Der Ausstellungskatalog dokumentiert eine Schau vom 25. Mai bis 28. Juli 2007, kuratiert von Liviana Dan. Sie beschreibt eine künstlerische Tendenz, die Strategien und Themen des Barock des 17. und 18. Jahrhunderts aufgreift und modernisiert. Die behandelten Themen wie Macht, politische Verantwortung und Schönheitskritik werden durch individuelle Ausdrucksformen zu spannungsgeladenen Aussagen zwischen Nähe und Distanz. Die rumänischen Künstler Dumitru Gorzo und Gili Mocanu setzen sich in ihren Arbeiten mit diesen barocken Strategien auseinander. Gorzo beeindruckt mit intimen Zeichnungen, die durch einfache Striche und nebelhaft aufgesprühte Farben bestechen. Seine Figuren, oft archaisch und erotisch, scheinen in rosa Wolken zu schweben und verleiten den Betrachter. Im Gegensatz dazu erzeugen Mocanus formal stark reduzierte Zeichnungen technische und analytische Assoziationen. Seine Werke scheinen Bewusstseinszustände und Gefühle in exakte Formen zu gießen, die das Bewusstsein des Betrachters ansprechen und kaum Vertrautheit zulassen.
Thomas Raab Boeken
Thomas Raab, na zijn studie wiskunde en sportwetenschappen, geeft les op een Weens gymnasium. Als buitenstaander in de literaire wereld werd hij in 2007 bekend met zijn debuut misdaadroman. Hij wordt gewaardeerd om zijn geestige filosofische schrijfstijl en zijn leesperformances. Raab woont in Wenen als freelance auteur en muzikant.






!["... don't complicate the sleeping baroque ...": Dumitru Gorzo, Gili Mocanu ; [Katalog zur Ausstellung "... Don't Complicate the Sleeping Baroque ...", 25 05 2007 - 28 07 2007, Kunstraum Niederösterreich]](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)
Bobophon
Mit Zeichnungen von Christian Wallner
Wer kennt sie nicht: den Kunstkakadu, die Diskursbiene, den Nischentiger, die sich aufplustern, sich abstrampeln oder sich aus- schließlich mit sich selbst beschäftigen. In seinen kybernetischen Fabeln überträgt Thomas Raab biologische Dynamik auf das Privat- und Erwerbsleben sogenannter Bobos in Universitäten, Kunst- betrieb und Wirtschaft. Im Wechsel zwischen menschlicher und tierischer Perspektive blitzen Analogien zwischen den Existenzformen auf, von der Motte bis zum Elefanten, von der Alge bis zum Fischstäbchen, von der niedrigen Charge bis zum CEO. Eine Menagerie sich spiegelnder Codes aus Zellforschung, Werbewirtschaft, Psychotherapie und Szene-Talk stellt Status und Befindlichkeit sozialer Schichten bloß. Thomas Raabs unvergleichlicher, cooler Humor, der ein Pendant in Christian Wallners kongenialen Zeichnungen findet, zielt auf das verkitschte, ignorante Bewusstsein unseren Mit-Wesen gegenüber wie auch auf das inhaltsleere und egomanische Geflattert in Soziotopen, denen der Autor auch selbst angehört. Eine geistreich- melancholische und animalisch-witzige Menschenschau in einem Gehege, aus dem kritische Selbstbeobachtung üblicherweise ausgesperrt bleibt.
Der Metzger fällt nicht weit vom Stamm
Eine Kriminalgeschichte
Thomas Raab analysiert die Entertainmentindustrie aus ungewohnter Perspektive: nicht als Verfallsform früherer Hochkultur, sondern als notwendige Folge der biologischen Ausstattung des Menschen einerseits sowie der ökonomischen Entwicklung andererseits. Seine empirische Suche nach der evolutionären „Basis der Massenästhetik“ führt ihn von der literarischen Bestandsaufnahme einer Casting-Show über zahlreiche Selbst- und Kleinkindbeobachtungen bis zu den Reaktionen seiner Katze auf Hundegeheul.
„Ein phantastischer Roman.“ SPIEGEL online Nur eines verschafft Karl Heidemann Erlösung von der unendlichen Qual des Lärms dieser Welt: die Stille des Todes. Blutig ist die Spur, die er in seinem Heimatdorf hinterlässt. Durch sein unfassbar sensibles Gehör hat er gelernt, sich lautlos wie ein Raubtier seinen Opfern zu nähern, nach Belieben das Geschenk des Todes zu bringen. Und doch findet er nie, wonach er sich sehnt: Liebe. Bis er auf einen Schatz stößt. Ein Schatz aus Fleisch und Blut. Ein Schatz, der alles ändert. Die faszinierende Lebensgeschichte eines unheimlichen Geschöpfes aus der Feder des Bestsellerautors Thomas Raab. „Vergleiche mit Robert Schneider Schlafes Bruder und Patrick Süskinds Das Parfum drängen sich nicht nur auf, Still hält ihnen auch stand.“ Die Presse
Unter der Dusche wird jeder zum Philosophen! Mal ganz ehrlich: Wann und wo hat man heutzutage noch Zeit für sich, ohne abgelenkt zu sein? Lediglich ein Ort hat es geschafft, von Smartphone und Fernseher befreit zu bleiben: die Dusche. Und was an philosophischen, skurrilen und lustigen Gedanken herauskommt, wenn das warme Wasser auf uns plätschert, versammelt dieses Buch: • Wenn die Welt aus Duplikaten meiner selbst bestünde, wäre sie dann für mich perfekt? • Man merkt erst, wie viele Menschen man nicht leiden kann, wenn man einen Namen für sein Kind sucht. • «Sie hören von meinem Anwalt» ist das erwachsene «Das sag ich meiner Mama». • Wenn Partnervermittlungen langfristig Erfolg hätten, gingen sie pleite. • Theoretisch erhöht ein Tattoo dein Gewicht.
Die Djurkovic und ihr Metzger
Kriminalroman
Danjela – eine Wankelmütige? Die Danjela, das ist eine, die Licht ins Leben anderer Menschen bringen kann. So wie in das ihres Willibald, der ihr endlich den langersehnten Antrag gemacht hat. Seine Holde plant ein Fest mit großem Tamtam und quartiert ihn vor der Hochzeit aus der Wohnung aus, „weil steigert Vorfreude und Spannung!“ Doch dann, kurz vor dem Ja-Wort, ist es plötzlich vorbei mit der Romantik: Ein bedrohlich aussehender Kerl betritt die Kirche. Danjela lässt den erstarrten Willibald vor dem Altar stehen – und verschwindet. Der Metzger fällt in ein tiefes Loch. Nur der Gedanke, dass sie vielleicht einen guten Grund für ihr Verschwinden hatte, dass sie ihn möglicherweise sogar schützen wollte, lässt ihn weitermachen. Die verzweifelte Suche nach Danjela führt den Metzger gar nicht so weit weg, und doch in eine völlig andere Welt: hinein in die erbarmungslosen Machenschaften eines hiesigen Familienclans, mit dem Danjela ganz offenbar in irgendeiner Art von Verbindung steht. Und als hätte der Metzger nicht schon genug Probleme, taucht auch noch ein Kopfloser auf und bereitet ihm Kopfzerbrechen … Der Metzger – ein Original Der Metzger, das ist einer, der alte Dinge liebt. Als Restaurator kennt er die Schönheit eines Gegenstands, wenn dessen abgenutzte Oberfläche eine Geschichte erzählt. Er ist einer, der gerne allein ist, manchmal allerdings war er auch einsam, bevor Danjela in sein Leben trat und es heller und schöner machte. Er ist einer, der in der Schule gemobbt wurde, weil er zu klug und zu weich war für die wilden Bubenspiele am Pausenhof. Einer, der gerne Rotwein trinkt, mitunter viel zu viel. Doch auch, wenn mit dem Wein manchmal die Melancholie kommt, weiß er um die schönen Seiten des Lebens. Und um die lustigen. Vor allem aber ist der Metzger einer, dem das Verbrechen immer wieder vor die Füße fällt, manchmal stolpert er sogar mitten hinein. Und dann muss er, sehr zu seinem Leidwesen, aber zur Freude einer großen Leserschaft, die gemütliche Werkstatt verlassen und Nachforschungen anstellen … Der Raab – ein Kultautor Der Raab, das ist einer, der einen unverwechselbaren Stil hat. Schräger Humor, authentische Charaktere, Wortwitz, feine Gesellschaftskritik; vor allem eine sehr gute Beobachtungsgabe und zugleich die Fähigkeit, die Beobachtungen treffend-komisch aufs Papier zu bannen, das ist die Mischung, die ihn so erfolgreich gemacht hat. Beim Lesen ist es zuweilen schwer zu entscheiden, ob man gespannt der Auflösung entgegenfiebern oder sich lieber doch möglichst viel Zeit lassen möchte, um das Lesevergnügen voll auszukosten. Und vielseitig ist er, der Raab – er schreibt nicht nur verschiedene Kriminalromane, sondern auch Drehbücher. Mit „Die Djurkovic und ihr Metzger“ schickt er seinen außergewöhnlichen Helden Willibald Adrian Metzger auf die abenteuerliche Suche nach seiner Fast-Ehefrau – und brilliert einmal mehr: wortwitzig, überraschend, klug, einfach genial!
Durchaus mit Bewunderung für die Gründlichkeit der hiesigen Reinigungskräfte registriert Danjela Djurkovic die blitzblanken Fliesen des Kurschwimmbades. Es herrscht eine gespenstische Stille, denn außer ihr ist nur eine andere Person anwesend, die wie eine marmorne Statue am Grunde des Beckens liegt. Der Mann ist tot, daran besteht kein Zweifel. Mit seltener Gelassenheit alarmiert Danjela die Klinikleitung und schickt einen Hilferuf in Richtung ihres geliebten, eigensinnigen Willibald Adrian Metzger. Der sitzt in seiner fernen Restauratorenwerkstatt und bricht nur widerwillig in die Fremde auf. Doch bald schon nimmt ihn das Leben auf dem Land gefangen. Denn auch dort haben die Familien ihre Leichen im Keller.
Jesolo, Caorle, Bibione, egal, das Fegefeuer ist ein Meer aus Sonnenschirmen und Goldkettchen auf öliger Haut – zumindest für den Restaurator Willibald Adrian Metzger. Entführt und seinem eigenen Untergang nahe, bekommt er es am Ufer der Adria mit einer Ausgrabung zu tun. Einer dermaßen makabren, versteht sich, da scheinen die alles andere als harmonisch urlaubenden Teutonen und Alpenländer, allen voran ein vorlauter Berliner unbekannter Profession, das geringste Übel zu sein, möchte man meinen. Und weil es höchst ungesund ist, vom Liegestuhl aus Dinge zu beobachten, die einen nichts angehen, wird für den Metzger und seine Danjela aus dem Fegefeuer dann die reinste Hölle.



