Juan Gelman behoort tot de meest gelezen en invloedrijke dichters in de Spaanse taal. Zijn poëzie, vaak doordrenkt van een kritische en sociale dimensie, weerspiegelt zijn geëngageerde houding binnen het Argentijnse intellectuele landschap. Gelmans onderscheidende stijl ligt in de fusie van lyriek met dringende sociale inhoud, wat hem niet alleen tot een literaire, maar ook tot een morele figuur maakt. Zijn werk, vertaald in talrijke talen, wordt beschouwd als baanbrekend voor de hedendaagse Spaanstalige poëzie.
The book presents the enchanting verse of the fictional American author Sidney West, crafted by renowned poet Juan Gelman. It challenges Western notions of death, blurs the lines between poetry and narrative, and emphasizes the magical as an essential element of reality. Through these laments, it explores the transformation of the lyric persona, offering readers a profound and imaginative experience.
The poems explore a wide range of themes, including nature and society, while challenging traditional boundaries of thought and artistic expression. They emphasize the interconnectedness of thought and experience, blending personal and collective emotions with lyrical imagery. This collection defies conventional genres, navigating between romanticism, realism, symbolism, and avant-garde influences. Celebrated for its rebellious spirit and dedication to poetic rigor, the work positions Gelman as a leading figure in contemporary poetry.
Poetry. Latino/Latina Studies. Translated from Spanish by Lisa Rose Bradford. Bilingual Edition. In this work, a bull realizes his fate as a castrated ox, momentarily distracted by the sun and the scents of grass. A man, burdened by suffering, finds solace in the beauty of women amidst flowers, reflecting an ambivalent attitude that permeates the collection. Rife with speculation and uncertainty, the poems are crafted in unorthodox language, filled with playful paradoxes and musicality. This 'midpoint 20th century' masterwork by Juan Gelman, an exile who 'disorders the chaos / with demented exactitude,' is now available in an accurate and beautiful English translation, marking a significant literary event. Lisa Rose Bradford’s precise translations allow English readers to access Gelman's exploration of reality through poetry, embodying rebellion, freedom, and a transformative dialogue. Each section of the collection integrates political and aesthetic avant-garde elements, showcasing Gelman's vision of poetry as a means to understand the world. Bradford captures the playful logic of Gelman's original, recreating the diverse tones and voices that define his experimental approach. OXEN RAGE stands as a distinguished work in modern poetics, solidifying Gelman's place in 20th-century Argentine literature.
Dreisprachige Erstausgabe (Sephardisch/Spanisch/Deutsch) des argentinisch-jüdischen Dichters Juan Gelman, der im Exil in Mexiko-Stadt lebt. Gelman entdeckt die alte jüdische Kultur Spaniens und die Sprache der Sepharden, die als „lebendes Museum des Spanischen“ gilt. Herausgegeben von Tobias Burghardt in der Edition 350.
Die erste umfassende Übersetzung dieses bedeutenden Argentinischen Lyrikers. Sein 31 Gedichtbände umfassendes lyrisches Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Welche Wertschätzung Gelman vor allem auch bei seinen Dichterkollegen genießt, zeigt der Nachruf des großen mexikanischen Dichters José Emilio Pacheco, der seinem am 14. Januar 2014 in Mexiko-Stadt verstorbenen Freund einen Ehrenplatz im Dichter-Olymp zuwies. Für Pacheco war Gelman bis zu seinem Todestag der bedeutendste lebende Dichter spanischer Sprache. Sein Tod machte ihn zu einem Klassiker der Moderne. Gelman musste für seinen Traum von der Revolution in Lateinamerika einen hohen Preis bezahlen. Im Jahre 1975 wurde er von den Montoneros, einer argentinischen Guerillaorganisation, die der Regierung von Isabel Perón ein gewaltsames Ende setzen wollte, nach Rom geschickt, um in Europa für die argentinische Revolution zu werben. Dort überraschten ihn 1976 die Nachrichten vom Militärputsch und von der Entführung seines Sohnes und seiner schwangeren Schwiegertochter. Erst nach seiner Rückkehr aus dem europäischen Exil im Jahre 1988 konnte Gelman die Aufklärung dieser Verbrechen in Angriff nehmen. Die Leiche des ermordeten Sohnes wurde 1989 gefunden; der Verbleib der Schwiegertochter ist bis heute ungeklärt, jedoch konnte Gelman nach einer langjährigen Suche seine Enkelin im Jahre 2000 in Montevideo auffinden, wo sie von einem Polizistenehepaar «zwangsadoptiert» worden war. Was ihm sein Heimatland Argentinien an Leid zumutete, geht weit über das hinaus, was Menschen gemeinhin zu ertragen vermögen. Dass Gelman nicht an seinem Schicksal zerbrach, hat er vor allem der Poesie zu verdanken. So hinterfragt er auch in seinen späten Gedichten das grausame Geschehen unter der Militärdiktatur und dessen schwierige Aufarbeitung nach der Rückkehr zur Demokratie. Neben dem Leid und der Poesie kreisen seine Gedichte um die Themen Kindheit, Liebe, Tod und soziale Gerechtigkeit, die er immer wieder aufgreift und aus anderen Perspektiven beleuchtet. Gelmans Dichtkunst – «Die Bäume zeigen ihr Alphabet», heißt es im Gedicht «Neuigkeiten» (S. 119) – reicht von einem «gesprochenen Guernica» (Jorge Boccanera) bis hin zu feinsinnigen und schönen, meist seiner zweiten Frau Mara gewidmeten Liebesgedichten. Wer von einem politischen Kopf wie Gelman politische Lyrik im Stile des sozialistischen Realismus eines Louis Aragon erwartet, wird enttäuscht sein; wer hingegen Sinn hat für außergewöhnlichen Bilderreichtum, eingebettet in eine fein gewobene Alltagssprache, wird bei Gelman seine Freude haben: Jemand gießt die Sterne, und das Holz wächst. («Herbsten»)
Mit Kunst dem Grauen begegnen. In Argentinien verschwinden zwischen 1976 und 1983 30.000 Menschen, gekidnappt, gefoltert, erschossen, betäubt und aus Flugzeugen ins Meer geworfen, verscharrt, verschwunden. Argentinien 2010. Die Generation der Kinder sucht nach einem Weg, das Grauen ihrer Kindheit auszudrücken, und wandelt es in Kunst um. Gustavo Germano, geboren 1964, verlor seinen ältesten Bruder, er verschwand spurlos. Germanos Ausdruck ist die Fotografie, er sucht nach alten Bildern in Familienalben von Verschwundenen aus seiner Heimatregion Entre Ríos und stellt die Fotos nach - 30 Jahre später, die Verschwundenen fehlen. Ausencias (Abwesenheiten) heißt das Fotoprojekt, das der Münchner Frühling Verlag im Herbst 2010 mit Prosa, Lyrik, journalistischen und dramatischen Texten argentinischer Autoren wie Juan Gelman, Jorge Luis Borges, Rodolfo Walsh, Mario Benedetti, Horacio Verbitsky und Lola Arias komponiert. Ein Buch über das Verschwinden und das Leben danach.