Falco, Helmut Lang, Quentin Tarantino - sie alle hatten das Privileg, in ihrer Gunst zu stehen: Marianne Kohn, Chefin der weltberühmten Loos American Bar in Wien. Trotz ihres legendären Grants und ihres Rufs, sich nie ein Blatt vor den Mund zu nehmen, zählt die 76-Jährige heute zum Szene-Inventar. „Die Kohn“ ist Kult! Und sie kennt sie alle: die Stars und Möchtegerns, die Geschichten und Geschichterln. Einen Nimbus, den die Bar-Patrona ab Anfang der 1980er in sagenumwobenen Lokalen wie Schoko oder Club U4 begründete. Doch Marianne Kohn ist nicht nur Zeitzeugin der schnellen, wilden Jahre der Wiener Szene, sie gibt auch offen Auskunft über ihr eigenes Leben: ihr schwieriges Verhältnis zur Mutter, persönliche Krisen, zerbrochene Beziehungen, ihren Kampf gegen die Krebs-Erkrankung. Und sie erzählt über ihre närrische große Liebe: die Oper. Eine außergewöhnliche Biografie einer starken Frau – und eine Zeitreise in eine Ära, die ein Lebensgefühl feierte, das vor keiner Sperrstunde Halt machte.
Ela Angerer Volgorde van de boeken






- 2021
- 2016
In den Wald hineinzugehen, bedeutet, vorsichtig zu sein und immer tiefer vorzudringen, über Holzbrücken und zwischen Tannen, die die letzten Traubeneichen verdrängen. So sieht es Valerie, die Bojan begegnet, einem faszinierenden, aber gefährlichen Mann. Er ist stark und sanft, hat viele Frauen und bewegt sich durch Wien wie ein junger Gott. Valerie, die sich um die Gunst seiner verzweifelten serbischen Mutter bemüht, verliert sich in seiner Welt, in der andere Gesetze gelten. Bojan schlägt sie, und Valerie glaubt lange, sie habe diese Schläge verdient. Dreißig Jahre später führt Valerie ein geregeltes Leben in einem großen Unternehmen und hat die schmerzhafte Vergangenheit verdrängt. Doch als Bojan wieder Kontakt aufnimmt, wird sie mit ihrer Geschichte konfrontiert. Der Roman spielt in einer Zeit, in der Wien noch von Mehrfachtelefonanschlüssen und Neonfarben geprägt war, als man zu Falco tanzte und die Nachrichten von Tschernobyl und Waldheim dominierten. Es ist eine poetische Auseinandersetzung mit Liebeswahn und der Frage, ob Liebe wirklich falsch sein kann.
- 2014
Eine Mutter, die lieber am anderen Ende der Welt mit Omar Sharif Bridge spielt. Ein Vater, der seine Tochter zu hässlich findet, um sich mit ihr auf der Straße zu zeigen. Das ist die Situation der Ich-Erzählerin, und die verschärft sich noch, als die Mutter den Vater für einen Multimillionär verlässt. Die Eltern sind abwesend, das Personal hilflos. Mit dreizehn beginnt das Mädchen eine Affäre mit einer jungen Krankenschwester und nimmt Drogen. Das fällt sogar den Eltern auf – die Tochter kommt ins Internat und lernt dort, dass es das Böse wirklich gibt.
- 2011
Porno
- 117bladzijden
- 5 uur lezen
Postemanzipation, Konsumterror und immer neue Krisenbewältigungsstrategien – wie stehen Männer und Frauen in Zeiten wie diesen zu Liebe und Sex? Können sie sich leichter begegnen, ineinander verwickeln, erlösen und wieder lösen? Jetzt, da theoretisch alles möglich und alles erlaubt ist: Funktioniert es besser, befriedigt es mehr?In „Porno“, dem dritten Band der Reihe „Moderne Nerven“, geht es wenig überraschend und oft sehr unverblümt ums Vögeln. Um Lieben, Sehnen, Mögen und Nichtmehrmögen. Um kostenlose und käufliche Liebe. Um den eigenen sexuellen Marktwert, Kindheitsprägungen und die ständige Angst, zu viel von sich preiszugeben oder schlicht und einfach zu versagen. Der Risikobereitschaft so namhafter Autoren wie Robert Palfrader, Thomas Glavinic, Philipp Hochmair, Barbi Markovic, Joachim Lottmann, Julya Rabinowich, Christopher Just, Melanie Kretschmann, Thomas Draschan und Michael Leon sollte der Leser daher nicht mit Voyeurismus, sondern mit Respekt begegnen.Inhalt:1. Robert Palfrader: Ich, Wichser!2. Julya Rabinowich: Von Licht und Liebe3. Melanie Kretschmann: Meine Fanpost4. Christopher Just: Wintnerreise5. Philipp Hochmair: Novaragasse6. Michael Leon: Lana7. Barbi Marković: Küche, Bad und Toilette8. Thomas Draschan: Tagebuch9. Joachim Lottmann: Porno10. Thomas Glavinic: Die Verabredung
- 2011
Warum trifft man sich mit Leuten? Warum geht man immer wieder von Neuem das Risiko einer zwischenmenschlichen Katastrophe ein? Neun Autoren schreiben über ihre ganz persönlichen Momente auf der Suche nach Liebe, Geld, Erfolg oder Ferien vom Ich – auf der Suche nach dem ultimativen Brennstoff für das eigene Leben. Ein gewonnenes Preisausschreiben wird zum Höllentrip, ein Maturatreffen zur großen Abrechnung, ein Interview mit einem Künstler-Star führt fast zum Mord und eine Geburtstagsfeier in den Irrsinn. Wie schon in „Abwärts“, dem Start der Buchreihe „Moderne Nerven“, finden sich auch in diesem Band authentische Berichte von den unterschiedlichsten Stilarten des Scheiterns: Joachim Lottmann, David Schalko, Doris Knecht, Manuel Rubey, Caroline Wolf, Peter Hein, Christian Schachinger, Manfred Peckl und Ela Angerer erzählen mit Leidenschaft und Witz von der ganz alltäglichen Entfremdung des Großstadtbewohners.
- 2010
Abwärts
- 125bladzijden
- 5 uur lezen
Es geht „Abwärts“ – ein Sex-Unfall, ein auf der Autobahnraststätte vergessener Bandkollege, zehn Gramm Kokain zum Geburtstag, die dreckigste Wohnung aller Zeiten, abfeiern mit einer Nutte auf Heroin: Wer sich selbst begegnen will, muss den Mut haben, im großen Stil zu scheitern, das Risiko eingehen, im untersten Kellerge-schoß mit dem Gesicht auf dem Boden zu landen. Weil das Leben kein Waldspazier-gang ist, sondern eine fortwährende Baustelle. Wie absurd und komisch es dort zugehen kann, beweisen die Protagonisten dieses Erzählbandes. Thomas Glavinic, Doris Knecht, Christian Schachinger, Conny Habbel, Angelika Hager, Christopher Just, Thomas Draschan, Ela Angerer und Michael Leon – sie alle waren an irgendeinem Punkt ihrer Biografie schon einmal ganz tief unten, haben sich davon aber nicht kleinkriegen lassen. Weil sie Menschen mit modernen Nerven sind, die über den nötigen Schuss Rock'n'Roll im Herzen verfügen.