Yong you tai duo ai qing de nan ren
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Wilhelm Genazino was een Duitse journalist en auteur wiens werk ingaat op de eigenaardigheden van het dagelijks leven. Hij ving meesterlijk de absurditeiten van het moderne bestaan met een lichte toets en een ironische afstand. Genazino's schrijven wordt gekenmerkt door scherpe inzichten in de menselijke psyche en sociaal commentaar. Zijn kenmerkende vertelstijl biedt een uniek perspectief op het hedendaagse leven.







Liebe und Ehe sind ein kompliziertes Geschäft. Die Bilanz ist oft nur mittelmäßig. Muss man es einfach nur häufiger versuchen? Oder gleichzeitig? Oder besser über die eigene Mutter nachdenken? Steckt in der „Ehefrau“ nicht von Anfang an die „Ehemalige“, das einzig authentische Überbleibsel jeder Ehe? Wilhelm Genazino erzählt von einem philosophischen Helden, der beim verschärften Nachdenken jede Sicherheit verliert. Vielleicht muss der Mann die Probe aufs Exempel machen mit allen Frauen, die er im Leben kannte, und die Vergangenheit handfest bewältigen. Die Gelegenheit wird sich bieten.
Eine Frau im Park reibt zwei Walnüsse, um Eichhörnchen anzulocken, während ein Mädchen gedankenverloren in einem alten Fotoalbum blättert. In einer Stammkneipe überbieten sich schnöselige Künstlerfreunde mit eitlem Geschwätz. Ein indischer Bratwurstverkäufer, der jeden freundlich grüßt, wird nachts ermordet aufgefunden. Nichts ist unwichtig in Genazinos seltsamen Tropengebiet der verfeinerten Wahrnehmung, wo Großstadtmenschen unter der Last des Lebens leiden und Nebensächliches zur Hauptsache wird. Der Autor, bekannt seit seinem Roman von 2001, zeigt in diesem Frühwerk von 1989 seinen sezierenden, mitfühlenden Blick auf die Fluchtbewegungen aus einem Alltag voller seelischer Verwüstungen. Als er hört, wie Musikschüler abfällig über Mozart sprechen, ist er entrüstet. Zusammen mit seiner Freundin Gesa reist er nach Wien, um Mozarts Ehre wiederherzustellen, während sie die Tagebücher des Malers Max Beckmann mit sich führen. Genazino schickt seine Protagonisten auf eine träumerische Europareise in die Arme der Kunst. Ein Besuch in Kafkas Sterbezimmer wird zur Liebesbezeugung an den großen Prager. In Paris erleuchtet Degas das trüb gewordene Auge. Im Licht dieser ewigen Wahrheiten scheint ein Entrinnen möglich. Wer in das Land Genazino eintaucht, wird von diesem fein ziselierten Sprachstrudel gefangen und geht mit geschärftem Blick hervor. Solche Literatur ist kostbar und selten, was den Büchner-Preis wert ist, den Genazino erhält.
„Für mich ist Istanbul wie eine Schatulle - jede kleine Kiste steckt voller Juwelen, kostbarer Steine, und diese erschaffen die Stadt. Die verborgenen Schätze gibt es immer noch. Aber eines Tages wird es mit ihnen vorbei sein“, so Ara Güler wehmütig in seinem Interview mit corsofolio. Doch bevor es vorbei ist, reisen wir mit Wilhelm Genazino in diese Stadt, die drei Weltreichen als Hauptstadt diente, und seit tausenden von Jahren Kulturraum dreier Weltreligionen ist, eine „Schöne“, die schon immer Einwandererstadt war. Wir begeben uns auf die Spuren der Menschen, die sich hier niedergelassen haben, deren Geschichte und Geschichten heute die Stadt, ihre Musik und Literatur, ihre Kunst, ihre Widersprüche, ihren Reiz, ihre kulturelle und wirtschaftliche Dynamik bestimmen. Mit Originalbeiträgen u. a. von Tilman Spreckelsen, Karl-Markus Gauß, Esmahan Aykol, Özlem Topçu, Pinar Selek, Bedri Baykam, Janet Riedel, Cornelia Tomerius, Ulli Kulke, Mario Rispo, Daniel Steinvorth, Jesco Denzel, Perihan Magden, Rahmi Koç, Joachim Sartorius und dem Bilderbogen von Ara Güler
Aufzeichnungen 1972–2018
Notizen eines großen Schriftstellers und Flaneurs – ein einzigartiger Einblick in Wilhelm Genazinos Sprach- und Romanwerkstatt Seine Wohnung verließ Wilhelm Genazino nie ohne Stift und Papier. Alles, was sich in Worte fassen ließ, schrieb er auf. Jahrzehntelang tippte er seine Beobachtungen von unterwegs akribisch ab, aus Furcht, eines Tages könnte ihn das Schreiben selbst verlassen. So entstand ein „Materialcontainer„, in dem sich Leben und Fiktion, Ideen und Träume unauflöslich vermischen. Die bislang unbekannten Notizen sind ein Schlüssel zu seinem Werk und lesen sich wie ein unendlicher Genazino-Roman. Sie zeigen den Autor als verzweifelten Glückssucher, als hochsensiblen Zeitzeugen und funkelnden Aphoristiker. „Es ist ein großes Erlebnis, wenn das Vergnügen bis in die Details geht.“
Wilhelm Genazino, geboren 1943 in Mannheim, arbeitete zunächst als freier Journalist, später als Redakteur bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften. Seit 1971 ist er freier Schriftsteller. Berühmt wurde er mit seiner „Abschaffel“-Romantrilogie. Für sein umfangreiches Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 2003 den Fontane-Preis der Berliner Akademie der Künste und den Georg-Büchner-Preis 2004.
Ungeschriebene Romane Von einem Alltag voller poetischer Merkwürdigkeiten erzählt Wilhelm Genazino in dieser Sammlung von Kurzprosastücken aus den Jahren 1994 bis 2010. Auf unverwechselbare Weise nähert er sich Büchern und Bildern, vor allem aber Menschen, seien sie nun Schriftsteller, Maler oder Passanten. Doch auch sich selbst spart er nicht aus: Wie er zum Schreiben kam und warum die Welt ohne Bücher kaum auszuhalten ist, verrät der heitere Melancholiker hintergründig und humorvoll.
„Genazinos Romane suchen in Frankfurter Seitenstraßen das Poetische auf. Dort, wo normalerweise jeder hinwegsieht, entdecken sie kleine Kostbarkeiten, Kunstwerke des Verborgenen“, so Helmut Böttiger über den Büchner-Preisträger 2004. Seine Erfahrungen bei dieser Suche nach dem Poetischen teilt Genazino in den berühmten Frankfurter Poetikvorlesungen mit dem Zuhörer - die Erzählung über das Schreiben selbst wird hier zu einem Abenteuer für die Leser.
„Ein wunderbares Buch“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) Ein Mann durchstreift die Innenstadt von Frankfurt. Seine Frau hat er vor zwei Jahren verloren, und auch sonst scheint ihn wenig am ziellosen Wandern durch den Alltag zu hindern. An Imbissbuden, in der Postfiliale und der Straßenbahn nimmt er interessiert seine Umwelt auf, bis ihm mit einem Mal bewusst wird, dass auch er selbst Gegenstand der Beobachtung ist. Wie etwa durch die Kassiererinnen im Prezzoprezzo-Supermarkt, die über seinen Einkaufswagen kichern, in dem sich nichts als eine kleine Tafel Schokolade befindet. „Dieser Roman ist eine kleine literarische Sensation: Die Rückkehr des entgeisterten Blickes in die entgeisterten Metropolen der Republik.“ (Spiegel Kultur)