Boven is het stil
- 264bladzijden
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Op een afgelegen boerderij in het veenweidegebied ten noordoosten van Amsterdam verzorgt een vijftigjarige boerenzoon zijn doodzieke vader.
Gerbrand Bakker is een schrijver wiens werk diep geworteld is in observaties van de natuur en de menselijke conditie. Hij verkent de subtiele nuances van het leven, vaak met een melancholische ondertoon, en plaatst zijn personages in landschappen die zowel betoverend als onverbiddelijk kunnen zijn. Zijn proza wordt gekenmerkt door precisie en een scherp oog voor detail, waardoor de lezer de wereld door zijn ogen ervaart. Bakker nodigt ons uit om stil te staan bij de betekenis van het alledaagse en de kracht die schuilt in de natuurlijke wereld.






Op een afgelegen boerderij in het veenweidegebied ten noordoosten van Amsterdam verzorgt een vijftigjarige boerenzoon zijn doodzieke vader.
Multi-award winning Dutch author Gerbrand Bakker's phenomenal new novel about grief and the unavoidable power of family ties. Simon never knew his father, Cornelis. When his wife told him she was pregnant, Cornelis packed his bags, and a day later he was dead. Or everyone assumed he was dead; after all, he was on the passenger list of the KLM plane that crashed in Tenerife in 1977. Simon is a hairdresser, just like his father and grandfather before him, but he is not passionate about cutting and shaving. 'Closed' appears on his shop's front door more often than 'open', because every customer is a person, and people suck the energy from him. But there is one client he regularly interacts with: the writer. The writer is looking for a subject for his next book, and becomes captivated by the story of Simon's father. As Simon probes the mystery of what happened to his father, a deeply humane and beautifully observed portrait of loneliness emerges in another captivating novel from one of Europe's greatest storytellers.
»Birnbäume blühen weiß, nicht rosa«, behauptet Gerson. Sein Vater widerspricht, die älteren Brüder, die Zwillinge Klaas und Kees, flachsen, die Stimmung im Auto ist gut. Bis an der nächsten Kreuzung der Unfall passiert. Als Gerson aus dem Koma aufwacht, spielen Farben für ihn keine Rolle mehr. Er hat sein Augenlicht verloren, und nichts ist mehr, wie es war. Gerbrand Bakker, dessen grandioser Roman Oben ist es still (2008) mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, erzählt in Birnbäume blühen weiß die ungewöhnliche und berührende Familiengeschichte dreier Brüder – »eine literarische Entdeckung« (Süddeutsche Zeitung).
Roman
Die Königin kommt. Und das Dorf im nördlichsten Zipfel der Niederlande steht kopf. Familie Kaan ist mittendrin im Trubel dieses Junitages 1969: Zwei der Söhne schwenken Fähnchen vor dem Gemeindehaus, und der kleinen Tochter auf dem Arm ihrer Mutter Anna streicht Königin Juliana höchstpersönlich über die Wange. Vierzig Jahre später ist es ruhig geworden auf dem Hof der Kaans. Vieh gibt es außer einem letzten Stier keines mehr. Und daß Altbäuerin Anna sich regelmäßig mit einer Flasche Eierlikör und ihrer Seelenlast auf den Heuboden zurückzieht, wird stillschweigend akzeptiert. Nur die fünfjährige Dieke wundert sich. Was vor vierzig Jahren dem Leben ihrer Familie eine völlig andere Richtung gegeben hat, offenbart sich erst nach und nach. Gerbrand Bakker erzählt so wortkarg wie wortstark von einem Dorf, einem Hof, einem tragischen Unfall, vor allem aber von einer Familie, in der jeder auf andere Weise mit Erinnerung und Verlust umgeht. Eine berührende Geschichte.
Der Schriftsteller Gerbrand Bakker leidet an Depressionen und wegen der verschriebenen Antidepressiva an Libidoverlust. Eine Sexologin rät ihm, eine love map zu erstellen. Er folgt ihrem Rat und verzeichnet in Knecht, allein, seiner persönlichen Liebeskarte, alle im weitesten Sinne zur Geschichte seines Liebens gehörenden Erinnerungen. Er schreibt von einem Roadtrip nach Griechenland, einer Wanderung in Wales, von Gesprächen mit Freunden und den Nachbarn in der Eifel – und sucht in diesen Erinnerungen nach einem möglichen Auslöser seines depressiven Weltverlusts. Knecht, allein liefert psychologische Einsichten in das Leben und Lieben eines Depressiven, wie man sie in dieser Ehrlichkeit und Klarheit selten liest. Der »Sprachhandwerker« Gerbrand Bakker umkreist sein Selbstverhältnis zu seiner Krankheit, sucht fast fiebrig nach den geeigneten Worten, um die Leere zu greifen, und begegnet ihr zugleich mit einer besonderen Lakonie, mit Humor und Freimut.
Entschleunigend und weise, ohne zu belehren: Gerbrand Bakker schreibt über ein Jahr in der Eifel, über ein Jahr im Leben eines Mannes, der in Romanen wie Oben ist es still die Seelen der Menschen auslotet und sich nun einen Blick ins eigene innere Erleben erlaubt – mit packender Ehrlichkeit und unschlagbar trockenem Humor. Ein altes Haus in der Eifel, ein eigenwilliger Hund, Nachbarn mit Charakter: Das ist der Alltag des Romanautors Gerbrand Bakker. Unterbrochen wird er von Reisen und Preisverleihungen, einem Lunch bei der niederländischen Königin – und immer wieder der Frage, wie es sich lebt als Mensch, der nur mit einer komplexen Bedienungsanleitung zu verstehen ist. Warum einen das alles so in den Bann zieht, dass man nicht mehr aufhören möchte zu lesen? Weil Gerbrand Bakker seine Aufzeichnungen subtil verknüpft mit den Erinnerungen an früher, an Opa Bakker und den Bauernhof der Eltern, berufliche Wege und Irrwege. Und weil er ein Meister im Einfangen von Stimmungsnuancen ist.
An klaren Tagen kann man in der Ferne das Meer sehen, und auf den verwunschenen Wegen rings um das alte walisische Farmhaus ist lange niemand mehr gewandert. Es ist ein schöner Flecken Erde, den Agnes sich als Versteck ausgesucht hat. Die Gedanken an das, was sie von Amsterdam vertrieben hat – ihr ahnungsloser Mann, der junge Student, vor allem aber die verstörende Angst vor dem Kommenden –, lassen sich so leichter im Zaum halten. Nur manchmal wird ihr alles zuviel: daß der Fuchs sich eine Gans nach der andern holt oder daß der grobe Nachbarsfarmer schon morgens um neun in Socken vor ihr sitzt. Da nistet sich eines Tages der junge Bradwen bei ihr ein. Ähnlich wie Agnes gibt er kaum etwas über seine Vergangenheit preis. Und Agnes, die nicht mit dem Rauchen aufhört, weil sie sich dafür zu krank fühlt, stellt fest: Vorsicht und Zurückhaltung sind nur etwas für die Gesunden.
Tiertagebuch
»Es geht aufwärts mit der Welt. Endlich gibt es einen Tarifvertrag für die Strandesel von Blackpool. Nun warten wir noch auf kostenlose Physiotherapie für Störche und natürlich die Verteilung von Zeckenzangen an Schafe. Wenn wir all das haben, ist die Welt perfekt.« Gerbrand Bakker erzählt in „Komische Vögel“ liebevoll, originell und witzig von allerlei Haus- und Nutztieren, von renitenten Wiederkäuern und anschmiegsamen Plagegeistern, von wundersamen Begegnungen und seltsamen Vorfällen und von Menschen, die im Umgang mit Tieren nicht immer die Überlegenen sind …
Eine wundersame Wanderung
Einfach ist es nicht, einen vernachlässigten Wanderweg neu zu markieren … aber amüsant! Zu weit, meint er am Anfang, zu kalt, meinen zwei Freundinnen, ein drittes Mal verläuft er sich, und letztendlich stellt Gerbrand Bakker fest, dass es verdammt schwierig ist, der Wanderroute 1, die hinter seinem Haus in der Eifel verläuft, zu folgen. Markierungen sind verschwunden, Bäume umgekippt und Pfeile widersprechen einander. So geht das nicht, denkt er, und beginnt eine ungewöhnliche Mission. Gerbrand Bakker nimmt sich vor, die Route neu zu markieren. Was folgt, ist ein unwiderstehlich witziger Bericht von einem Mann, der mit Klebepistole und Dutzenden Markierungsschildchen bewaffnet versucht, zukünftigen Wanderern den richtigen Weg zu zeigen. Durch seinen fröhlichen und lakonischen Stil schafft Gerbrand Bakker es, dass der Leser selbst zum Wanderer wird und dem Autor auf Schritt und Tritt folgen möchte.