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Jörg Wollenberg

    "Wer Kiew hat, kann Russland zwingen" (Paul Rohrbach, 1916)
    "Niemand war dabei und keiner hat's gewusst"
    Les trois Richelieu
    "Völkerversöhnung" oder "Volksversöhnung"?
    Letzter Tropfen Menschlichkeit
    Krieg der Erinnerungen von Ahrensbök über New York nach Auschwitz
    • Maximilian Tauber, alias Sunny, ist ein rebellischer Künstler und Musiker, der nach einem Motorradunfall alles auf eine Karte setzt. Unterstützt von seiner Partnerin Smilla, wird er mit mysteriösen Verschwinden und dem Zerfall der Gesellschaft konfrontiert. Ein Überlebenskampf beginnt, während die Natur und Kreaturen zurückerobern.

      Letzter Tropfen Menschlichkeit
    • "Wer Kiew hat, kann Russland zwingen" (Paul Rohrbach, 1916)

      Ein anderer Blick auf den Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine mit Erinnerungen an Spuren von verdrängten Ereignissen der deutschen und russisch-ukrainischen Geschichte im 20. Jh.

      Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat eine lange Vorgeschichte. Er begann mit dem Ende des Kalten Krieges und der Osterweiterung der NATO ab 1997. Der US-amerikanische Diplomat George F. Kennan (1904–2005) hatte als ehemaliger Architekt der Eindämmungspolitik gegenüber der UdSSR schon am 5. Februar 1994 in „The New York Times“ davor gewarnt: „Die Nato-Erweiterung wäre der folgenschwerste Fehler der amerikanischen Politik seit dem Ende des Kalten Krieges. Denn es ist damit zu rechnen, dass diese Entscheidung nationalistische, antiwestliche und militaristische Tendenzen in der russischen Öffentlichkeit schürt, einen neuen Kalten Krieg in den Ost-West-Beziehungen auslöst …“ Auch die Zustimmung zur Einbeziehung des geeinten Deutschlands in die NATO war mit der Zusage verbunden, die NATO nicht nach Osten auszuweiten. Über diese Hintergründe zu reden, wurde in Deutschland nach der Ende Februar 2022 vom Bundeskanzler Scholz verkündeten „Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinents“ tabuisiert. Auch die Optionen gegen Waffenlieferungen und für einen Waffenstillstand sowie Friedensverhandlungen als Verpflichtung des Grundgesetzes nach den zwei von Deutschland ausgelösten Weltkriegen, die auch das Kapitel der Massenmorde an Millionen von Menschen in der Ukraine enthält, fielen unter dieses Tabu. An diesen Morden beteiligten sich ab Juni 1941 auch Mitglieder der Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) um Stepan Bandera. Noch heute werden ihm Denkmäler in der Ukraine gewidmet, selbst am Denkmal der Judenverfolgung mit mehr als 30.000 ermordeten Menschen in Baby Yar. Seit 2015 trägt Bandera den Ehrentitel „Held der Ukraine“. Und das wohl auch, weil die OUN von Bandera und Melnyk schon 1918 an dem Bürgerkrieg der ukrainischen Separatisten gegen Russland beteiligt war. Das komplizierte Tauziehen um die Selbständigkeit oder Zugehörigkeit der Ukraine zu Russland im Gefolge des I. Weltkrieges endete 1922 mit dem Sieg prorussischen Kräfte. Die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik wurde offiziell Teil der neu gegründeten Sowjetunion. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass die fortexistierende nationalistische und antisemitische OUN von Bandera und Melnyk das Oberkommando der Deutschen Wehrmacht im Juni 1941 erneut als Befreier von der sowjetischen Zwangsherrschaft begrüßte, sich an der Deportation und Erschießung der Juden beteiligte. Bandera rief am 30. Juni 1941 in Lemberg den unabhängigen ukrainischen Nationalstaat aus und trug so mit dazu bei, dass der Holodomor Stalins den Holocaust von Hitler in der Ukraine immer mehr verdrängte. In diesem Buchprojekt geht es darum, aus den Fehleinschätzungen der Vergangenheit zu lernen. Das scheint auch vor dem Hintergrund des 75. Jahrestages der 12 Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse von 1947/48 gegen die Eliten des NS-Systems als besonders geboten. Und einer der wichtigsten damalige Hauptkriegsschauplatz war – wie heute – die Ukraine.

      "Wer Kiew hat, kann Russland zwingen" (Paul Rohrbach, 1916)
    • Jörg Wollenbergs Projekt erinnert an bislang unzureichend beleuchtete Etappen der deutschen Geschichte und klärt darüber auf, aus welchen längst vor 1933 wirksamen Ideen und Interessen der Machteroberung die staatsverbrecherische Politik des „Dritten Reichs” resultierte und welche nachhaltigen Belastungen sich daraus für die deutsche Demokratie bis heute ergeben. Der reich bebilderte Band ist eine Sammlung des umfangreichen Materials, welches der Autor im Zuge der Kuratierung einer Ausstellung in der NS-Gedenkstätte Ahrensbök ansammelte, während er die Schicksale ehemaliger Auschwitzinsassen nach Polen, CSSR und in die USA verfolgte. Das Projekt ist in zwei Bände geteilt: Band I: Krieg der Erinnerungen – Von Ahrensbök über New York nach Auschwitz und zurück und Band II: Die andere Erinnerung – Spurensicherung eines widerständigen Grenzgängers. Im Zentrum des zweiten Bandes stehen Untersuchungen zur Geschichte von Bremen, Bielefeld und Nürnberg. Dem Mythos der „liberalen Hansestädte“, die dem Nazismus getrotzt hätten, werden im Band II regionale Fallstudien entgegen gestellt, ergänzt um Beiträge zu einigen Wirtschaftsgrößen dieser Jahrzehnte (Ludwig Roselius und andere). Immer wieder werden strukturgeschichtliche Analysen durch biographische Profile untermauert, die im Band in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit ausgelotet werden.

      Die andere Erinnerung
    • Knapp 5000 Einwohner hatte Ahrensbök im Jahr 1933. Auf den ersten Blick scheint das Schicksal der damals zum Freistaat Oldenburg gehörigen Kleinstadt nicht anders verlaufen zu sein als jenes vergleichbarer Gemeinden in Deutschland. Doch der Ort hat in der deutschen Geschichte des Nationalsozialismus eine überregionale Bedeutung: Hier wurde eines der ersten Arbeitsdienstlager eingerichtet und später in ein KZ umgewandelt, hier lässt sich der Zwangsarbeitereinsatz so gut dokumentieren wie kaum anderswo, hierhin führte am Kriegsende der Todesmarsch der KZ-Häftlinge von Auschwitz. Diese Dokumentation ist eine Ergänzung zu dem kürzlich erschienenen Buch 'Ahrensbök. Eine Kleinstadt im Nationalsozialismus'. Anhand zahlreicher Briefe, Verträge, etc. soll sie dazu beitragen, die inhaltliche Gestaltung und Nutzung der Gedenkstätte in Ahrensbök zu fördern, die Anfang Mai eröffnet worden ist. Den einzelnen Dokumenten geht in der Regel eine knappe Einführung voran. Dabei ist die Geschichte des Ahrensböker KZs zwischen 1930 und 1945 in drei große Abschnitte unterteilt: Freiwilliger Arbeitsdienst und die Konflikte zwischen Reichsbanner und NSDAP Vom FAD-Lager zum KZ Das Konzentrationslager wird Realschule.

      Unsere Schule war ein KZ
    • Im Jahr 1933 hatte Ahrensbök etwa 5000 Einwohner. Auf den ersten Blick scheint das Schicksal der kleinen Stadt im Freistaat Oldenburg dem anderer deutscher Gemeinden zu ähneln. Doch Ahrensbök hat eine besondere Bedeutung in der Geschichte des Nationalsozialismus: Hier wurde eines der ersten Arbeitsdienstlager eingerichtet, das später in ein Konzentrationslager umgewandelt wurde. Der Zwangsarbeitereinsatz ist hier besonders gut dokumentiert, und am Kriegsende führte der Todesmarsch der KZ-Häftlinge von Auschwitz in diese Stadt. Jörg Wollenberg, ein gebürtiger Ahrensböker, beschreibt die Industrialisierung der Agrargemeinde sowie die Hintergründe der Errichtung des FAD-Lagers und dessen Umwandlung in ein KZ und später in eine Realschule. Lawrence D. Stokes untersucht die letzten Jahre der Weimarer Republik und die Frühphase des Nationalsozialismus aus regionalhistorischer Perspektive, während Norbert Fick den Zwangsarbeitereinsatz von 1939 bis 1945 analysiert. Im zweiten Teil dokumentiert Wollenberg das Kriegsende anhand der überlebenden KZ-Häftlinge von Auschwitz-Fürstengrube. Interviews, Berichte und Stellungnahmen aus Prozessakten geben Einblicke von verschiedenen Beteiligten, darunter der Lagerälteste und Mitglieder der Häftlingskapelle. Über hundert Fotos, Tabellen und Dokumente illustrieren die Geschichte Ahrensböks im Nationalsozialismus.

      Ahrensbök - eine Kleinstadt im Nationalsozialismus