denker der Entscheidung aus Philosophie, Entscheidungs- und Organisationstheorie von Friedrich Nietzsche bis Odo Marquard, Karl Weick bis Niklas Luhmann, und – mit Entscheidern in der Rolle betrunkener Seiltänzer, chinesischer Henker, unbekleideter Kaiser, exquisiter bullshitter à la Harry G. Frankfurt, ins Dunkle starrender Nachtwächter, eleganter Tänzer über dem Abgrund, Manisch-Depressiver, Kleistischer Athleten, königlicher Herrscher über das Midas-Gold der Moderne, reitender Cowboys im Canyon der Unmöglichkeit u. v. a. Ein Brevier mit Trostreichungen für Manager, Berater, Supervisoren, Coaches, Entscheidungstheoretiker und alle, die an Entscheidern oder am Entscheiden zu verzweifeln drohen.
Management in einer Moderne, die von Überbietungszwängen beherrscht wird: Das ist „post-archimedisches Management“, Management ohne festen Punkt und sicheren Grund, das gleichwohl „die Erde bewegt“; Management im Zeichen radikaler Kontingenz, eskalierender Pfadabhängigkeiten und der Unmöglichkeit, die Kluft der Kontingenz mit perfekten oder auch nur halbwegs sicheren Begründungsbrücken zu überbauen. Falls, wie das vielzitierte Diktum von Foersters behauptet, Entscheidungen genau dann nötig sind, wenn sie unmöglich sind: Wie entscheiden sich dann die Entscheider, seien es Individuen oder Organisationen? Was kommt jenseits der Unentscheidbarkeit? Jenseits bloß subjektiver, scheinheiliger oder willkürlicher Konstruktion guter Gründe und deren Dekonstruktion? Das Buch sondiert Antworten auf den Feldern der Paradoxien des Entscheidens, des Kontingenz- und Komplexitäts-, des Portfolio- und Optionen-Managements. Und nicht zuletzt auf dem Feld der Funktion von Emotionen für rationales Entscheiden. - Kann durch kontingenzbewusstes Management dem Driften der Hypermoderne Einhalt geboten werden?
Regel und Ausnahme
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Gabe versus Tausch
Reziprozität in Organisationen
In diesem Buch geht es um die Bedeutung der Gabe im Gegensatz zum Tausch, mit dem sie gleichwohl verflochten ist. In der einen, der Welt der überreichen ethnologischen, anthropologischen, kulturwissenschaftlichen und -soziologischen Literatur wimmelt es von Gaben, die in der anderen, der Welt der ökonomischen und Rational-Choice-theoretischen Literatur, nicht gesehen, bestritten, unsichtbar gemacht und vielmehr mit Tausch gleichgesetzt werden. In beiden kommen Gaben in Organisationen kaum vor, in der einen, weil man dort Gaben inmitten der Wirtschaft, der Unternehmen, der Organisationen kaum Aufmerksamkeit widmet (obwohl gerade das im Sinne Marcel Mauss‘ gewesen wäre), in der anderen, weil sie da ein Geben jenseits eines do ut des überhaupt nicht wahrhaben können und wollen. Sonstige Ingredienzien unter anderem: Eine scharfe Kritik der Gabentheorie Bourdieus, eine Erörterung der Missachtung der Gabe bei Luhmann, Konsequenzen für die Organisations- und die Unternehmungstheorie und ein paar launige kleine Stücke zu Weihnachts- und zu Festschriftgaben.
Kafkas Literatur ist mit den Diskursen der Moderne in Sachen Organisation und Recht kontaminiert und führt doch über deren codiertes Wissen hinaus. Dass Kafka Jurist und genauer Kenner der industriellen Produktion, der Bürokratie und der Versicherungswirtschaft war, hat, wie besonders Stanley Corngold und Benno Wagner gezeigt haben, Spuren in seinem literarischen Werk hinterlassen. Der vorliegende Band untersucht die Korrespondenzen, die dieses Werk Kafkas zu jenen Diskursen unterhält. Die Beiträge zeigen, dass Kafka-Lektüren und der Blick auf sein Schreibverfahren zu verstörenden Einsichten in die Funktionsweisen von Organisation und Recht, von Gesetzen und Regeln, von Kommunikation und Herrschaft führen – und umgekehrt, dass avancierte Organisations- und Rechtstheorien das Verständnis der Literatur Kafkas erhellen. Dabei ist es nicht zuletzt die Differenz zwischen Kafkas literarischen Fiktionen und den Theoriefiktionen der Sozialwissenschaften, die in Frage steht. Führende Literatur-, Organisations- und Rechtswissenschaftler/innen sondieren in diesem Band das Verhältnis von Literatur und Sozialwissenschaften am Beispiel Kafkas. Mit Beiträgen von Christian Becker, Timon Beyes, Rüdiger Campe, Stanley Corngold, Jana Costas, Barbara Czarniawska, Andreas Fischer-Lescano, Robin Holt, Christian Huber, Wolf Kittler, Günther Ortmann, Carlo Salzani, Manfred Schneider, Marianne Schuller, Amadou Korbinian Sow, Gunther Teubner, Benno Wagner und Samuel Weber.
Dieses Buch präsentiert ein scheinbar chaotisches Geflecht aus bunten Fäden, das alltägliche und literarische Fragmente von Heraklit bis Pooh, von Derrida bis Mayröcker, von Goffman bis Luhmann vereint. Es entfaltet sich zu einem einzigartigen Muster, das die Figur des versäumten Augenblicks thematisiert – notwendig, weil ein Noch Nicht unvermittelt in ein Nicht Mehr umschlägt, ohne ein erlösendes 'Jetzt aber!' dazwischen. Die Göttin der Gelegenheit, Occasio, wird in mittelalterlichen Beschreibungen als eine Figur mit einem nach vorne fallenden Haarschopf dargestellt, den man ergreifen muss; wer diesen Moment verpasst, hat keine zweite Chance, denn von hinten ist sie kahl. Ähnlich ist der kairós der alten Griechen, der ebenfalls hinten kahl war und ein Messer in der Hand hielt. Der karge Haarwuchs symbolisiert die kahle Stelle zwischen Noch Nicht und Nicht Mehr. Figuren wie Christian Morgensterns Hausschnecke, Heinz Erhards Kuckuck, König Midas, König Ödipus, Romeo und Julia sowie Kafkas Mann vor dem Gesetz sind alle teils Virtuosen, teils Opfer des versäumten Augenblicks, der notwendigen Vergeblichkeit und des unerwarteten Ausbleibens eines 'Jetzt!' zwischen den Zuständen. Günther Ortmann kommentiert und ordnet dies auf vergnügliche Weise.