Das erweiterte Skillstraining zur affektiven und interpersonellen Regulation (ESTAIR) ist ein Gruppenprogramm für Personen mit Missbrauchserfahrungen, das Skills zur Emotionsregulation, zum Selbstkonzept und zu zwischenmenschliche Beziehungen vermittelt. Das erweiterte Skillstraining zur affektiven und interpersonellen Regulation (ESTAIR) richtet sich an Personen, die an den Folgen anhaltender und wiederkehrender traumatischer Ereignisse in der Vergangenheit leiden. Durch das Übermaß an Belastungen und den Verlust von inneren und äußeren Ressourcen entwickeln Betroffene häufig komplexe Posttraumatische Belastungsstörungen (kPTBS), die durch Beeinträchtigungen in der Emotionsregulation, in zwischenmenschlichen Beziehungen und im Selbstkonzept gekennzeichnet sind. Basierend auf der Einzeltherapie STAIR/Narrative Therapie (NT), deren Wirksamkeit für die Behandlung von PTBS nachgewiesen ist, wurde ein Gruppenprogramm konzipiert. Zur Durchführung des Gruppenprogramms sind Kenntnisse von STAIR/NT notwendig. Die Kombination mit der Einzeltherapie für eine traumafokussierte Arbeit ist sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig.Das Gruppenprogramm umfasst drei Behandlungsschwerpunkte: Emotionsregulation, Selbstkonzept und zwischenmenschliche Beziehungen. In 17 Sitzungen werden den Patientinnen und Patienten Fähigkeiten, sogenannte Skills, vermittelt, die den Umgang mit Gefühlen verbessern, zu einem positiveren Selbstbild beitragen und ein gesundes Beziehungsverhalten fördern. Das Gruppensetting bietet dabei einen sicheren und geschützten Rahmen, um die neuen Skills zu erproben und korrigierende Beziehungserfahrungen zu sammeln. Die einzelnen Bausteine lassen sich auch flexibel einsetzen. Zahlreiche Materialien in Form von Arbeitsblättern und Audiodateien unterstützen die Durchführung und können nach erfolgter Registrierung von der Hogrefe Webseite heruntergeladen werden.
Ingo Schäfer Boeken






Niemand lebt für sich allein
Warum keiner allein glücklich werden kann
Wir Menschen sind eine Erfolgsgeschichte. Wir haben alle unsere Feinde besiegt, bis auf einen: uns selbst! Warum handeln wir in bestimmten Situationen so, wie wir handeln und warum greifen wir nicht nach den Sternen? Dieses Buch ist eine Inspiration, es soll dich anregen, deine Mitmenschen und auch dich besser zu verstehen. Wir haben täglich die Chance, diese Welt ein bisschen menschlicher zu machen. Dieses Buch teilt sich in vier Kapitel. Wir beginnen mit dem Individuum und fahren fort mit der Gruppe. Wie verhalten wir uns, wie interagieren wir. Wie hat sich unsere Umgebung verändert und Auswirkungen hat das auf unsere Entwicklung? Sind alle diese Dinge geklärt, gibt dir das letzte Kapitel die Inspiration, für eine bessere Welt einzutreten.
Der Entwurf höchstintegrierter digitaler Hardwaresysteme ist von einem immensen Aufwand zur Sicherstellung korrekten Verhaltens geprägt. Durch die fortschreitende Komplexität der entworfenen Schaltungen ist es sehr schwierig, die Einhaltung geforderter Eigenschaften zu beurteilen. Neben der Simulation, mit der das Verhalten von Hardwareentwürfen in bestimmten Situationen untersucht werden kann, mit der es in der Regel aber unmöglich ist, das Verhalten in allen möglichen Situationen zu untersuchen, wurden formale Verifikationstechniken entwickelt. Verfahren zur formalen Modellprüfung ermöglichen, durch Rechnerhilfe einen Beweis für das Einhalten beziehungsweise Verletzen einer Eigenschaft durch einen Hardwareentwurf zu erhalten. Die historisch zuerst genutzten Verfahren basierten dabei auf der Repräsentation und Manipulation von Modellen und Eigenschaften als Entscheidungsbäume. Für viele Anwendungen haben sich Erfüllbarkeitsprüfer mittlerweile als mächtiger als OBDDs herausgestellt. In der industriellen Praxis kommt deshalb vermehrt das auf Erfüllbarkeitsprüfern beruhende „Bounded Model Checking“ zur Anwendung. In der Vergangenheit wurden außerdem Abstraktionsverfahren entwickelt, die bei der Modellprüfung mit Hilfe von Entscheidungsbäumen die Nutzung vereinfachter Modelle erlauben und so die Wirkung der Zustandsraumexplosion verringern. In der Arbeit wurde die Entwicklung eines Abstraktionsverfahrens zur Modellprüfung mittels Erfüllbarkeitsprüfer dokumentiert. Dieses Verfahren, welches eines der ersten Verfahren zum abstrahierenden Bounded Model Checking ist, zeichnet sich im Gegensatz zu bisherigen abstrahierenden Modellprüfungsverfahren dadurch aus, dass rechenintensive Algorithmen lediglich auf abstrakte Modelle angewendet werden, das Gesamtmodell jedoch ausschließlich durch Algorithmen geringer Komplexität untersucht wird. Eine der Grundlagen des entwickelten Verfahrens ist die effiziente Vereinfachung von Belegungen boolescher Funktionen. Im Rahmen der Arbeit wurden deswegen nicht nur verschiedene Verfahren dazu untersucht, sondern auch Begriffe zur qualitativen Unterscheidung von Belegungen entwickelt. Mit diesen können die unterschiedlichen Leistungen der verschiedenen Vereinfachungsverfahren erklärt werden, sowohl bezüglich des erzielten Grads der Vereinfachung als auch des dazu erforderlichen Rechenaufwands. Zur Untersuchung der entwickelten Verfahren und zum Vergleich mit herkömmlichen Techniken wurde eine experimentelle Modellprüfungsumgebung implementiert. Mit dieser ist es möglich, die entwickelten Verfahren auf industrierelevanten Modellen und Eigenschaften anzuwenden. Die mit dieser Implementierung durchgeführten Experimente zur Prüfung akademischer und industrieller Modelle und Eigenschaften belegen, dass die Kapazität durch die entwickelte Abstraktionstechnik deutlich gesteigert wird. Insbesondere werden bei den untersuchten Problemen im Durchschnitt sowohl die Rechenzeit als auch der Speicherbedarf deutlich gesenkt, abhängig von dem konkreten Modell um bis zu mehrere Größenordnungen. Der Speicherbedarf kann sogar bei nahezu jedem der untersuchten Probleme gesenkt werden. Nebenprodukte der Arbeit sind zum einen durch die formale Beschreibung einer Untermenge der verbreitet eingesetzten Eigenschaftssprache ITL und zum anderen durch den für Forschung und Lehre zur Verfügung stehenden leistungsfähigen Modellprüfer gegeben.
S3-Leitlinie
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Die S3-Leitlinie „Posttraumatische Belastungsstörung“ (PTBS) wurde in ihrer aktualisierten Version von 2019 von zahlreichen Fachgesellschaften unter der Federführung der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) erarbeitet. Sie enthält gegenüber der Vorversion verschiedene Neuerungen: Aufgrund der Einführung der Diagnose „Komplexe PTBS“ in ICD-11 widmet sich ein neues Kapitel der Behandlung dieser Störung. Auch den neuen Befunden zur Behandlung der PTBS bei Betroffenen mit anderen psychischen Diagnosen wird in einem eigenen Kapitel Rechnung getragen. Darüber hinaus wurde ein eigener Teil der Leitlinie zur „Diagnostik und Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung bei Kindern- und Jugendlichen“ aufgenommen, der auf spezifische Fragestellungen bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen eingeht. Die S3-Leitlinie „Posttraumatische Belastungsstörung“ ist damit noch umfassender geworden und gibt allen Berufsgruppen Empfehlungen an dieHand, die in die Betreuung von Patienten mit Posttraumatischen Belastungsstörungen eingebunden sind.
Als der radikale chinesische Reformer Tan Sitong (1865−1898) im Alter von 33 Jahren auf Geheiß der Kaiserinwitwe Cixi unter dem Schwert des Scharfrichters starb, hinterließ er ein Konvolut von Texten, in denen er unterschiedliche, widersprüchliche Positionen vertritt. Wie lassen sich diese unterschiedlichen extremen Positionen miteinander vereinbaren? Welche Strukturen ermöglichen den Übergang vom sino-zentrischen zum universalistischen Diskurs, vom Diskurs der Segregation und Ungleichheit zum Diskurs der Einheit und Gleichheit, vom politisch Konservativ-Reaktionären zum politisch Progressiv-Revolutionären? Ingo Schäfer zeigt in seiner Studie wie die Texte Tan Sitongs auf einzigartige Weise den gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozess der späten Qing-Zeit reflektieren. Sie sind gekennzeichnet durch eine doppelte Bewegung, die sich zum einen in der Dekonstruktion und Neu-Montage autochthoner politischer und philosophischer Ideen (z. B. des Konfuzianismus, Buddhismus, Daoismus, Mohismus) vollzieht und zum anderen − in diesen Prozess eingebunden − in der Rezeption und Bearbeitung politischer und philosophischer Ideen des „westlichen“ bürgerlichen Diskurses. So legen die unterschiedlichen Positionen in Tan Sitongs Schriften ein einmaliges Zeugnis ab von dem widersprüchlichen politisch-philosophischen Diskurs Chinas an der Schwelle zur Moderne.
Viele Untersuchungen zeigen, daß Menschen, die sexuellen Mißbrauch oder körperliche Mißhandlung in der Kindheit ertragen mußten, als Erwachsene deutlich häufiger von Alkohol, Drogen oder Medikamenten abhängig wurden als Nichttraumatisierte. Doch weder Suchttherapeuten noch Traumatherapeuten haben diese in der Forschung offenkundigen Zusammenhänge bisher thematisiert. Der Band leistet daher »Pionierarbeit«, indem er zum einen den notwendigen Perspektivenwechsel begründet und zum anderen praktische behandlungstechnische Konsequenzen diskutiert und konzeptualisiert. Die Kernfrage lautet: Wie muß eine spezifische psychotherapeutische Behandlung beschaffen sein, damit Menschen mit Gewalterfahrungen ihre »Selbsttherapie« der Betäubung aufgeben können? Eine wirklich große Herausforderung für die Psychotherapie, für die das Buch erste Orientierung gibt.