Stop the Press!; 1
- 232bladzijden
- 9 uur lezen






Culturally significant, this work has been preserved from its original artifact, ensuring authenticity and historical integrity. Readers will encounter original copyright references and library stamps, reflecting its journey through important libraries globally. This reproduction aims to maintain fidelity to the original text, providing insights into the knowledge base of civilization.
Die Studie problematisiert Diltheys Konzeption einer pragmatischen Philosophie im Spannungsverhältnis zwischen nationaler Selbstdefinition und gemeinsamer Sinnstiftung. Teil 1 und 2 beschreiben die theoretische Entwicklung und Fortbildung des politisch konkretisierten Individualitätsmusters. Im Mittelpunkt des 3. Teils steht dann die Hermeneutik und das mit ihr verbundene Problem einer zugleich geschichtlich offenen und strukturell verfügbaren Begrifflichkeit. Es wird gezeigt, wie das Nationalstaatsmodell, das auf der unvermittelbaren Konkurrenz der Nationalindividuen gegründet ist, in Gegensatz zur Hermeneutik gerät, mit der Dilthey die Grundzüge einer Methode umreißt, die übergreifende Sinnhorizonte schafft, ohne die in sie eintretenden Individuen in ihrer Individualität zu beschädigen.
Diese Studie untersucht vier französische Dramen, die zwischen 1937 und 1972 entstanden sind und das antike Thema der Rache von Orest und Elektra im Kontext des Atridenmythos behandeln. Die Analyse beginnt mit Jean Giraudoux’ Electre/Elektra von 1937, gefolgt von Jean-Paul Sartres Les Mouches/Die Fliegen aus 1943, Marguerite Yourcenars Electre ou la chute des masques/Elektra oder der Fall der Masken von 1954 und schließt mit Jean Anouilhs Tu étais si gentil quand tu étais petit/Du warst so nett, als Du klein warst von 1972. Die Studie postuliert, dass diese Werke nicht isolierte ästhetische Interpretationen sind, sondern in einem Dialog zueinander stehen. Durch Anziehung und Abstoßung bilden sie ein Netzwerk von Beziehungen, das ihre Bedeutung und Wirkung sowohl für das zeitgenössische Publikum als auch für zukünftige Generationen entfaltet. Dabei werden die Begriffe „Hypotext“ (Ausgangstext) und „Hypertext“ (abgeleiteter Text) von Gérard Genette herangezogen, um die intertextuellen Bezüge zu analysieren und die Differenzen zwischen den Werken herauszuarbeiten.
Die Verwaltung des Wissens, seine Sammlung und Konservierung, aber auch seine Bewertung, Nutzung und Integration in den geltenden Wertezusammenhang sind zentrale Problemfelder für jede moderne Gesellschaft. Doch bis heute werden Bildung und Wissensvermittlung kontrovers diskutiert. Die vorliegende Studie thematisiert diesen Problemkomplex in Bezug auf die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts in Frankreich, England und Deutschland anhand eines spezifischen Feldes – der Dichtung. Aus der Wandlung der Auffassungen von Wesen und Funktion der Literatur folgte die Überwindung der Poetikkonzeption und die Dominanz der historischen Betrachtungsweise, die im 19. Jahrhundert zum Sieg der Literaturgeschichtsschreibung führte. An diesem Beispiel wird gezeigt, wie die Wissensverwaltung in die Modernisierungsprozesse der Gesellschaft verwoben ist und wie sehr sie einer bewussten Werteentscheidung unterliegt. Denn: Wie die Schönheit im Auge des Betrachters liegt, so liegt auch die Bewertung des Wissens in den Augen desjenigen, der wertet, und in der Wahl der Kriterien, die er anlegt.
Das deutsch-französisch-polnische Symposion nahm den 200. Jahrestag der Niederlage der preußischen Truppen bei Jena und Auerstedt zum Anlaß, um die zivilgesellschaftlichen Dimensionen dieses Epochenwandels zu diskutieren. Die Rückbesinnung auf 1806, ausdrücklich nicht auf 1813 oder 1815, eröffnete einen wahrhaft europäischen Diskussionshorizont. Während die historische Forschung in nationaler Optik jeweils nur nach der Bedeutung dieses Ereignisses für die eigene Identität und Legitimität in den Verteilungskämpfen des 19. und 20. Jahrhunderts fragte, zwingt der europäische Einigungsprozess zu gemeinsamen Lesarten, die einerseits das Verstehen verschiedener Standpunkte ermöglichen, andererseits die Werte und Ideen benennen, die für die europäische Identität konstituierend wurden.
Im Mythos der Hexe liegt ein kohärenter und in der Tradition befestigter Gegenstand vor. Zur geistigen Anschauungsform geronnen, speist sich aus ihm die Identität neuzeitlichen Bewußtseins. Doch genau besehen zerfällt diese Einheit in sehr disparate Problemfelder, deren Spezifi k sich aus der sozialhistorischen Bindung und den ideellen Funktionen ergibt. Die Konkretheit des realhistorischen Phänomens in seiner regionalen Verankerung bedingt die Konkretheit noch der fi ktionalen Anschauungsform. Die Kohärenz des Hexenbildes als einer Identitätsfi gur modernen Bewußtseins ist – im Unterschied zu antiken Denkmustern – gerade in dieser Verwurzelung gegründet. Überlieferte Quellen und deren künstlerische und kulturhistorische Interpretationen, historische Faktizität und fi ktive Bildlichkeit sind oft unmittelbar aufeinander beziehbar. Gerade in diesen Fällen enthüllt sich das moderne Hexenbild als moderner Mythos.
Frauen in gesellschaftlichen Umbrüchen
Im demokratischen Diskursraum der Moderne besteht die Notwendigkeit, eine gemeinsame Verantwortung zu schaffen, jenseits von Täter- und Opferrollen.