Anfang der 20er Jahre reist der in schlesischen Breslau arbeitslos gewordene junge Mann Hugo Schwanitz nach Berlin. In einer Fabrik erhält er einen Arbeitsplatz und erlebt hautnah die unruhigen Jahre mit der anschließenden Hyper-Inflation. Kommunistische Aufmärsche lernt er genauso kennen, wie die Kundgebungen der Braunhemden.Durch seinen Kontakt zu einem wesentlich älteren Mitbewohner erfährt er mehr über die politischen Zusammenhänge der Weimar- und dann der NS-Zeit. Nach der Machtergreifung wird seine Bewunderung für die Uniformen und der Partei immer größer, so dass er ihr beitritt und später einen Posten erhält. Er gründet eine Familie und zwei Kinder werden geboren.Den zweiten Weltkrieg übersteht er unbeschadet, wird aber dann von den Engländern verhaftet. Auch die Deutschen Behörden interessieren sich für ihn, genauso wie die ostzonalen Machthaber nach ihm suchen.
Manfred Bannmann Boeken


In der Zeit nach der russischen Revolution beginnt unsere Geschichte.Ein Nachfahre der aus Deutschland eingewanderten Kolonisten lebt mit seiner Familie im Dorf Boregardt an der Wolga. Durch ihren Fleiß haben sie den Landstrich zum wichtigsten Weizenlieferanten Russlands gemacht. Alle sind gläubige Christen und gesetzestreu, deshalb nehmen sie auch die neue Besteuerung ohne Proteste hin. Ludwig Hauser erlebt als Dorfschulze die politische Situation hautnah. Daneben hat er Sorgen mit Trockenheit, übermäßigen Regen und den Stürmen. In schauerlichen Erzählungen geben die Alten ihren Kindern die Kämpfe ihrer Vorfahren mit räuberischen Kirgisen wieder. Aber Kämpfe gibt es auch im Siedlungsgebiet der Deutschen. Zarentreue Weißgardisten führen einen erbarmungslosen Krieg gegen die bolschewistischen Rotarmisten und die Familie gerät zwischen die Fronten. Aus dem inflationsgeschüttelten Deutschen Reich reist ein junger Mann an die Wolga und heiratet in die Familie ein. In Saratow besucht er die technische Hochschule und lernt dabei das Leben der Russen näher kennen. Nach seinem Abschluss zum Ingenieur übernimmt er in Uljanowsk eine Anstellung und leitet als Verantwortlicher die Produktion der Fabrik. Die Deutschen an der Wolga erhalten eine eigene Hauptstadt und die Autonomie. Sie bringt jedoch nicht den einschneidenden politischen Umbruch. Hauser muss mit ansehen, wie auf Befehl Stalins wohlhabende Bauern enteignet werden. Später gerät er auch in das politische Räderwerk und wird gezwungen in eine Kolchose einzutreten. Seine Tiere und Gerätschaften werden ebenso abgeholt wie das der anderen Bauern. Kurz darauf muss er mit seiner Familie eine schlimme Hungersnot überstehen. Einige Jahre später überfällt Hitler Russland. Die Familie und alle übrigen Siedler müssen furchtbar dafür büßen. Dieses Buch schildert die Lebensweise der deutschen Siedler an der Wolga und eröffnet Einblicke in eine nahezu vergessene Welt.