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Angelika Corbineau Hoffmann

    7 augustus 1949
    Angelika Corbineau Hoffmann
    Ein Gebäude aus Gedanken: Prozesse und Texturen der Reflexion in Marcel Prousts "À la recherche du temps perdu"
    Einführung in die Komparatistik
    Die Analyse literarischer Texte
    • Einführung in die Komparatistik

      • 288bladzijden
      • 11 uur lezen
      2,8(5)Tarief

      Die Komparatistik (oder: Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft) widmet sich einem schwierigen, aber faszinierenden Gegenstand: literarischen Texten in ihrem internationalen Dialog und ihren vielfältigen kulturellen Kontexten. Aus sachlichen Gründen interdisziplinär orientiert, stößt diese Disziplin aktuell auf steigendes Interesse. Die „Einführung in die Komparatistik", die nun in einer zweiten, erweiterten Auflage vorliegt, bietet einen fundierten Überblick über die Fragestellungen und Gegenstände des Faches – von den konzeptionellen und methodischen Grundlagen bis zu den speziellen Arbeitsgebieten im einzelnen. Damit wird dieses Buch zu einem verläßlichen Begleiter sowohl für das Selbststudium als auch für den akademischen Unterricht.

      Einführung in die Komparatistik
    • Ein Gebäude aus Gedanken: Prozesse und Texturen der Reflexion in Marcel Prousts "À la recherche du temps perdu"

      Prozesse und Texturen der Reflexion in Marcel Prousts

      • 234bladzijden
      • 9 uur lezen

      Die reiche Rezeptionsgeschichte von Prousts Erinnerungsroman À la recherche du temps perdu ist auch die Geschichte einer Faszination, begründet nicht zuletzt durch die Vielzahl seiner Perspektiven. Eine von ihnen blieb bisher weitgehend unerkannt - die den Text durchgängig bestimmende Kraft der Reflexion. So wird nicht nur aus der Erinnerung ein Geschehen rekonstruiert, sondern auch mittels der Reflexion ein Denkweg beschritten, in dessen Verlauf sich aus den kontingenten Ereignissen eines Lebens ein allgemeingültiges Fazit ergibt. Hier steht das Ich des Romans mit den Rezipienten in einem intensiven Dialog: Dessen Ziel ist eine generelle, alle Menschen verbindende Wertigkeit des Erkennens. Aus ihr leitet sich, in der letzten, spektakulären Volte des Textes, der Schreibakt eines Werkes ab, das nicht nur ein "édifice immense du souvenir" errichtet, sondern auch, kleiner dimensioniert, ein Gebäude aus Gedanken. [Der 150. Geburtstag ihres Verfassers in diesem Jahr führt nicht zum Altern von Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", sondern macht im Gegenteil deren Frische offenkundig. Die Erfolgsgeschichte dieses Romans ist die Geschichte der Begeisterung seiner Leserinnen und Leser, die zahlreiche Ursachen hat, darunter die Vielfalt seiner Perspektiven. Eine von ihnen blieb bisher unerkannt: die den Text durchgängig bestimmende Kraft der Reflexion. So wird nicht nur ein Geschehen (aus der Erinnerung) rekonstruiert, sondern auch ein Denkweg beschritten, in dessen Verlauf aus den kontingenten Ereignissen eines Lebens ein allgemeingültiges Fazit gezogen wird. Ist das Geschehen in einem Roman, der ein Leben rekonstruiert, singulär und individuell, so zeigt die Reflexion auf, welche generellen Schlüsse es nahelegt. Auf dieser Ebene steht das Ich des Romans, das in den reflektierenden Passagen zu "man" oder "wir" mutiert, mit den Rezipienten in einem permanenten Dialog, dessen letztes Ziel nicht nur ein poetisches Selbstbewusstsein des Werkes, sondern darüber hinaus eine allgemeine, die alle Menschen verbindende Valenz des Erkennens ist. Aus ihr leitet sich, in der letzten, spektakulären Volte des Textes, der Schreibakt ab; sie generiert aber auch - und das sucht die Publikation zu zeigen - ein neues "plaisir du texte", ein bis dato ungekanntes, tiefgründiges Vergnügen des Lesens.]

      Ein Gebäude aus Gedanken: Prozesse und Texturen der Reflexion in Marcel Prousts "À la recherche du temps perdu"