Thema dieses schmalen Werks ist die Selbstfindung eines schwärmerischen jungen Mannes und sein Zurückfinden in die reale Welt. Eine großartig erzählte psychologische Charakterstudie, die auch gerade ein jüngeres Publikum begeistern kann. Gérard Lacase besichtigt mit zwei Freunden die Ruine von Schloß Quartfourche und nimmt dies zum Anlass, die Geschichte des Ortes zu erzählen, die gleichzeitig ein Stück seiner eigenen ist. 25 Jahre ist es her, dass sich der Protagonist für eine Woche zu Forschungszwecken auf den Landsitz begeben hatte. Entgegen seiner Erwartungen ist das Leben der seltsamen Schlossgesellschaft eintönig, ohne Zerstreuung, und läuft jeden Tag genau gleich ab. Schon im Begriff seinen Aufenthalt früher abzubrechen, stößt er auf ein Portrait von Isabelle, der Mutter des behinderten Jungen Casimir. Dieser Anblick fesselt ihn so, dass er sich entschließt zu bleiben. Er versucht alles über diese Frau, die ihren Sohn verlassen hat, herauszufinden und verliebt sich in ein Konstrukt seiner Phantasie, das ihn auch nach seiner Rückkehr in Paris nicht ganz loslässt. Erst ein Jahr später begegnet er Isabelle zum ersten Mal. Er bringt sie dazu, ihr Geheimnis zu lüften, was sein Traumbild in Sekundenschnelle zerbrechen lässt - 'Kein Wort des Bedauerns, außer für sich selbst!' hat die Frau übrig, die auf dem Portrait so zart und zerbrechlich wirkte und letztendlich nur Unglück über ihre Familie gebracht hat.
Andrea Spingler Boeken




This novel is a retelling of the dramatic experiences of the author's adolescence that have shaped her life and work. It emphasizes the harsh realities of her youth in Indochina, revealing much that her earlier works concealed, from the humiliations of poverty to the sexual turmoil of adolescence.
In diesem Werk verschmelzen autobiografische Elemente und Fiktion, geprägt von märchenhaften Passagen, Kindheitserinnerungen sowie Anekdoten und Familienlegenden. Bekannte Figuren und Motive aus früheren Romanen und Filmen erscheinen erneut.
Corinthes letzte Tage
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"Corinthes letzte Tage" markiert den Abschluss von Alain Robbe-Grillets autobiographischem Zyklus. Diese besondere "Autobiographie" hinterfragt die Konventionen des realistischen Schreibens und dekonstruiert die Illusion eines rationalen, einheitlichen Ichs, indem sie ein multiples, "schizophrenes" Ich präsentiert.