Ist es wirklich möglich, Grundsätze der Wirtschaftspolitik zu entwickeln, die etwas anderes sind als interessengebundene Ideologie? Auf diese Frage antwortet Walter Eucken mit seiner Theorie der Wirtschaftsordnungen und mit den Prinzipien marktwirtschaftlicher Ordnungspolitik. Seine Antworten sind nicht optimistische Gesamtinterpretationen der Marktwirtschaft oder pauschale Absagen an die Zentralverwaltungswirtschaft. Seine Ordnungstheorie ist keine 'nur' ökonomische Theorie; er versteht Wirtschaftspolitik als eine Teilordnung von Staat und Gesellschaft im Ganzen.
Walter Eucken Boeken





Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, Abteilung Staatswissenschaft: Die Grundlagen der Nationalökonomie
Neunte, unveränderte Auflage
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Die nun in 9. Auflage erscheinenden Grundlagen der Nationalökonomie von Walter Eucken sind ein Klassiker der Wirtschaftsliteratur. Das Buch erschien erstmals 1940, die 8. Auflage 1965 und es ist nun mit der vorliegenden Neuauflage wieder lieferbar. Eucken beschreibt in seinem Standardwerk ausgereift und verständlich die Grundlagen der Volkswirtschaftslehre. Neben der starken Gewichtung auf die wirtschaftliche Wirklichkeit zeichnet das Buch sich durch die gute Lesbarkeit und übersichtliche Darstelllung schwieriger und interessanter Tatbestände aus. Seit der 1. Auflage im Jahre 1940 sah es der Autor als Aufgabe des Buches, mit seinen Theorien und Aussagen in die wirtschaftliche Realität einzudringen. Ausgehend von alltäglichen Beobachtungen versucht er komplexe Zusammenhänge zu erschließen. Neben einer umfassenden Kritik zur klassischen Nationalökonomie liefert Eucken wissenschaftliche Erkenntnisse der wirtschaftlichen Wirklichkeit mit besonderer Betonung der Analyse von Wirtschaftssystemen, Wirtschaftsordnung und Wirtschaftsablauf. Mit seiner Veröffentlichung hat dieser Klassiker der Wirtschaftsliteratur vielfältige wissenschaftliche Diskussion ausgelöst. Für die Entwicklung der Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland war das Buch von Bedeutung.
Walter Eucken (1891-1950) war einer der bedeutendsten Okonomen des 20. Jahrhunderts. Er begrundete den Ordoliberalismus, eine neue Form des Liberalismus. Euckens Idee zufolge sollte der Staat mit einem starken Ordnungsrahmen dafur sorgen, dass in der Wirtschaft ein freier und fairer Wettbewerb stattfinden kann, den wirtschaftliche Machtkorper wie Kartelle und Monopole nicht zu ihren Gunsten aushebeln konnen. Die ausgewahlten Briefe der Jahre 1907 bis 1932 werfen nicht nur ein erhellendes Licht auf viele bislang unbekannte Momente seiner Biographie und wichtige personliche sowie wissenschaftliche Beziehungen. Sie belegen auch auf eindrucksvolle Weise, dass die Entwicklung der wissenschaftlichen Ansichten Euckens sowohl das Ergebnis einer grundlichen Auseinandersetzung mit den wirtschaftswissenschaftlichen, philosophischen und theologischen Positionen seiner Zeit als auch einer tiefgehenden Analyse der jeweils aktuellen wirtschaftspolitischen Probleme war. Fur den Zeitraum, den die Briefe dieses Bandes abdecken, betrifft das die weltanschauliche Orientierungskrise nach dem Ersten Weltkrieg, die Sozialisierungsbestrebungen nach der Novemberrevolution, die Hyperinflation und die Wahrungsreform Ende 1923, das Reparationsproblem, die Kartell- und Zollfrage, den Kapitalmangel sowie die nach Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 1929 akut werdenden sozialpolitischen Herausforderungen.