Transhumanisten propagieren die Moglichkeit der 'Verbesserung' und 'Uberwindung' des Menschen durch den Einsatz von Technologie und Wissenschaft. Dabei treten sie mit einem liberalen Selbstverstandnis auf, welches kompatibel zu demokratischen Strukturen sein soll. Dem entgegengesetzt wird in dieser Arbeit die These vertreten, dass die transhumanistische Ideologie immanente technokratische Zuge tragt. Dazu werden die Thesen von Helmut Schelsky zum technischen Staat rekapituliert, der 1961 affirmativ eine aufkommende Technokratie in der wissenschaftlichen Zivilisation diagnostizierte. Nach Schelsky verwandle die Universalisierung der wissenschaftlichen Methode verhandelbare Streitfragen in unbestreitbare Sachzwange und lose damit die klassische parlamentarische Demokratie schleichend auf. In dieser Arbeit wird gezeigt, dass der gegenwartige Transhumanismus, entgegen seinem liberalen Selbstverstandnis, die technokratischen Grunduberlegungen von Schelsky reproduziert.
Matthias Michael Wieser Boeken
