Graz / Europa Erlesen
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Het werk van Alfred Kolleritsch duikt in de verkenning van het menselijk bestaan en de complexiteit van interpersoonlijke relaties. Zijn stijl wordt gekenmerkt door indringende psychologische diepgang en poëtische precisie. De auteur behandelt regelmatig thema's als identiteit, herinnering en de zoektocht naar betekenis in de moderne wereld. Door middel van zijn proza en poëzie biedt hij lezers tot nadenken stemmende reflecties over de essentie van het leven en menselijk begrip.






Ein großer österreichischer Roman über Jugend und Erziehung unter den Nazis. Der Aufenthalt in einem oberitalienischen Thermenbad setzt die Erinnerung des Erzählers in Bewegung: an das Begräbnis eines überzeugten Nazis im heimatlichen Dorf und den Aufmarsch der Ewiggestrigen bei diesem Anlass - und die Kindheit in diesem Dorf und das Internat in Graz während der NS-Jahre. In diesem Internat erlebt der Zögling Josef nicht nur die Schrecken der nationalsozialistischen Pädagogik, den Fanatismus der neuen Inhaber alter Wahrheiten, sondern auch einen unangepassten Erzieher, den Titelhelden Allemann, der den Heranwachsenden das Widerständige des Körpers, des Sexuellen ins Bewusstsein ruft und dafür noch 1945 zum Tode verurteilt wird. Der unschwer als autobiografisch lesbare Roman wurde für die Neuauflage von Alfred Kolleritsch durchgesehen und an einigen Stellen gegenüber der Erstausgabe von 1989 leicht verändert
Kolleritsch erzählt die Geschichte einer Familie, in der der Vater, ein Lehrer, seinen Sohn Gottfried fotografieren lässt, um ihm eine Identität zu geben. Dieser erste Versuch führt bei Gottfried zu einem vorübergehenden Verlust der Sprache und zur Konfrontation mit dem familiären Trauma, das zwischen Ohnmacht und Auflehnung schwankt. Um Gottfried eine lebbare Identität zu ermöglichen, bestimmt der Vater für ihn den Beruf eines Gutsverwalters, was ihn jedoch tiefer in die Verhaltensmuster des Vaters verstrickt. Die Dynamik wiederholt sich zwischen Gottfried und seinem Sohn Josef. Als Gottfried erkrankt, verwandelt sich sein Leben in Schreckbilder. Die Suche nach der „grünen Seite“ des Lebens, einem Symbol für Hoffnung auf eine andere Zukunft, durchzieht den Roman. Kolleritsch verwendet keinen psychologischen Ansatz, sondern strukturiert die Familiengeschichte gedanklich. Immer wiederkehrende Bilder versperren den Weg in die Zukunft. Der Ausweg aus der Ohnmacht liegt in der Erkenntnis, dass ein permanenter Kampf gegen jede Form von Identifikation notwendig ist. Das Glück, die „grüne Seite“, ist flüchtig und steht für die Übereinstimmung mit der Natur, das Leben jenseits von Fragen und Bedrohungen, dem wir nicht entkommen können. Romantische Sehnsüchte und Skepsis gegenüber Vergleichen und Metaphern prägen die Erzählung.
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