Der Roman spielt zur Zeit der türkischen Besetzung Ungarns im 16. und 17. Jahrhundert. Der Erzähler, unverkennbar mit den Tränengauklern im Bunde, heftet sich an die Fersen Franz Pillingers, eines Jungen mit struppigem Haar und schwermütigem Blick, der seine Eltern bei der Belagerung von Wardein verliert und sich den ungarischen Aufständischen anschließen wird. Die Welt, die ihn umgibt, reicht von Polen bis Siebenbürgen, von Belgrad bis Venedig, von Wien bis Szeged. Seine Geschichte ist eingewoben in einen poetischen Kosmos, in dem vom Märchenhaften und Unerhörten so lakonisch berichtet wird wie von den Wirren der Politik.
László Darvasi Boeken
László Darvasi geldt als een van de meest veelzijdige hedendaagse auteurs en waarschijnlijk als een van de bekendste schrijvers van zijn generatie. Hij is niet alleen een prozaschrijver, vooral van korte verhalen, maar ook een dichter en toneelschrijver. Zijn werk onderscheidt zich door een rijke beheersing van de taal en een diepgaande verkenning van de menselijke psyche.







Wenn ein Mittelstürmer träumt
Meine Weltgeschichte des Fußballs
Lázsló Darvasi war jahrelang Fußballreporter, eine Arbeit, der er heute nur gelegentlich, aber immer noch mit großer Leidenschaft nachgeht. Seine Fußballgeschichten (zwischen sieben Zeilen und drei Seiten lang) erbringen einen doppelten Beweis: Darvasi liebt den Fußball und verfolgt ihn; er verfolgt die Weltgeschichte, aber er liebt sie nicht. Hervorstechender Zug der witzigen, verblüffenden, manchmal auch rätselhaften Texte ist der Humor. Besonders reizvoll ist die skrupellose Vermischung realer Personen und Ereignisse mit imaginären und fiktiven. So entsteht eine Sammlung kurzweiliger Fußballegenden: »Wer hat Bob Mortimer gesehen?«, »Der Sport und die Mutter«, »Brief eines alternden Spielers an die Redaktion«, »Sofia wartet auf Dich, Amigo!«, »Ein Fußballplatz im Kosovo«, »Das größte Tor der Welt«, »Die ungarisch-spanische Wiederholung«, »Schweiz, Wahnsinn« und viele andere mehr.
Kiedy pewnej niedzieli szedł do majątku, zobaczył, że w mieście brukuje się ulice. Nie dotarł do dworu Pallagich, może nawet nie miał takiego zamiaru. Chodził całe przedpołudnie i pasek u sandała otarł mu nogę, Ádám zdenerwował się i wyrzucił buty. Patrzył na rozpalony drżący horyzont, po którym szarżowali niebiańscy rycerze, z czoła lał mu się pot. W rowie przy drodze falował czerwony kobierzec maków, Ádám schylił się i zaczął je jeść. Odgryzał główkę kwiatu, przeżuwał i połykał. Przeżuwał i połykał. Zmiótł pole maków, jakby przejadł całe swoje szczęście i nędzę, jakby pochłonął otaczające go piękno, caluteńki świat, jakby pożarł nawet samego Boga. Zaśmiał się gardłowo. Chichotał jak wtedy, gdy umarł ojciec. Świadkiem jego uczty był Néró Koszta, długo mu przygrywał i dodawał odwagi, jeszcze tam jest płatek, i tu, i tu, jedz, chłopcze, jedz! (fragment) Kwiatożercy to wielowymiarowa opowieść o drodze ku wolności i o niezwykłej sile poezji. Akcja toczy się w dziewiętnastowiecznym Szegedzie, tętniącym życiem mieście wielu kultur. Główni bohaterowie – Klara i trzech zakochanych w niej mężczyzn, nie żyją zgodnie z powszechnie przyjętymi zasadami i żywią się kwiatami. Ta napisana oryginalnym stylem, pełna głębokich fabuł powieść z pewnością spełni oczekiwania nawet najbardziej wymagającego Czytelnika.
Eines Tages tauchen Hunde in der Stadt auf und bedrohen die Frau des Färbers Wu, während sie Schafe erwürgen und ein Kind töten. Ihre unheimlichen Schatten huschen nachts durch die Straßen, als hätten Dämonen die Stadt besetzt. Im Tempelgarten und auf dem Seidenmarkt kämpfen die Menschen gegen die Hunde, doch sie sind wehrlos – die Ordnung zerfällt. Man hört von den Hundejägern von Loyang und hofft auf ihre Hilfe, doch niemand findet den Weg in die verwahrloste Stadt. Die Katastrophen und Wunder in Darvasis imaginärem China sind irritierend vertraut, nicht nur weil die Hundejäger Verwandte der Tränengaukler sind, die in Mitteleuropa über Glück und Unglück wachen. Geschichten von Bücherverbrennungen, gigantomanischer Bautätigkeit, verbannten Blumen und mongolischen Totenwürmern entführen in eine Vergangenheit, als der Bau der Chinesischen Mauer noch unvollendet war. Diese Märchen entfalten ihren Zauber nicht durch gleichnishaftes Wiederholen, sondern durch Verfremdung und Rätselhaftigkeit. Je öfter man sie liest, desto tiefer gerät man in ein Labyrinth aus Bildern und Gedanken, und in den kürzesten Texten entfaltet sich der unverwechselbare Darvasi-Sound am schönsten.
Wintermorgen
Novellen
Ein Orchester kommt bei einem Busunglück um, nur der Schlagzeuger überlebt und erfüllt den Auftrag allein: die Insassen einer Nervenklinik mit dem kollektiven Erlebnis der Musik aus dem individuellen Wahnsinn zu erlösen. Ein Mädchen steht am Fenster und beobachtet auf der Straße zwei Küssende, den Stein in der Hand, mit dem es die beiden zerschmettern will. Ein Unglück, auf das die Betroffenen nicht reagieren; kryptische Geschehnisse, in deren Zentrum das hinterrücks hereinfahrende Böse steht; Töten, ohne zu wissen, warum: um diese unheimlichen Erfahrungen kreisen die 27 kurzen Prosastücke des Bandes. Die Normalität, in der wir leben, erscheint als Insel in einem Meer aus Hass, Brutalität und Paranoia. László Darvasi, der Erkunder des Unbegreiflichen, hat früh die Novelle als Form entdeckt, in der seine Kunst der Verrätselung und Verdichtung ihren stärksten Ausdruck findet. Unbeirrt nimmt sein Erzähler den Menschen in den Blick, der seine Wünsche und Handlungen selbst nicht versteht. Darvasis Geschöpfe wirken wie Verzauberte, die zur schönsten, verrücktesten Liebestat und zum entsetzlichsten Verbrechen fähig sind. Es ist die Sprachmacht des Autors, seine buchstäblich bodenlose Phantasie, die aus den abwegigsten, albtraumhaften Szenerien Texte erstehen lässt, die mit ihrer Lakonie und berückenden Schönheit fesseln.
Trochu absurdní, trochu surrealistické povídky jednoho z nejúspěšnějších spisovatelů současného Maďarska. Hrdinové Darvasiho povídek žijí v podivných světech, kafkovsky neurčitých a absurdních, v nichž platí podivná pravidla a nejrůznější symbolické děje mají váhu života a smrti. Snaží se uprostřed takto fungující společnosti nalézt svůj životní prostor, obvykle způsobem ještě nepochopitelnějším a grotesknějším než jejich okolí. Autor za tuto sbírku originálních povídek obdržel britskou cenu Book of the Year Prize za rok 1996.
Herr Stern
Novellen
Es gibt Geschichten, die man nie wieder vergißt. Ein Förster findet im Wald einen menschlichen Arm, in die Erde gekrallt, noch warm, er muß mit ungeheurer Kraft ausgerissen worden sein – doch der dazugehörige Körper bleibt unauffindbar. Bevor im buchstäblich letzten Satz der Novelle das Rätsel gelöst wird, hören wir die Leidensgeschichte des Herrn Stern, eines Privatgelehrten, der im vollbesetzten städtischen Konzertsaal philosophische Vorträge hält und dem eines Tages die Wörter verlorengehen; als wäre da jemand, der sie ihm stiehlt. Sein Unglück ist so bizarr und tragisch, obszön und komisch wie gelegentlich das Leben selbst, dessen »Besitzern« in einem Augenblick alle Gewißheit über Wahrheit und Lüge, Schuld und Unschuld abhanden kommen kann. Von dieser Erfahrung erzählt László Darvasi, der begnadete Hermeneut des Unbegreiflichen, in seinen Novellen.
Eine Frau besorgen
Kriegsgeschichten
Im Frühjahr 1999, nach der Beendigung seines Romans Die Legende von den Tränengauklern, kehrte Darvasi zu seiner ursprünglichen, der kurzen Prosaform zurück. Unter dem Eindruck der Vertreibungen im Kosovo und der Bombardierung Serbiens entstand ein Zyklus von Erzählungen, die zum Besten, aber auch Bittersten gehören, was er bisher geschrieben hat. Das Buch spielt während des Bosnien-Krieges und danach, an teilweise imaginären Orten zwischen Sarajevo, dem Amselfeld und der serbischen Batschka, in einem Klima totaler Verwilderung, Gesetzlosigkeit und Grausamkeit. Söhne erschießen ihre Väter, vergehen sich an Minderjährigen und Toten. Das Besorgen von Frauen gehorcht einem animalischen Überlebenstrieb. Doch die Frauen mit so seltsamen Namen wie Rosalia Fugger-Schmidt oder Julia Sunce sind nicht nur Opfer, sondern auch souveräne Schönheiten, die mit Prothesen handeln oder wochenlang schlafen können. Immer wieder ins Surreale kippend, erzählt Darvasi in diesen unheimlichen Geschichten vom extremen Zustand andauernder Gewalt. ((bitte rechtsbündig)) Foto: Renate von Mangoldt