Selbst unter Historikern ist kaum bekannt, dass während des Dritten Reichs Hunderte von Schweizerinnen und Schweizern in Konzentrationslagern inhaftiert waren. Viele von ihnen wurden umgebracht. Unter den Opfern waren Männer, Frauen und Kinder, Juden, Sozialisten, Homosexuelle, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Widerstandskämpfer. Die Schweizer Behörden hätten viele vor dem Tod bewahren können. Warum taten sie es nicht? 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs arbeiten die Autoren erstmals die Geschichte der Schweizer KZ-Häftlinge auf. Basierend auf Akten, Briefen, historischen Dokumenten und Gesprächen mit Angehörigen sind zudem zehn Porträts von Schweizer KZ-Häftlingen entstanden. Sie stehen stellvertretend für die vielen Schweizer Opfer nationalsozialistischer Verfolgung, die in diesem Buch erstmals in einer Liste namentlich aufgeführt werden.
Balz Spörri Boeken


Lesen ist eine Kulturleistung wie Bauen, Tanzen oder Kochen. Die Literarisierung der abendländischen Gesellschaft - der Übergang von einer vorwiegend auf mündlicher Kommunikation beruhenden Gesellschaft des 17. oder 18. Jahrhunderts zu einer Gesellschaft, die unwiderruflich an die schriftliche Kultur gebunden ist - bedeutet einen tiefgreifenden soziokulturellen Wandel. Die vorliegende Studie versucht anhand eines genau bestimmbaren Untersuchungsgegenstandes, des Zürcher Oberlandes im 19. Jahrhundert, Voraussetzungen, Verlauf und Folgen dieses Literarisierungs-Prozesses aufzudecken.