Im Zuge der Einführung der europäischen Normen (Eurocodes) wurden mittlerweile die meisten Baunormen und Regelwerke hinsichtlich der Zuverlässigkeitsnachweise an das Konzept der Teilsicherheitsbeiwerte angepasst. Um auch für Talsperren dem europäischen Konzept mit Teilsicherheitsbeiwerten gerecht zu werden, wurde im Rahmen der Erstellung dieses Merkblattes eine Vorgehensweise entwickelt, die es ermöglicht, auch für Staumauern und Staudämme Sicherheitsberechnungen unter Berücksichtigung von Teilsicherheitsbeiwerten entsprechend den Eurocodes durchzuführen. Das Merkblatt behandelt Absperrbauwerke von Talsperren, die nach dem europäischen Konzept mit Teilsicherheitsbeiwerten bemessen bzw. nachgerechnet werden sollen. Es ist als ergänzendes Anwendungsdokument für DIN 19700-11:2004 (Talsperren) zu betrachten. Das Merkblatt gilt sowohl für Staudämme als auch für Staumauern. Das Merkblatt kann auch für Absperrbauwerke von Hochwasserrückhaltebecken und Pumpspeicherbecken verwendet werden, da in DIN 19700-12:2004 (Hochwasserrückhaltebecken) und DIN 19700-14:2004 (Pumpspeicherbecken) wiederum auf den hier maßgeblichen Teil 11 (Talsperren) verwiesen wird. Für kleine Talsperren und kleine Hochwasserrückhaltebecken ist eine modifizierte Vorgehensweise im Merkblatt DWA-M 522 enthalten. Für Sedimentationsbecken gemäß DIN 19700-15:2004 kann das Merkblatt sinngemäß angewandt werden.
Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e.V. Boeken






Im Merkblatt werden die häufigsten Messverfahren und -systeme zur Erfassung von Einwirkungen auf die Tragwerke von Stauanlagen detailliert beschrieben. Begleitend dazu gibt es Hinweise, was bei der Automatisierung von Messungen und dem Datenmanagement möglich und zu beachten ist. Ein weiterer Abschnitt ist der Durchführung visueller Kontrollen als einem wesentlichen Element der Bauwerksüberwachung gewidmet.
Mit diesem Merkblatt sollen allgemeine Empfehlungen unter Berücksichtigung von ökologischen, landschaftsgestalterischen und -pflegerischen Fragestellungen bei der Planung, dem Bau und der Unterhaltung von Hochwasserschutzdeichen mit ihren Vor- und Hinterlandbereichen gegeben werden. Es enthält Hinweise, wie die mit dem Deichbau verbundenen Einschränkungen für den Naturhaushalt begrenzt werden können, ohne dabei die technischen Erfordernisse hinsichtlich der vorrangigen Sicherheitsanforderungen zu vernachlässigen.Der Anwendungsbereich ist, wie bei DWA-M 507-1, grundsätzlich auf Hochwasserschutzdeiche an Fließgewässern begrenzt. Natürlich können auch Analogien zu ähnlich aufgebauten und aus hydraulischer Sicht belasteten Erdbauwerken, wie Dämmen von Hochwasserrückhaltebecken oder Talsperren aus landschaftsgestalterischer oder ökologischer Sicht hergestellt werden.
Das Ziel von Stauanlagenbetreibern ist es, sich hinsichtlich der Qualifikationsanforderungen an das Personal und der Organisation handlungs- und rechtssicher aufzustellen. Dieses Merkblatt stellt eine Orientierungshilfe dar. Im M 1003 werden die im Merkblatt DWA-M 1002 getroffenen Aussagen, insbesondere hinsichtlich des technischen Fachpersonals, konkretisiert. Anforderungsprofile, die die erforderliche Qualifikation des Personals für die einzelnen stauanlagenspezifischen Aufgaben aufzeigen, dienen dazu als Grundlage. Daraus resultiert eine stauanlagenspezifische Qualifikation, also eine Zusatzqualifikation, die für technisches Fachpersonal an Stauanlagen unabdingbar ist.Derzeit für Stauanlagen gültige einschlägige DIN-Normen und weitere Regelwerke benennen Personal mit konkreten Verantwortungsbereichen und deren stauanlagenspezifischen Aufgaben. Die Anforderungen, die sich daraus ergeben, wurden berücksichtigt. Der erforderliche Qualifikations- und Handlungsrahmen für das einzusetzende Personal ergibt sich durch die jeweiligen Aufgaben- und Tätigkeitsfelder abhängig von Art, Nutzung und Größe der Stauanlage.Die im Regelwerk geforderte Qualifizierung des Stauanlagenpersonals wird im Rahmen dieses Merkblatts als "Fachkunde Stauanlagen" bezeichnet und inhaltlich konkretisiert. Es werden Hinweise gegeben auf die erforderliche Berufsausbildung und die Zusatzqualifikation als Mindestanforderung für den Einsatz im Stauanlagenbereich. Außerdem enthält dieses Merkblatt einen Rahmenplan über die erforderlichen Inhalte zum Erwerb der Zusatzqualifikation "Fachkunde Stauanlagen" und gibt somit die Basis der zu vermittelnden Kompetenzen vor.
Merkblatt DWA-M 511 Filtern mit Geokunststoffen
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Auf der Grundlage von internationalen Empfehlungen und den Erfahrungen mit geotextilen Filtern in Deutschland hat sich die Arbeitsgruppe WW-7.5 besonders dem Thema "Filtern mit Geokunststoffen" gewidmet und das vorliegende Merkblatt erarbeitet. Wechselwirkungen zwischen fließendem Poren- oder Oberflächenwasser und Boden können dazu führen, dass Bodenpartikel aus dem Korngerüst gelöst und weitertransportiert werden. Dieser hydrodynamisch induzierte Bodentransport erfolgt als Erosion oder Suffosion. Anlagerungen von Partikeln aufgrund solcher Transportvorgänge führen zu Kolmation. Zur Vermeidung schädlicher Auswirkungen des Transports von Bodenpartikeln werden mineralische oder geotextile Filter eingesetzt, um die Bodenpartikel zurückzuhalten aber Wasser passieren zu lassen. Das Merkblatt gilt für geotextile Filter. Die Funktionen "Trennen" (Vermeiden des Mischens aneinandergrenzender verschiedener granularer Medien) und "Dränen" (Sammeln und Ableiten von Flüssigkeiten) werden nicht behandelt. Im Merkblatt werden Planungsgrundlagen, Materialanforderungen, Bemessung des geotextilen Filters, Hinweise zur Bauausführung und zu Verdingungsunterlagen sowie die Qualitätssicherung behandelt; die Bemessung wird an konkreten Beispielen dargestellt.
Das Merkblatt DWA-M 516 dient als Leitfaden sowohl für die Erstellung von Sicherheitsberichten als auch für die Durchführung der Vertieften Überprüfung für alle Stauanlagen gemäß der Normenreihe DIN 19700. Sicherheitsberichte und Vertiefte Überprüfungen sind zusammen mit der laufenden Überwachung Bestandteil des mehrstufigen Sicherheitskonzepts bestehend aus Eigen- und Fremdüberwachung. Wesentliche Aufgabe des Sicherheitsberichts ist es, den Zustand und das Verhalten der Stauanlage, welche durch die Bauwerksüberwachung erfasst werden, zu dokumentieren, besondere Vorkommnisse bzw. Auffälligkeiten hervorzuheben und die Auswirkungen auf die Betriebssicherheit zu bewerten.Vor diesem Hintergrund wird für alle Stauanlagen gemäß der Normenreihe DIN 19700 empfohlen, dass sich die Beteiligten (z. B. Betreiber, mit Planung und Gutachtenerstellung befasste Fachleute und Aufsichtsbehörden) bei der Erstellung von Sicherheitsberichten und der Durchführung von Vertieften Überprüfungen an den Hinweisen und Regelungen dieses Merkblatts orientieren. Auf unterschiedliche Überprüfungstiefe und unterschiedlichen Überprüfungsumfang geht das Merkblatt entsprechend ein.
Dieses Merkblatt fasst die Anforderungen an die Qualifikation und Organisation von Betreibern von Stauanlagen zusammen. Betreiber von Stauanlagen sind Institutionen, die Wasser zu unterschiedlichen Nutzungen aufstauen, speichern und bewirtschaften, unabhängig von der Rechtsform und Trägerschaft. Ausschließlich der bestehende Ordnungsrahmen und die geltenden technischen Regeln bilden die Grundlage für die hier formulierten Anforderungen hinsichtlich der Organisation und der beschäftigten Personen sowie die sicherheitstechnischen und betriebstechnischen Belange für Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung von Stauanlagen.Zur Erfüllung der in diesem Merkblatt definierten Anforderungen an die Qualifikation und Organisation stehen Leitfäden bei der TSM-Stelle der DWA zur Verfügung (tsm@dwa.de), die die Umsetzung eines "Technischen Sicherheitsmanagements" (TSM) erleichtern.